Ich war nur im Mai dort, das Formular hat gespinnt
Alltag: Um 09:00 beginnt die Visite auf Station, ist jedoch nicht Pflicht dabei zu sein. Auf Visite bekommt man sehr wenig mit, da nichts erklärt wird und sehr viele Leute um den Patienten herumstehen, sodass man diesen zum Teil gar nicht sieht. Danach geht es in die Ambulanz. Hier werden Patienten von Assistenz- und Oberärzt*innen gesehen, die Sprechstunden sind sehr chaotisch, da eine Unmenge an Leuten im Zimmer steht, ich habe hier jedoch auch einiges gelernt. Ich empfehle euch eine/n nette/n Assi zu suchen und euch an diese Person zu hängen. Mir wurde von einer genialen Assistenzärztin das wichtigste übersetzt und erklärt und ich durfte immer mituntersuchen. Wichtig ist mutig zu sein und immer wieder zu fragen. Ein Basis-Nepali Wissen hilft auch schon enorm weiter um die Patienten grob zu verstehen (bspw. Wörter wie "Schmerz", "hören", Hals, Nase, Ohren etc.). Es gab auch einige Tage, die sehr frustrierend waren, an denen ich nichts erklärt bekommen habe und auch nichts gelernt habe. Ich war 2 Tage in der Woche im OP eingeteilt, assistieren ist leider nicht möglich, es wird hier jedoch viel erklärt. Auch hierfür gilt: nachfragen ist das A und O.
Freizeit: Nepal ist genial, die Leute sind freundlich und hilfsbereit und man darf sich ruhig auch ein paar Tage frei nehmen am Ende um das Land zu besuchen. Ich lege jedem Tierbegeisteren Chitwan ans Herzen, es war eine unglaubliche Erfahrung.
Wohnen: Ich habe in Sharmila's Paradise Guesthouse gewohnt. Es ist teurer als das normale Krankenhaus-Wohnheim, aber dafür sauber und fühlt sich sehr heimelig an. Ihr könnt sie direkt kontaktieren auf Whatsapp mit folgender Nummer: +977 984-1443091. Preis für ein Einzelzimmer war 1250 Rupien pro Nacht + 275 Rupien für Frühstück und 375 Rupien für das Abendessen, beides ist aber freiwillig. Dhulikhel hat sehr viele süsse Restaurants mit tollen Essgelegenheiten (ca. 100-300 Rupien pro Mahlzeit) (100 Rupien entsprechen aktuell 70 cent).
Sicherheit: Ich war alleine als Frau dort und habe mich fast immer sicher gefühlt. Z.T. muss man aufpassen, dass man als Tourist nicht abgezpckt wird und in Dhulikhel gibt es sehr viele, teilweise auch etwas aggressive, Hunde.
Packliste: Scrubs, Sonnencreme, wetterfeste Kleidung (ich war im Mai, also dem heissesten Monat, dort und sass zum Teil in Pulli, Veste und leichter Daunenjacke da), Masken, Tampons, für alle Asthmatiker: Asthmaspray!!! Die Luft ist sehr staubig und ich habe es z.T, echt gespürt, Desinfektionsmittel nicht unbedingt nötig
Allgemeineindruck: ich würde den Aufenthalt absolut jeder und jedem weiterempfehlen. Es war eine Hammer-Erfahrung, so kann man ein anderes System, Kultur und Denkweise auf eine sehr intensive Art entdecken. Man muss aber auch dazu offen sein und man wird klinisch sicher nicht so viel lernen wie in einem schweizer (ich komme aus der Schweiz) Krankenhaus.
Bewerbung
Ca. 1 Monat im voraus mit einer E-Mail an Pramesh (isacdh2013@gmail.com)