Ich habe mein erstes PJ-Tertial in der Neurologie im Kreisklinikum in Siegen absolviert.
Am ersten Tag wurden die anderen PJler und ich von Frau Kiß aus der Verwaltung herzlich empfangen. Sie hat den Papierkram mit uns erledigt und uns alle notwendigen Informationen und Unterlagen gegeben. Der Chefarzt hat sich und seine Vorstellung vom Tertial ebenfalls kurz vorgestellt. Im Anschluss ging es zur Frühbesprechung. Dort wurden wir dem Team vorgestellt und haben direkt einen Ansprechpartner zugeteilt bekommen.
Die Atmosphäre auf der Station war sehr entspannt und das Team war freundlich und hilfsbereit. Pro Arzt waren 12 Patienten geplant. Die Oberärzte waren viel auf Station und haben jeden neuen Patienten gesehen. Dadurch konnte man viel lernen, denn man hatte immer die Möglichkeit bei Visiten und Untersuchungen dabei zu sein bzw. sie selbst durchzuführen und dann die Befunde vorzustellen. Tätigkeiten wie Blutabnahme oder Zugänge legen waren im Verhältnis zu anderen Tertialen deutlich weniger. In den meisten Fällen wurden diese durch MFA's durchgeführt.
Ein Dienst beginnt um 8 Uhr. Ab 8:30 Uhr findet die Röntgen- und Frühbesprechung statt. Das Dienstende war offiziell um 16:30 Uhr, länger musste man nie bleiben. Da wir mit 3 PJlern zu Beginn und später zu viert in der Neurologie waren, haben wir uns regelmäßig zum Mittagessen getroffen. Das man keine Pause hat, kam nie vor. Das Frühstück und Mittagessen war kostenlos. Einmal pro Monat fand eine Aktion statt und zum Ende des Tertials wurde eine Salatbar fest angeboten.
Wir haben uns zu einer Rotation über alle Stationen entschlossen. Dazu gehörten die zwei Normalstationen, Stroke-Unit, Notaufnahme und ein paar Tage in der Funktionsdiagnostik. So war ein umfassender Einblick in das Fach und die Tätigkeiten dort möglich. Besonders gut und lehrreich fande ich die Zeit in der Notaufnahme, auch wenn es dort sehr stressig ist. Nach Rücksprache mit der/dem zuständigen Ärztin/Arzt konnte ich eigenständig die Anamnese und Untersuchung durchführen und dann meine Ergebnisse und das weitere geplante Vorgehen Rückbesprechen. Das war besonders lehrreich.
Der Unterricht fand 1x/Woche statt. Die Qualität war von unterschiedlicher Qualität, aber insgesamt lehrreich. Leider gibt es, wie fast überall, keinen Studientag mehr. Ein Studientag wäre zur Vertiefung und zum Nacharbeiten sehr hilfreich. Das ist aber keine Krititk am Kreisklinikum, sondern am PJ an sich.
Manchmal wurden uns interne Seminare durch einen der Oberärzte oder den Chef selbst angeboten und eine Assistenzärztin hat mit uns die wichtigsten Krankheitsbilder besprochen. Diese Angebote waren sehr lehrreich und hätten gerne öfter angeboten werden können.
Insgesamt war ich sehr zufrieden mit meinem Tertial in der Neurologie. Wenn man wollte, konnte man viel machen und lernen. Im Team habe ich mich respektiert und sehr wohl gefühtl.