Bewerbung:
Anmeldung über PJ-Portal, Email-Kontakt ca. 2 Monate vor Beginn mit dem Chefarzt-Sekretariat bzw. der Hauswirtschaft für die Unterkunft.
Unterkunft, Verpflegungm Gehalt:
Verpflegung kostenlos bis zu 3x am Tag, auf Bestellung auch an Wochenenden. Unterkunft im Mitarbeiterwohnheim, Einzelzimmer mit Stockwerkküchen, kein Sternehotel aber verkraftbar. Aufwandsentschädigung 410€/Monat
Organisation:
Ausgezeichnete Organisation des Tertials aus meiner Sicht, jeder wusste Bescheid dass man kommt; es gab direkt Telefon, Namensschild, Schlüsselbund und Zugangsdaten zur Klinik-Software
Krankenhaus:
Die Kreisklinik Mindelheim ist eher ein Grundversorger und hat in der Inneren Abteilung eine allgemeininternistische Station, eine Infektstation und eine Überwachungsstation (geteilte IMC als Chest Pain Unit / Stroke Unit). Außerdem gibt es eine gemischt internistisch-chirurgische Intensivstation mit 8 Betten, eine ebenfalls geteilte Privatstation und eine Notaufnahme. Es finden u.a. Endoskopien, TEEs, Kardioversionen, ERCPs, Herzkatheter, Organbiopsien, Pleura- / Aszites- / KM- / Liquorpunktionen, Herzschrittmacher-Implantationen, Endosonographien und natürlich jede Menge normaler Ultraschall statt.
Teilweise werden auch akute Notfälle über den Schockraum eingewiesen, was aber eher etwas seltener stattfindet.
Arbeitsalltag und Rotation:
Dienstbeginn um 08:00 zur Morgenbesprechung, danach übliche Stationsarbeit. Wenn man motiviert ist und sich beteiligt, wird einem schnell Verantwortung übertragen und man wird in die Entscheidungen und Therapieverläufe einbezogen. Man arbeitet auch häufig direkt mit den Ober- und Chefärzten zusammen, bekommt eigene Patienten und wird bei interessanten Untersuchungen / Eingriffen oft dazugerufen.
Das Patienten- / Fallkollektiv besteht großteils aus internistischen Standarddiagnosen (kardiale Dekomp., Schwindel, Versorgungsproblematik etc.). Nicht selten gibt es allerdings auch interessantere Kasuistiken wie unklare Tumoren, Sepsis usw. Insgesamt sind die Diagnosen breit gestreut, sodass man sich eine gute Erfahrungsgrundlage in der allgemeinen Inneren Medizin zulegt.
Man kann bei Interesse auch über den Tellerrand hinausschauen und die Konsiliarärzte z.B. aus Neurologie, Psychiatrie oder Nephrologie bei der Arbeit begleiten, die alle gerne erklären.
Für mich ein kleiner Makel: einen richtigen Rotationsplan gibt es nicht. Man fängt auf einer Normalstation an und kommt, eher durch Eigeninitiative, im Verlauf in anderen Bereiche. Wenn personell Not am Mann ist, wird man auch mal da hin geschickt, wo es gerade brennt.
Das bietet aber auch eine gewisse Flexibilität, sodass man sich selbst Schwerpunkte gemäß des eigenen Interesses setzen kann.
Es besteht die Möglichkeit (und von mir die klare Empfehlung), Wochenenddienste mitzumachen. Ein/e Dienstarzt/ärztin ist für das ganze Haus zuständig und deckt Stationen, Intensiv und Notaufnahme ab. Dadurch lernt man schnell alle Bereiche kennen und hat ein sehr breites Tätigkeitsspektrum. Die ÄrztInnen am Wochenende sind auch immer dankbar, wenn sie nicht alleine sind. Man kann sich nach geleistetem Wochenenddienst dafür unter der Woche Ausgleichstage freinehmen.
PJ-Seminare
Hier eine kleine Schwäche: Wenn nicht der PJ-beauftrage Oberarzt selbst als Dozent eingeteilt ist, finden die Seminare meistens nicht statt. Aus meiner Sicht nicht gravierend, da die meisten praxisorientierten Seminare vom Niveau her sowieso deutlich niedriger ansetzen, als die während des Klinikalltags gesammelte Erfahrung. Ultraschall, Punktionen etc. lernen sich in der praktischen Durchführung viel besser als mit PowerPoint.
Bei Interesse kann man sich den PJ-Fortbildungen der Chirurgie anschließen, hierzu einfach kurz bei der chirurgischen Ambulanz melden.
Studientage gibt es keine.