Ich kannte das Team bereits aus meinen Famulaturen. Auch im PJ hat sich die positive Erfahrung erneut bestätigt.
Man kann selbst entscheiden, in welche Teile der Chirurgie man gerne hineinschauen möchte. Dies wird dann auch dementsprechend umgesetzt. Dabei kann man neben der Allgemein- und Viszeralchirurgie auch in die Gefäßchirurgie und die Orthopädie und Unfallchirurgie rotieren.
Der Dienst beginnt jeden Morgen um 7:40 Uhr mit der Morgenbesprechung im Konferenzraum. Dort werden die OP-Pläne, Patienten und Therapiepläne besprochen, welche durch die Chefärztin der Radiologie mit entsprechenden Bildgebungen begleitet und erläutert werden. Wenn man auf die IMC rotiert, beginnt der Dienst rund 20 Minuten früher, da dort vor der Morgenbesprechung täglich die Chefarztvisite durchgeführt wird.
Sowohl auf den Stationen als auch im OP sind die Schwestern und Assistenten sehr freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Im OP darf man sehr oft assistieren und ist auch immer herzlich eingeladen zuzuschauen bei vor allem laparoskopischen Eingriffen. Das breite Spektrum des Zentrums beinhaltet Schilddrüsenoperationen, bariatrische Eingriffe, minimal invasive Verfahren mit unter anderem robotisch assistierten Eingriffen und auch protkologische und Hernienoperationen. Jede Woche gibt es mehrere Whipple-Operationen oder PPPDs, bei denen immer ein PJler fest am Tisch mit eingeteilt ist.
Die Stationsarbeit besteht hauptsächlich aus der täglichen Visite, welche man auch selbst schreiben darf. Zusätzlich beinhaltet der Tag Blutentnahmen, Flexülen und Entlass- und Verlegerbriefe, die man anlegen und schreiben kann. Bei der Visite werden die Therapiemöglichkeiten und weiteres Prozedere gerne mit dem Studenten besprochen, bevor man das Patientenzimmer betritt.
In der ZNA arbeitet man meist mit einem Assistenzarzt zusammen, nimmt zusammen Patienten auf und bespricht die Diagnostik. Bei kleineren Eingriffen wie Abszessspaltungen darf man assistieren und manchmal darf man diese auch selbst unter Aufsicht durchführen. Am Ende der ZNA Rotation durfte man oft eigene Patienten aufrufen, untersuchen und das Notfallprotokoll anlegen. Meist rotiert man 2 Wochen lang in die Rettungsstelle. Der Dienst geht dort von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr. Oft wurde man aber auch nach der Nachmittagsbesprechung gegen 16 Uhr nach Hause geschickt.
Auf Nachfrage kann man auch in die unterschiedlichen Sprechstunden und Fachambulanzen reinschauen.
Einmal pro Woche (meist mittwochs) findet für 1,5 Stunden der PJ Unterricht statt. In meiner Zeit beinhaltete dieser: Notfallmedizin, neurologische Notfälle, Schmerztherapie, EKG Kurse, Nahtkurse, Gynäkologie und Geburtshilfe, Transfusionsmedizin, Intensivmedizin und Anästhesie. Viele dieser Kurse sind sehr interaktiv gestaltet und orientieren sich an konkreten Patientenbeispielen. Ich hätte mir nur gerne etwas öfter Unterricht gewünscht.
Die Studientage spricht man unter den Studenten miteinander ab. Man kann immer einen pro Woche nehmen, kann diese aber auch sammeln.
Ich habe im Ausland studiert und hatte oft Probleme, mich überhaupt auf PJ Plätze zu bewerben, da meine Uni nicht am Erasmus Programm beteiligt ist und wir nicht über das PJ Portal verteilt werden können. In diesem Team hat das aber nie ein Problem dargestellt. Ich habe mich immer professionell und gut behandelt gefühlt.