PJ-Tertial Gynäkologie in Vivantes Klinikum Auguste-Viktoria (9/2022 bis 12/2022)

Station(en)
35A, 35C
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Tertial in der Gynäkologie/Geburtsmedizin am AVK war durchwachsen für mich.
Auf der Gyn-Station läuft die Zusammenarbeit mit meist einer Assistenzärzt*in/Fachärzt*in und dem Pflegeteam recht gut. Reguläre OA /CA-Visiten gibt es leider nicht (die operierenden OÄ visitieren ihre Patient*innen meist zu ihrer eigenen Zeit, wo man natürlich mitgehen kann, wenn man es mitbekommt). Die Stationsarbeit erlaubt neben den üblichen Aufgaben, wie BEs, Zugänge legen, Briefe schreiben, Katheter/Drainagen ziehen etc. auch gynäkologische Untersuchungen, Nieren-Sono und kleinere chirurgische Wundversorgungen.
Im Kreißsaal kann man Arztbriefe schreiben, in den ambulanten Sprechstunden dabei sein und Sonografieren üben inkl. Fetometrien. Außerdem kann man sich an die sehr netten Hebammen hängen und Geburten begleiten, wofür leider eher selten eine Gelegenheit war.
Die Ambulanz der Gynäkologie bietet verschiedene Spezial-Sprechstunden (z.B. Dysplasie, Endometriose), wo man sich mit reinsetzen kann, sowie eine Prästationäre Sprechstunde (v.a. Aufklärung über Eingriffe) und Erste Hilfe.
Im OP-Bereich werden eigentlich immer Studierende gebraucht , so dass man ziemlich direkt als erste OP-Assistenz einspringt. Man darf dadurch relativ viel machen, aber es wird auch ziemlich viel erwartet.
Das führt mich zum Punkt meiner Frustration mit dem PJ in der Gyn am AVK. Von Anfang an war die Organisation und Betreuung der Studierenden leider ziemlich schlecht. Wir wurden direkt in den OP geschickt ohne irgendeine Form von Vorstellungsrunde, Stationen zeigen oder generelles Kennenlernen. Es wurde schnell klar, dass sich die Abteilung hauptsächlich dafür interessiert, dass der OP-Plan durch Studierende abgedeckt wird. Paradoxerweise wurden wir Studierende kaum bis gar nicht verlässlich in der Planung einbezogen, sprich: keine Kommunikation, wann wer wo bei welcher OP gebraucht wird, kein Eintragen in den OP-Plan, kein PJ-Telefon.
Wir Studierende haben uns mit der Zeit selbst organisiert, sodass einfach immer mindestens eine Person im OP ist. Das ist je nachdem, wie viele gerade da sind, gut bis schlecht gelaufen. Natürlich konnte man dadurch weniger die anderen interessanten Bereiche kennenlernen und dem Zwang im OP zu sein nicht wirklich entkommen.
Dadurch, dass sich niemand für die PJ-Ausbildung verantwortlich gefühlt hat, haben wir uns von vorne bis hinten selbst organisiert, was Einarbeitung, Dienstplan und Rotationsmöglichkeiten angeht. Ansprechpersonen gab es leider nicht. Wenn man sich gerade nicht im OP oder auf Station nützlich macht, hat man auch direkt mal Ärger bekommen. Es wurde unverschämt kurzfristig nach Diensten an Wochenenden und Feiertagen gefragt. Wir wurden regelmäßig aufgefordert am Wochenende für PCR-Abstriche zu kommen und als Anästhesiepflege im Aufwachraum des ambulanten OPs einzuspringen.
Der zwischenmenschliche Umgang und der Lerneffekt waren sehr abhängig von den Ärzt*innen. Die allermeisten Assistenzärzt*innen sind nett und motiviert etwas zu zeigen und zu erklären. Ansonsten wird der Lehrauftrag lieber ignoriert. Proaktiv sein, hilft natürlich schon. Das Ansehen der PJ*lerinnen war leider eher schlecht und man bekommt regelmäßig das Gefühl zu stören, wenn man nicht gerade im OP assistiert. Ein Grund dafür ist bestimmt auch, dass wir zwischenzeitlich fast 10 Studis waren (PJs, Famus und häufige Hospitant*innen). Dadurch gabs auch Wochen der Langeweile und Arbeitslosigkeit, abgelöst von Wochen der Überforderung, wenn es wieder nur 2 Studis waren. Je nach Kapazität, konnte man sich aber recht entspannt freie Tage nehmen.
Fachübergreifende PJ-Seminare gab es mehrere pro Woche.
Trotz generell akzeptierter Ausbeutung der PJ*lerinnen, hatte ich zwischenzeitlich echt zu kämpfen und hätte mir von diesem Tertial einbisschen mehr respektvollen Umgang und Lehre gewünscht. Gelernt hat man natürlich trotzdem was und wenn man Lust auf operieren hat, gibt es auch einige Highlights.
Bewerbung
über PJ-Portal
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Poliklinik
Mitoperieren
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
375

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.4