PJ-Tertial Chirurgie in Helios Klinikum Hildesheim (12/2022 bis 3/2023)

Station(en)
A2, B3, INA
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Ich muss ehrlich sagen, dass ich sehr positiv überrascht wurde von meinem Chirurgie-Tertial und daher Hildesheim auch Personen empfehlen kann, die wie ich eher keine Chirurgie-Fans sind.

Am ersten Tag war es leider etwas chaotisch, was nicht zuletzt an der schlecht organisierten Personalabteilung lag. Hier meldet man sich zu Beginn, erledigt noch ein wenig Bürokratie und wird dann in eins der chirurgischen Sekreteriate geschickt. Man bekommt einen Rotationsplan, der 8 Wochen ACH/VCH (hierzu gehört auch die TCH und die GCH) und 8 Wochen UCH, wovon man 4 Wochen fest in der INA eingeplant ist, vorsieht.
Ich habe in der INA in der UCH begonnen. Die Frühbesprechung der gesamten Unfallchirurgie war immer um 7:30, mir war aber freigestellt, ob ich daran teilnehme. Ich war meist zwischen 7:45 und 7:50 in der INA und habe mir schon mal eine*n Patient*in angeschaut, bis die Ärzte/Ärztinnen von der Besprechung kamen. Es ist also kein Problem, wenn man aus Hannover pendelt. Die Oberärztin, die fest in der Notaufnahme arbeitet, ist super nett und sehr bemüht, was die Ausbildung von Student*innen angeht. Man wird ein paar Tage eingearbeitet, indem man bei ihr oder einem der Assistent*innen mitläuft und kann anschließend dann eigenständig Patient*innen anschauen, Anamnese und körperliche Untersuchung durchführen, Arztbriefe schreiben etc. Man bespricht die gesehenen Patient*innen anschließend immer mit einem der Ärzte/Ärztinnen, kann aber dabei selber entscheiden, welche Röntgenbilder gemacht werden sollen, sobald man die Krankheitsbilder ein paar Mal gesehen hat. Die Anforderung der Bilder muss leider immer vidiert werden, weshalb man das als PJler*in nicht eigenständig machen kann. Die Röntgenbilder werden, wenn Zeit ist, gemeinsam befundet und hierzu wird gerne auch mal die ein oder andere Frage gestellt. Wenn man Dinge nicht weiß, wird aber auch sehr gerne erklärt. Abschließend kann man die Patient*innen nochmal gemeinsam anschauen und bekommt auch oft eine Rückmeldung zum verfassten Brief. Dadurch lernt man ziemlich viel und hat eine gute Mischung aus eigenständigem Arbeiten und Supervision. Die Oberärztin leitet einen zudem auch an, Wunden zu versorgen und zu nähen und überlässt diese Aufgaben einem auch nach ein paar Mal, wenn man sich sicher fühlt. Feierabend durfte ich immer pünktlich um 16 Uhr machen. Wenn wenig los war und man einen wichtigen Termin hatte, konnte man auch mal früher gehen. Egal wie stressig es war, als Student*in durfte man auch jeden Tag seine Mittagspause machen und zum PJ-Unterricht gehen. Wenn man möchte, hat man zudem die Möglichkeit, Dienste mitzumachen, am Wochenende zu kommen oder unter der Woche länger zu bleiben, bekommt dafür natürlich entsprechend einen anderen Tag frei. Mir hat es in der INA so gut gefallen, dass ich meine Zeit nach den vier Wochen dort noch ausgeweitet habe. Dies war möglich, weil zu dem Zeitpunkt relativ viele Chirurgie-Pjler*innen im Haus waren, die zum Teil keine Lust auf ihre INA-Rotation hatten. Der Arzt, der die Rotationspläne macht, ist dahingehend sehr entspannt. Wenn man also etwas Glück hat und sich mit den anderen PJler*innen abspricht, kann man sich auch eigenständig in die verschiedenen Bereiche verteilen.
Auf der Station der UCH (B3) war ich nur eine Woche, weshalb ich hierzu nicht ganz so viel sagen kann. Blut abnehmen und Viggos legen muss man nur, wenn die Stationsassistentin nicht da ist. Bei der Visite ist man gern gesehen und kann bei den Verbandswechseln helfen. Für OPs wird man zum Teil eingeteilt, vor allem für Knie- und Hüft-TEPs. Das ist meist aber dann auch maximal eine pro Tag. Ich war in der Woche beispielsweise nur einmal im OP. Wenn man motiviert ist, darf man aber auch jederzeit freiwillig bei OPs zuschauen/assistieren. Insgesamt sind die meisten Ärzte und Ärztinnen in der UCH wirklich sehr nett.

In der ACH/VCH/GCH war ich drei Wochen auf Station (A2) und auch hier war es besser als gedacht. Die Assistenzärzte/Assistenzärztinnen und auch ein Großteil der Oberärzte/Oberärztinnen sind nett und erklären gerne. Arbeitszeitbeginn war hier 7:30 (wenn man durchs pendeln etwas später kommt, stört das aber auch keinen) und im besten Fall hat man schon 1-2 Blutentnahmen geschafft vor der Frühbesprechung um 7:50. Blut abnehmen und Viggos legen war hier schon Aufgabe der Student*innen. Wir hatten aber Glück und waren immer 3-4 Student*innen, sodass wir uns gut aufteilen konnten. Bei der Visite war man auch hier immer willkommen und hat einiges erklärt bekommen. Zudem fielen über den Tag verschiedene Aufgaben an wie Drainagen oder ZVKs ziehen, Klammern entfernen, Verbände wechseln etc. Wenn man etwas noch nicht gemacht hatte oder sich unsicher war, haben die Asisstent*innen einem bereitwillig alles erklärt und einen begleitet und ab dem zweiten Mal hat man es dann alleine gemacht. Außerdem gab es pro Tag im Schnitt eine OP, wo ein*e Student*in benötigt wurde. Da konnte man sich aber gut aufteilen und die Atmosphäre im OP war größtenteils auch in Ordnung. Ansonsten gab es auch immer die Möglichkeit, mit in die Ambulanz oder die INA zu gehen. Auch in dieser Zeit war es immer möglich, mittags was zu essen, zum PJ-Unterricht zu gehen und zwischen 15 und 16 Uhr Feierabend zu machen.

Abschließend noch ein paar allgemeine Fakten zum PJ in Hildesheim. Mit aktuell 812€ bekommt man dort den Höchstsatz, was definitiv ein Pluspunkt ist. Außerdem gibt es pro Tag mindestens einen PJ-Unterricht, wobei manche Unterrichte regelmäßiger stattfinden als andere. Zu empfehlen sind hier vor allem der Radio-Unterricht beim Chef der Radiologie und der EKG-Kurs beim PJ-Beauftragten und ärztlichen Direktor des Klinikums. Die beiden sind sehr nett, bemüht Student*innen was beizubringen und machen sehr praxisbezogenen und interaktiven Unterricht mit Fallbeispielen. Der Notfallmedizin-Unterricht war auch oft ziemlich cool und praktisch (Gipsen, Intubieren, Doppler-Sono...). Hier waren Themen-Vorschläge und -Wünsche auch gerne gesehen.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Briefe schreiben
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
812

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27