PJ-Tertial Radiologie in Spital Buelach (2/2009 bis 6/2009)
Station(en)
Radiologie
Einsatzbereiche
Diagnostik
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Das Spital in Bülach ist ein Klasse B/C (mittel bis klein) Spital.
In der Radiologie gibt es 1 (bald 2) CT, 1 MRT, 3 Röntgengeräte, 2 US-Geräte, 1 Mammagraphiegerät.
Mit insgesamt 6 Ärzten ist es ein kleines überschaubares Team, dem es sehr dran gelegen ist, wenn man selber eigenständig mitarbeitet und Verantwortung übernimmt. Die Eigenständig muss man häufig erst einfordern, heißt offen darauf ansprechen. Von selbst passiert es nicht. Ein kurzes "Ja" der Ärzte kommt direkt als Antwort. Offene Kommunikation wird gross geschrieben. In meinen 4 Monaten habe ich alle Röntgenbilder als erster befundet, war der Ansprechpartner für die MTA`s zur Bildqualität und habe sie anschließend zur Rapportvorbereitung mit dem entsprechendem Vertreter durchgesprochen. Das Diktieren anschließend gehört natürlich mit dazu.
Im Ultraschall habe ich die Patienten vorgeschallt. 15 min/ Patient müssen reichen, Bilder machen und danach dem Arzt vorstellen. Am Anfang guckt er selber immer noch darauf. Nach einiger Zeit hieß es dann nur noch. Gut, schick den Patienten nach Hause oder zeige du mir, was du gesehen hast. Diktakt inclusive. Eine sehr gute Übung um die Standartsachen, wie Abdomen- und Weichteilschall zu erlernen. Im 3 Monat kam die Arthographie dazu. Das spritzen von Kontrastmittel ins vers. Gelenken ist der wundervolle chir. Ausgleich zur stupiden Monitorbetrachtung. Eigenständig ohne Kontrolle darf man diese nach 1 Woche durchführen. Die Ärzte schenken einem bei sehr vielem Vertrauen und erwarten dafür akurate Arbeit. Voruntersuchungen immer mit ansehen, den Patienten ordentlich verlassen. Gebetsmühlenartig bekommt man diesen Aspekt jedes Mal wieder eingetrichtert. Es darf nichts fehlen und, wenn man einen Fehler gemacht hat, sollte man dazu stehen. Ich bin mit meinen 4 Monaten in Bülach sehr zufrieden. Einen eigenständigen Unterricht gibt es nicht. In der freien Zeit zwischen den Untersuchungen ging ich in "mein" Büro und widmete mich der Lehre. In den Mittagsrapporten (täglich intern um schwierige Fälle gemeinsam zu lösen) bekommt man häufig, ähnlich wie in einer Prüfung, eine Röntgenaufnahme oder ein CT mit der Frage "Was sehen Sie denn da?" vorgelegt. Kein Stress, alles sehr entspannt.
Das Gehalt ist für Schweizer Verhältnisse nicht viel. 860sFr. Davon gehen 360sFR direkt für das Zimmer im Wohnhaus wieder ab. Das Wohnhaus ist direkt neben dem Spital, idyllisch am Waldrand, gelegen. Das Mittagessen in der Cafeteria ist für Spitalmitarbeiter günstiger. Im Vergleich zu Deutschland trotzdem noch sehr teuer (ca 5/ Essen). Die Qualität ist hervorragend und eine Wiederhohlung in meinen 4 Monaten konnte ich nicht feststellen. Mit Deutschland nicht zu vergleichen. Im Endeffekt zahlt man für sein PJ privat dazu. Die Schweiz ist nicht günstig.
Zürich ist von Bülach lediglich 15 min mit dem Zug entfernt. Zum Flughafen braucht man 15 min mit dem Bus. Der Bahnhof ist 300m um die Ecke. Die deutsche Grenze zum Einkaufen mit einem Lidl 15 km entfernt. Alles sehr zentral und wunderschön gelegen.
Ich kann das Spital Bülach nur empfehlen, vorrausgesetzt man bringt den nötigen Ehrgeiz mit, bringt sich ein und stöbert nebenbei in der Fachlektüre. Den PJ-Unterricht der Internisten und Chirurgen darf (ist gerne gesehen) man auf jedenfall mit besuchen. Es gibt einen Nahtkurs und der Kontakt zu den Assistenzärzten von den anderen Abteilungen ist schnell hergestellt. Nicht selten trifft man sich Abends in der Gemeinschaftsküche im Wohnhaus wieder und geht auf ein Bierchen ins Städchen.
Bewerbung
2 Monate vorher. Glück gehabt ;-) Ruhig eher beweben. In der Radiologie in Bülach ist max. 1 UA da. 2 wären einfach zuviel.