Man wird am ersten Tag nett in Empfang genommen und wird herumgeführt, dh man irrt nicht planlos durchs Haus, sondern bekommt alles gezeigt und erklärt. Ab dem zweiten Tag ist man dann entwd im OP oder auf Station eingeteilt. Der Tag beginnt um 07:00 mit der Morgenbesprechung (pünktlich) und endet nw zwischen 14-15 Uhr, je nachdem ob die OPs nach Plan laufen oder nicht. Wenn man auf Station eingeteilt ist, kommt man meistens etwas früher weg.
Pro:
- man bekommt einen eigenen Spind + eigenes Diensthandy + Zugang zum PC-System
- Stimmung im Team ist gut, 98% sind wahnsinnig nett und bemüht, einem etwas beizubringen; der Primar ist einer der nettesten, wohlwollendsten Menschen, die ich je in einem KH angetroffen habe; man kann immer alles fragen und bekommt es freundlich erklärt.
- wenn man chirurgisch interessiert ist, kann man viel selbst machen
- man ist hauptsächlich im OP fix als Assistenz (1. oder 2.) eingeteilt
- man sieht unterschiedliche OPs, da man auch bei Belegsärzten assistiert > zB auch Discus-OPs
- selten aber doch landet man auf Station, wo man dann Aufnahmen, BA, Venflon, etc erledigt; das war oftmals etwas chaotisch, va wenn man ganz alleine ohne TÄ und ohne viel Ahnung vom PC-System dort war, die Stationspflege ist aber wahnsinnig nett und hilfsbereit.
- Mittagessen ist prinzipiell sehr gut, aber leider hat man kaum Mittagspause oder Zeit zum Essen gehen; das Essen ist für KPJler nicht gratis btw, da man ja ein "Gehalt" bekäme.
Contra:
- jd Tag im OP zu stehen war für mich körperlich sehr anstrengend; man bleibt dann auch logischerweise so lange, wie die OPs eben dauern, hat oft keine Ablöse und ist einfach kaputt - am nächsten Tag gehts dann genauso weiter.
- nach einer Zeit hat man jede OP mehrfach gesehen (es gibt nur elektive OPs) und es wird ein wenig langweilig
- obwohl der Großteil d Teams super nett ist, gibt es Ausnahmen, die einem aber eh sofort auffallen - besonders ein Belegsarzt tat sich dabei ganz besonders unangenehm hervor, leider. Bei diesem ist die Stimmung im OP angespannt und sein Verhalten sehr fragwürdig.
- bei manchen OP-Schwestern kann man nichts richtig machen, man wird grundlos blöd angefahren und unnötiges Drama wird geschaffen; das war aber bisher in jedem KH so, damit muss man sich wohl abfinden
- Freinehmen ist grds möglich, aber man sollte es früh genug ankündigen - es wird versucht einem entgegenzukommen, oft hört man dann aber ein "na dann muss evtl der andere kpjler länger bleiben wenn du nicht da bist". Es wird so geplant, dass man fix immer Mo-Fr da und irgendwo eingeteilt ist; nur selten war man nirgendwo eingeteilt und konnte sich aussuchen, wo man hinging.
- der Dienstplan ändert sich wirklich permanent, man muss jd Tag am Nm vorm Heimgehen nochmals draufschauen ob sich eh nichts geändert hat - fand ich persönlich sehr mühsam, man konnte sich auf nichts richtig einstellen und planen; manchmal wurde man am Vortag vom Vormittag auf den Nachmittag umgeplant
- wenn man krank ist, braucht man auch für einen einzigen Tag eine Bescheinigung vom Hausarzt
- Überstunden hat man am Ende einige, Zeitausgleich aber kaum möglich
- auch wenn der OP gesperrt war (war bei uns eine Woche der Fall), mussten die KPJler da sein und durften nicht beide gleichzeitig freinehmen; fand ich persönlich unnötig.- wir sind großteils nur rumgesessen, weil eh nichts zu tun war.
- in die Ambulanz kommt man leider fast nie
- Lehre gibt es nur wenig, va gibt es keine Fortbildungen. Im Laufe des Tertials hält man zwar selbst einen Vortrag über ein zugewiesenes Thema, das wars aber auch schon.
Im Großen und Ganzen fand ich das Tertial gut, würde es aber eher nur für sehr Chirurgie-Interessierte empfehlen, da es auf Dauer körperlich extremst anstrengend war, so viel zu assistieren. Schilddrüsen-OPs dauern gut mal 4h bei manchen Operateuren, nach denen man als 2. Assistenz kaum mehr stehen kann. Wer nicht gerne im OP ist, wird hier nicht glücklich werden. Man könnte theoretisch auch 8Wo Chir+8Wo Anästhesie machen.
Bewerbung
Über das Portal auf der Homepage 2 Jahre vor KPJ-Start.