Das Chirurgie Tertial in Starnberg hat mir unheimlich viel Spaß gemacht.
Im Klinikum gibt es 4 Chirurgische Abteilungen in denen man rotieren kann/darf. Diese sind: Viszeral(A3); Endokrino(A3) ;Unfall(A4) und die Notaufnahme.
Auf den Stationen A3-A4 ist der Tagesablauf ähnlich. Es geht um 7:15-30 los mit Blutentnahmen/Visite, danach darf man sich mit Arztbriefen beschäftigen oder in den OP abhauen, je nachdem wie man Lust hat,. Es wird einem sehr viel Freiraum gegeben (bis auf die Endokrino). Gegen 12 kann man nach Rücksprache entspannt (bis auf die Endokrino) Mittagessen in der Kantine. Dieses ist für PJler kostenlos, was meiner Meinung nach das nicht existierende PJ-Gehalt ausgleicht, da sich manche mit 3 Schnitzel, ein Berg Kartoffelsalat + Dessert so vollgestopft haben, dass sie nicht mehr abendessen mussten. Um 15 Uhr beginnt die Röntgen- Besprechung (bis auf.... ;)) mit Dr. Mangel, dort werden die aktuellsten Fälle in einer größeren Runde besprochen, was sehr informativ ist. Meistens darf man danach auch gehen, wenn es nichts mehr zu tun gibt.
Nice to knows:
Viszeral
-Bei den Viszeralchirurgen sollte man sich unbedingt am ersten Tag bei Frau Dr. Harrer (Chefärztin) vorstellen!! Sie ist zu den Pjlern sehr nett und erklärt auch vieles innerhalb der OP, man will aber ihre feurige Seite nicht am eigenen Leib erleben.
-Bei Dr. Fischer sind zusätzlich zu den Anatomie-Skills auch tiefgründige Kenntnisse über 80/90s Rock-Songs sehr wichtig. Sonst blamiert man sich noch vor dem ganzen OP Personal.
-Wenn man Dr. Vogel kennt braucht man keine Google-Rezensionen meh, wenn man ein Restaurant besucht und kann, wenn man will, auch mehr als ein Haken halten in den OPs.
-Auf Station kann man auch sehr viel Abdomen -Sono üben, aber immer zuerst das Patientenbett hochfahren, sonst meckert Frau Lorenz. Und auch immer von links Schallen oder doch rechts ?? Nagelt mich da nicht fest, ich habe eine links/rechts Schwäche.
Unfall
-Bei den Unfallchirurgen liegen auch orthopädische Patienten auf Station und Dienstags operiert Dr Neitzel Hüft- und Knieteps wo man mit Assistieren kann.
- Es gibt niemand der dir Nähen besser beibringt als Marianne und Iris (gilt auch für Endokrino)
-Sie haben in der früh auch eine Röntgenbesprechung mit dem Nachtdienst
Endokrino:
-Die Station war zu meiner PJ-Zeit sehr unterbesetzt, mit anderen Worten: " So... Du bist jetzt Stationsarzt."
- Es ist stressiger als auf anderen Stationen, aber man lernt die Verantwortung eines Assistenzarztes zu übernehmen.
- Man ist zuständig für die Aufnahmen, man sonografiert auch selbstständig und übergibt die Patienten dann an einen der Oberärzte. Die kontrollieren natürlich alles nochmal.
- Die Stimmung ist leider sehr oft abhängig von der Laune eines Oberarztes, der manchmal auch sehr grenzwertige Kommentare den
Assistenzärzten gegenüber bringt: "Was bist du? Bist du etwa eine Streunerkatze?" was ich sehr schade finde, denn auf jeder anderen Station geht man sehr kollegial und auf Augenhöhe miteinander um.
- Prof Trupka wiederum ist sehr nett und erklärt einem auch sehr viel.
Notaufnahme:
-Definitiv zu empfehlen! Hier darf man sehr viel selbständig arbeiten und es ist sehr abwechslungsreich.
-Nähen, mit den Schwestern eingipsen, Sono, Diagnostik- und Therapievorschläge, orientierende Auswertung bildgebender Verfahren
-Caro erklärt einem sehr viel
Ich kann echt ohne zu zögern jedem empfehlen hier PJ zu machen. Man lernt sehr viel und man hat das Gefühl mehr als nur ne billige Arbeitskraft zu sein, vor allem im Vergleich zu anderen Unis/Kliniken. Man hat 1x die Woche einen Studientag, den man gut nutzen kann um sich auf die Examina vorzubereiten oder auch einfach um Starnberg zu erkunden :).
Die Personalwohnheime sind auch bezahlbar. Es gibt Einzel- und Doppelzimmer. Am besten meldet man sich da bei Frau Fäth, die der Ansprechpartner ist.
LG an Uhu und Hermine:)!