PJ-Tertial Dermatologie in Universitaetsklinik Homburg (11/2022 bis 3/2023)

Station(en)
Konservativ, operativ, OP, Ambulanz, Allergologie, Onkologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Universitätsklinikum des Saarlandes:
Die Uniklinik des Saarlandes in Homburg (UKS) ist in einem Pavillonsystem aufgebaut, d.h., viele Kliniken besitzen ein eigenes Gebäude. Das erschwert die Orientierung zunächst etwas, mit der Zeit kommt man aber gut zurecht. Auf dem reichlich mit Grünflächen ausgestatteten Campus gibt es für Studenten ein eigenes Gebäude (Hörsaalgebäude, Nr. 35) it Bibliothek, Lesesaal, Skills Lab und großem Hörsaal, der auch zum lernen genutzt werden kann. In Gebäude 35 befindet sich zudem auch das Studiendekanat. Des Weiteren gibt es eine große Mensa (Gebäude Nr. 57), wo sich auch die Fachschaft befindet. Die Studenten auf dem Campus sind fast ausschließlich Humanmediziner, alle sind sehr hilfsbereit und freundlich zu Neulingen.

Tätigkeit in der Dermatologie am UKS:
Die Klinik für Dermatologie befindet sich in Gebäude Nr. 6.1 und ist auf mehrere Stockwerke verteilt. Der Chefarzt hat sein Büro im 12. Stock, da stellt ihr euch am ersten Tag gegen 7:30h auch vor. Der Chef verteilt euch dann auf die einzelnen Stationen. Es gibt 2 Stationen, mehrere Ambulanzen und einen OP-Bereich.

Auf der konservativen Station (D-01, 10. Stock) bekommt man ein breites Spektrum an Krankheiten geboten, hier sieht man vor allem viele Patienten mit Psoriasis, atopischer Dermatitis, Lichen ruber, Erysipele, Herpes zoster etc., aber auch seltenere Kasuistiken wie bspw. Sezary-Syndrom, seltene Tumoren der Haut oder seltene UAW. Hier unterstützt man die Ärzte bei ihrem Alltag, nimmt Blut ab, legt Viggos, schreibt Briefe und meldet Bildgebungen etc. für Patienten an. Außerdem darf man als Student hier selbstständig Hautbiopsien entnehmen, Hyposensibilierungen durchführen und Patienten betreuen. Ich hatte noch nicht so viel praktische Erfahrung für den späteren ärztlichen Alltag und konnte so schonmal einige Skills erlernen. Insgesamt reicht hier aber auch 1 Monat völlig aus.

Auf der operativen/konservativen Station (D-03, 11. Stock) könnt ihr neben dem normalen Stationsalltag auch regelmäßig mit in den OP. Die Arbeit auf Station ist deutlich strukturierter und einfacher, weshalb auch mehr Zeit für das Teaching bleibt. Ansonsten bleiben die Tätigkeiten aber sehr ähnlich wie auf der Station D-01. Der OP ist sehr schnelllebig, oft dauern die OPs nicht länger als 0,5-1h. Bei OP-Gebieten, die nicht im Gesicht liegen, darf man auch gerne nähen, einfach oft genug nachfragen ;). Das Team ist super nett und die Fälle oft sehr spannend, auch wenn sich natürlich nach einer gewissen Zeit eine Routine einschleicht. Ich habe insgesamt 2 Monate auf der operativen Seite verbracht und mir wurde es nicht langweilig :D.

In der Akut-Ambulanz hat man den höchsten Durchfluss an Patienten. Hier arbeiten meist 2-4 Assistenzärzte von 7:30h-14 Uhr durch. Man sieht sehr viel und lernt auch sehr viel über die einzelnen Krankheitsbilder. Wenn man möchte, darf man sich auch ein eigenes Behandlungszimmer schnappen und Patienten selbstständig behandeln. Diese Arbeit habe ich mit Abstand am meisten genossen, man wird sehr schnell autonom und hat immer einen Ansprechpartner, die Assistenzärzte und die 2 Oberärzte kümmern sich sehr gut um einen. Hier habe ich 1 Monat verbracht, und der war fast schon zu kurz!

2x/Woche gibt es eine Privat-Ambulanz, wo der Chefarzt seine eigenen Patienten empfängt. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, regelmäßig vorbeizuschauen! Prof. Vogt hat oft seltene Kasuistiken in der Sprechstunde und freut sich sehr über wissbegierige Studenten ;).

Tätigkeiten insgesamt kurz & knapp: Blutentnahmen, Viggos, Patienten supervisiert alleine betreuen, Hautbiopsien, Haken halten, Nahttechniken erlernen und am Patienten umsetzen, Bürokratiewahnsinn Deutschland erleben, Briefe/Konsile schreiben

Lehre:
Es gibt kein klassisches Teaching oder PJ-Seminar, dafür ist die Lehre in der Derma sehr gut und eignet sich als guter Ersatz. Prof. Vogt hat einen sehr hohen Anspruch an seine Lehre, was bereits im Studium schon positiv auffällt. Als PJler darf man stets an den Vorlesungen teilnehmen, was ich auch nur empfehlen kann! Auch in den Seminaren ist man gern gesehen, fragt hierfür einfach bei den Assistenzärzten für den aktuellen Plan nach, die erklären euch dann, wo ihr hinmüsst. In den Seminaren habt ihr bspw. einen Nahtkurs, bekommt alles zur Galenik erklärt, dürft Patienten selbstständig untersuchen und Behandlungspläne aufstellen, diskutiert mit anderen Studenten über Therapien etc. Insgesamt ein tolles Konzept, manchmal muss man aber etwas länger bleiben.

Unterkunft:
Es gibt mehrere Studentenwohnheime in Homburg, außerdem noch ein Wohnheim für Mitarbeiter des UKS. Fragt am besten einfach im Dekanat nach Zusage des PJ-Platzes nach, ob sie für euch einen Wohnheimsplatz organisieren können. Ansonsten gibt es sehr viele WGs mit netten Mitbewohnern, da findet ihr auf jeden Fall auch Anschluss :).

Bücher:
Ich würde euch das Buch "Blickdiagnosen Dermatologie" von Elsevier ans Herz legen. Super strukturiert, mit tollen Bildern und als Ringbuch super zur Vorbereitung fürs M3. Hier in der Klinik hatten das fast alle Assistenzärzte :D.

Freizeit:
Wer nicht aus dem Saarland kommt, hat es etwas schwer, Anschluss zu finden. Saarbrücken liegt ca. 25 Minuten mit der Bahn entfernt. Wer das Ländliche liebt, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Das Saarland hat wunderschöne Rad- und Wanderwege, und nach Paris sind es von Saarbrücken aus nur 2h. Sucht am besten einfach Kontakt zu den lokalen Studenten und meldet euch vllt. in einem der Hochschulsportkurse an, da trefft ihr immer nette Leute, die euch zu Partys etc. mitnehmen!

Fazit:
Als saarländisches Eigengewächs hab ich mich in der Dermatologie in Homburg sehr wohl gefühlt. Die Arbeit hat mir Freude bereitet und ich hatte kaum einen Tag, wo ich wirklich ungern hingegangen wäre. Das Team ist sehr nett und eifrig, die Schwestern und Ärzte verstehen sich sehr gut. Aber auch als "Ausländer" kann man hier sehr viel erleben und lernen. Ich würde mein Wahlfach auf jeden Fall wieder in der Derma in Homburg machen!

P.S.: Falls es euch möglich ist, bringt ein Fahrrad mit! Homburg ist mittlerweile eine richtig gute Fahrradstadt geworden und man darf hier seinen Drahtesel kostenlos im ÖPNV mitnehmen ;).
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgt über die Universität des Saarlandes. Am besten einfach das Dekanat an der Uniklinik Homburg frühzeitig kontaktieren, Frau Orlich ist stets sehr bemüht um uns Studenten und kümmert sich um die Formalitäten.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
EKGs
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
4
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2