Ich habe mein Wahltertial in der Schweiz verbracht. Da ich mich für Neurologie interessiert habe, bin ich durch das PJ Ranking auf St. Gallen gestossen. Die Organisation lief einwandfrei, man wurde mit eigenem Telefon und Zugang ausgestattet (ganze Tertialdauer). Man hatte ein Einführung in den Betrieb und dann in die Klinik Neurologie. Ich wurde warm empfangen und durfte überall mal reinschnuppern. Angefangen hat es auf Station hier war ich auf allen Stockwerken mal eingesetzt (gemischt Allgemeinstation, Privatstock, Post-Stroke-Station), dadurch hab ich viele Krankheitsbilder gesehen. Im Verlauf durfte ich eigenständig Patient/innen betreuen und mich teilweise direkt mit dem Oberarzt austauschen, was an Therapie und Diagnostik noch ausbleibt. Die Funktion (EEG, Doppler, Neuromuskulär) konnte ich ebenfalls besuchen, hier ist die Arbeit ehr passiv aber man nimmt natürlich trotzdem viel mit. Auf dem Notfall lernte ich am meisten, spannende Fälle und viel eigene Verantwortung. Die Lernkurve war steil. Zusätzlich gab es regelmässig Frühfortbildungen Neurologie, EKG Kurse, Röntgenkurse und auch einen Fall der Woche durch die Innere Medizin, welche ich auch besuchen durfte.
Das Team ist jung und aufgeweckt, der Zusammenhalt ist direkt spürbar und springt über. Auch als Studentin hab ich mich als volles Mitglied gefühlt. Es gibt keine bemerkbare Hierarchie, alle sind per Du und Fragen wurden immer professionell und gerne beantwortet. Alles in allem somit auch eine schöne Lern, Ausbildungs- und Weiterbildungsatmosphäre.
Alles in allem war ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung, sicherlich sind die Arbeitszeiten in der Schweiz nicht vergleichbar mit den Zeiten in Deutschland, daher empfehle ich ein Fach zu machen, dass euch wirklich interessiert. Denn dann ist jede Minute wirklich lehrreich und gut investiert.