Ein insgesamt sehr gutes Tertial. Das Team ist sehr nett, jeder freut sich über deine Hilfe und bemüht sich dich zu integrieren. Die Hierarchien sind flach, es wird sich grundsätzlich im ganzen Spital geduzt. Der neue Chefarzt (seit 03/2023) legt viel Wert auf Lehre und bemüht sich, auch den Unterassistenten etwas beizubringen. Auch die Pflege ist sehr freundlich zu Unterassistenten. Ich war insgesamt 8 Wochen auf Station, 6 Wochen in der Notaufnahme und eine Woche in der Ambulanz. Man wird in einem Rotationsplan eingeteilt und kann gerne Wünsche äussern, die wenn möglich berücksichtigt werden. Die Organisation ist ansonsten gut, man bekommt gleich zu Beginn ein Telefon und Windows-, sowie Medfolio Zugang. Labore kann man leider als Student/In nicht anmelden.
Zum Stationsalltag:
- Start auf Station gegen 8.00 Uhr
- Mo/Mi/Fr 8.30 oder 8.15 Frühfortbildung
- Visite
- Mo/Mi/Fr 11.00 oder 11.30 Röntgenrapport
- danach Mittagessen und Kaffee von der italienischen Kaffeebar
- Nachmittag: Aufnahmen, Briefe schreiben, Kardexvisite, ...
- Feierabend zwischen 17 und 19 Uhr.
Bei der Visite läuft man die meiste Zeit nur mit und dokumentiert, hin und wieder konnte ich den Oberärzten und Ärztinnen Patienten vorstellen, in die ich mich eingelesen hatte. Ansonsten meldet man Untersuchungen an, füllt Reha Anträge aus, fragt Vorbefunde an, hilft beim Briefe schreiben, ergänzt die körperliche Untersuchung von Patienten von der Notaufnahme, und nimmt elektive Patienten auf.
Die Arbeit in der Notaufnahme hat sehr viel Spaß gemacht. Ich habe mit den anderen Unterassistenten die Früh- und Spätschicht aufgeteilt (7.30-ca. 15/16.00 und ab 14.00 bis ca. 21.00). Daher ist hier die Arbeitszeit kürzer als auf Station aber auch anstrengender, wenn viel los ist. Man kann eigenständig (einfachere) Patienten betreuen. Nach zwei Wochen ist man sehr fit in der Abklärung von Schwindel und Kopfschmerzen. Bei den Strokes und anderen Notfällen kann man mitlaufen und hilft den Assistenzärzten und Ärztinnen viel indem man mitschreibt und anschliessend dokumentiert. In der Regel habe ich keine Mittagspause gemacht, dafür kam man etwas früher raus.
In der Ambulanz kann man einfach in die Sprechstunden gehen, die einen interessieren. Es lohnt sich ein paar mal in die MS und die Bewegungsstörung Sprechstunde zu gehen. Einmal konnte ich sogar in den OP und bei einer DBS Implantation zusehen, ein Oberarzt hat sich Zeit für uns genommen und uns während und nach der OP einiges erklärt. Fand ich super!
Ich war im Wohnheim in einer sechser WG untergebracht (2 Duschen, 2 WC, eine etwas zu kleine Küche, eigenes Waschbecken). St. Gallen hat eine schöne Umgebung, am Wochenende lohnt es sich Wanderausflüge zu machen.
Zusammenfassend hat es mir gut gefallen, mir wurde nicht langweilig und an die langen Arbeitszeiten hat man sich auch schnell gewöhnt.