PJ-Tertial Gynäkologie in Landeskrankenhaus Tamsweg (1/2023 bis 3/2023)

Station(en)
Ambulanz, OP, Kreissaal
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich war für zwei Monate im Rahmen meines Chirurgietertials in Tamsweg in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Grundsätzlich muss ich sagen, dass es für mich persönlich eine ziemlich coole und lehrreiche Zeit war, auch wenn nicht viel los ist. Genau deswegen hat man aber sehr viel Freizeit oder kann sich um Dinge kümmern, die liegen geblieben sind.

Das Krankenhaus und Tamsweg:
Das Landeskrankenhaus Tamsweg ist sehr klein. Neben der Gynäkologie gibt es noch die Ortho-/Unfall- und eine Allgemeininnere-Station. Die PatientInnen liegen auf interdisziplinären Stationen. Man wird als PJler sehr gut aufgenommen. Man bekommt ein Telefon, eine Mitarbeiterkarte, über welche man sich ein- und ausstempeln muss und eine Karte, mit welcher kostenloses Mittagessen möglich ist (ist übrigens das beste Essen, was ich in einer Klinik jemals gegessen habe). Der Betriebsrat gibt einem eine ausführliche Führung und bringt einem die Angebote für das Personal näher, welche unter anderem Skikarten für die umliegenden Skigebiete oder Gutscheine beinhalten. Wenn ein Hubschrauber landet, kann man sich anrufen lassen und sich das Spektakel aus nächster Nähe ansehen. Die Zuteilung zu den Fachgebieten für welche man sich gemeldet hat, ist nicht streng einzuhalten, außer es sind zu viele Studenten irgendwo. So hatte ich die Möglichkeit, wenn nichts zu tun war, auch mal in den Ortho-OP zu gehen oder in die Unfallambulanz. Insgesamt sind die Leute sehr sehr nett. Man lernt wirklich viel und darf auch viel als Student machen. Zusätzlich kriegt man eine Unterkunft umsonst gestellt.
Tamsweg ist ein kleines Dorf was die nötigsten Einkaufsläden zu bieten hat. Die Umgebung ist aber grandios. Man ist schnell in beliebten Skigebieten, es gibt schöne Spazier- und Wanderwege und Ausflüge in die nächst größeren Städte wie Salzburg und Klagenfurt sind auch gut möglich. Am besten ist es jedoch, wenn man mit einem eigenen Auto anreist. Insgesamt würde ich empfehlen mit Freunden und in der Skisaison (dort sieht man in der Ortho/Unfall wirklich alles). Ich hatte das Glück, dass zu meiner Zeit viele Famulanten und KPJler in der Klinik waren, sodass wir viel miteinander unternehmen konnten. Alleine allerdings kann ich mir vorstellen, dass es schnell langweilig wird.

Tagesablauf Gynäkologie:
Insgesamt ist es eine sehr kleine Abteilung, die momentan nur der Chefarzt mit zwei Aushilfsoberärzten betreut. Der Ambulanzbetrieb beginnt meistens erst um 09.00Uhr, vorher kann man bei der morgendlichen Blutabnahmerunde auf der interdisziplinären Station Blut abnehmen. Dies ist eigentlich auch die Aufgabe der PJler. Da zu meiner Zeit aber viele Famulanten und PJler in der Ortho und Inneren waren, war es nicht zwingend nötig das jeden Tag zu machen.
In die Ambulanz kommen viele Schwangere zum CTG Schreiben und zur Fetometrie. Am Anfang hat mir das der Chefarzt gezeigt und ab da war das bei jeder Schwangeren meine Aufgabe. Bei den gynäkologischen Patientinnen durfte ich relativ schnell selbst untersuchen (vaginal, Spekulum, endovaginale Sonographie) und dann den Befund mitteilen. Was mir sehr gefallen hat, ist dass der Chefarzt mich immer mit eingebunden hat und von selbst die Fälle, die wir gerade gemeinsam untersucht haben, mit mir besprochen hat. Er hat mir auch viele Tipps für den späteren Arztberuf mitgegeben, was ich sehr geschätzt habe. Ab ca. 11.00Uhr gibt es dann eher weniger zu tun. Bis zum Mittagessen habe ich dann Dinge für die Uni erledigt oder gelernt. Meistens war nach dem Mittagessen auch nichts mehr los, sodass man dann nach Hause gehen kann.
Geburten gibt es ca. 3-4x/Woche, für welche man sich von den äußerst netten Hebammen anrufen lassen kann. Operationen gibt es nicht zwingend jeden Tag (vielleicht durchschnittlich 2-3/Woche), aber wenn, ist man eigentlich immer 1. Assistenz. Der Chefarzt lässt einen im OP auch seeeeeehr viel machen, was man woanders sicher nicht machen kann. Hier habe ich wirklich gelernt, wie ich mich im OP zu verhalten habe und meine ersten praktischen Erfahrungen im Operieren gesammelt. Also es ist alles andere als Hakenhalten. Medizinisch gesehen lernt man hier mit den Basics klarzukommen und wie diese diagnostiziert und behandelt werden. Notfälle gibt es eher seltener, aber das liegt auch einfach an der Größe und Ausstattung des Krankenhauses. Mit der Pflege hat man hier eher weniger zu tun.

Zusammenfassung:
Auch wenn es viele Leerlaufzeiten gibt und man jetzt nicht das ganze medizinische Spektrum der Gynäkologie und Geburtshilfe mitbekommt, würde ich jederzeit wieder hingehen. Der Chefarzt ist äußerst bemüht, erklärt sehr viel und lässt einen super viel selbst machen. Die Zeit war für mich sehr lehrreich. Man muss keine bürokratischen Sachen erledigen, kann noch einmal Blutabnehmen und Leitungen legen in Ruhe üben und wird als vollwertiges Teammitglied behandelt. Auch die Möglichkeit in die anderen Abteilungen reinzuschnuppern ist mega und auch hier ist jeder nett und bemüht.
Bewerbung
Bewerbungen werden ab dem 01.01. des Vorjahres entgegen genommen. Für das Landeskrankenhaus Tamsweg reicht es aber in der Regel sich später zu bewerben.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
650 Brutto

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27