PJ-Tertial Innere in Krankenhaus Barmherzige Brueder (5/2022 bis 9/2022)

Station(en)
Kardio, Gastro, GeriatriÄ™
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zum Allgemeinen: In der Regel ist folgende Rotation vorgesehen: 2 Wochen Notaufnahme, 1 Woche Funktion und den restlichen Wochen verteilt auf zwei Stationen: Kardiologie, Gastroenterologie oder Geriatrie. Aussuchen durfte man sich das in der Regel nicht, das war vorab schon eingeteilt. Möchte man auf die Intensivstation rotieren oder auf die Palliativstation geht das von der Notaufnahme Zeit ab. Ich wollte unbedingt auf die Palliativstation und bekam das nach mehrmaligen Nachfragen und Nachhaken und viel Eigeninitiative „genehmigt“. Die 4 Tage dort waren auch das absolute Highlight meines Tertials. Das ärztliche und pflegerische Personal ist sehr herzlich und ich durfte viel sehen und lernen. Auch bei sehr schwierigen Gesprächen durfte ich dabei sein und sogar selbst Patient:innen - Aufnahmen machen.
Dass ich zusätzlich auf allen 3 Stationen (Kardio, Gastro, Geriatrie) war, jeweils ca. 3-5 Wochen, war auch eher glückliche Fügung. Empfehlenswert ist dabei eigentlich nur die Geriatrie. Die Chefärztin und der Oberarzt waren sehr nett und erklärten etwas ab und an. Und kannten meinen Namen.

Der leitende Oberarzt der Kardiologie erklärt auch ab und an mal was auf der Visite, die man aber leider je nach PJler:innen und anderem potentiell blutabnehmenden Personal (Famulant:innnen, PA-Student:innen) auch gerne mal verpasst. Gerade auf den Gastro-Stationen.Da zu meiner Zeit häufig Betten gesperrt waren a.g. des Pflegemangels und auch Famulat:innen da waren, schien es sich in Grenzen zu halten mit der Blutabnehmerei, die Visite ging aber trotzdem in der Regel immer ohne mich los. Anfangs bin ich sogar extra früher gekommen, meist um 7:30 Uhr schon, damit ich schon ein paar Blutabnahmen machen kann, weil das mein Vor-PJler so angefangen hatte. Das habe ich aber, nachdem ich die Station gewechselt hatte, schnell eingestellt. An der Morgenbesprechung haben wir nicht teilgenommen, an der Röntgendemo um 13 Uhr waren wir immer dabei, da waren auch ab und an noch Fallbesprechungen oder kurze Fortbildungen.

Der leitende Oberarzt der Notaufnahme ist sehr nett und erklärt gerne etwas oder hält auch mal spontan eine Fortbildung, wenn ein anderer im Urlaub ist. Das ist sehr lobend zu erwähnen. Im Gesichtsfeld der restlichen Oberärzt:innen ist man aber meist nur ein schwarzer Fleck und wird ignoriert.

Bei den Assistent:innen ist es äußerst durchwachsen. Einzelne geben sich etwas Mühe oder sprechen auch mal etwas mit dir durch, geben Bescheid, wenn sie etwas spannendes haben, korrigieren deine Briefe und geben Feedback oder schicken einen früher nach Hause. Viele sind aber leider selbst hoffnungslos überfordert und überarbeitet und da bleibt kein Platz für Lehre oder Sichtfeld. Deshalb sind PJler:innen oft unter sich und bringen sich gegenseitig was bei oder vertreiben sich anderweitig die Zeit.

In der Funktion ist sehr abhängig davon, wo man gerade ist. In der Endoskopie oder beim Herzultraschall, im Katheter oder bei Punktionen durfte man zuschauen und Fragen stellen, da wurde auch dann etwas erklärt. Als ich erwähnte, dass ich eventuell Gastro machen möchte, wurde mir auf einmal in der Endo viel erklärt – auf Station wird man dann von denselben Oberärzten komplett ignoriert, das war mir ein Rätsel. Der Ultraschallkopf ist übrigens giftig für PJler:innen. Vorschallen war nicht erlaubt, trotz freundlichen Fragens wurde mir entgegnet „Ich solle nicht am Patienten rumbasteln und bitte zur AÄ rüber gehen, bei ihmer geht das immer so schnell, da lerne ich nichts.“ Die AÄ war genauso unfreundlich und erklärte nichts, auf Fragen antwortete sie nur pampig. Zur Krönung des Tages sollte ich bis mindestens 16:30 Uhr dableiben, um noch auf „Nachmeldungen“ zu warten, obwohl es nichts mehr zu tun gab und sie eh nichts erklärte, obwohl ich ihr gesagt hatte, dass ich heute leider pünktlich gehen muss, da ich leider ab 17:00 Uhr arbeite und Geld verdienen muss, um mein PJ zu finanzieren. Tiefpunkt des Tertials.

Die PJler:innen-Fortbildungen waren 1x/Woche geplant, dazu gibt es einen Plan mit zugeteilten Ärzt:innen. Nachdem wir da sehr hinterher waren und die entsprechende Person immer ein paar Tage kontaktiert haben, fand dann auch meistens eine Fortbildung statt oder sie wurde verschoben. Meistens konnten wir dann auch eine PJler:innen-freundliche Uhrzeit vor 16 Uhr aushandeln. Ich durfte zusätzlich auf ein PJler:innen-Seminar 2 Tage im Kloster Kostenz, das für alle PJler:innen des Trägers der Barmherzigen Brüder ausgeschrieben war. Da gab es ein paar spannende Fortbildungen (Erster Nachtdienst, Diabetes, Notfälle, ..) und ein paar Tipps zur 1. Stelle (+ Werbeblock für die Barmherzigen). Das war ein netter Ausflug und wir konnten auch andere PJler:innen kennenlernen und. Das Fortbildungshaus wurde aber meines Wissens kurz darauf geschlossen, deshalb sind wahrscheinlich die Seminare auch gestrichen wurde. Als ich auf Station ankündigte, dass ich 2 Tage nicht da bin, durfte ich mir dann auch anhören: „und wer macht dann „deine“ Blutabnahmen in der Zeit?“.

Bezahlung oder Unterkunft gibt es keine. Mittagessen ist immer möglich, das Essen schmeckt in den ersten Wochen gut, dann wird es doch auch ganz schön eintönig. Freizeitmöglichkeiten in und um Müchen sind natürlich ausreichend vorhanden.

Fazit: vereinzelt gibt es sehr tolle und inspirierende Ärzt:innen und ein schönes Arbeitsumfeld (Geriatrie, Palliativ, Notaufnahme) – Blutabnehm-Profi wird man aber leider halt auch. Wertschätzung gegenüber den PJler:innen ist ein rares Gut.
Bewerbung
über PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Bildgebung
EKG
Tätigkeiten
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.13