Ich bin in die Neurochirurgie rotiert im Rahmen meines chirurgischen Tertial und verbrachte insgesamt 2 von den 4 Monaten dort.
Zur Station: Das Team ist von den Oberärzten bis zu den Assistenzärzten (MEVS= Médecin en voie de spécialisation) super nett und daran, etwas einem beizubringen, wenn man motiviert ist. Ich interessiere mich eher für die Innere Medizin und trotzdem hatte es mir sehr gut gefallen. Im OP durfte man sich, wenn genug Platz am Tisch ist, immer mit einwaschen und assistieren. Das ging auch über das klassische Haken halten und Nähen hinaus und so durfte ich schlussendlich auch VAC-Wechsel selbstständig unter Anleitung machen.
Auf der Station durfte ich mich so viel einbringen, wie ich wollte (Arztbriefe, Konsile schreiben, Aufnahmen...) . Da viele deutschsprachige im Team sind, wird neben französisch vorrangig auf deutsch und englisch visitiert. Neben TMS Mapping und Sono der Halsgefäße durfte ich auch selbstständig LPieren und Ventrikeldrainagen ziehen.
Gerade in den Konsultationen durfte man viel mituntersuchen und auch das ein oder andere mal übersetzten.
Das Krankenhaus: Da Luxemburg in vielen Bereichen kein eigenes Ausbildungssystem hat, kommen viele MEVS aus dem belgischen und französischen, allerdings auch aus dem deutschen System. Deshalb erklärt man häufig, was man genau als PJler ist. MEVS werden hier allgemein als interne Studenten angesehen. Wenn euch das System näher interessiert: https://almevs.lu/specialisation-au-luxembourg/. In der Chirurgie rotiert man bei 4 Monaten über 3 Stationen: Trauma, Viszeral und Neurochirurgie. Alles wird über Paul Drauth, den PJ Verantwortlichen im CHL/ die Uni Homburg organisiert. Für das Mittagessen bekommt man Geld auf seinen Badge geladen, mit dem man auch Zugang zu allen OP Räumen etc. hat, zur Unterkunft, zum Fitnessstudio (ja es gibt ein kostenloses für alle Mitarbeiter).
Das Land: Luxemburg hat sehr viel zu bieten: sehr gutes essen, sehr freundliche Menschen und wenn man Outdoor mag, ist man hier im Paradies. Egal ob Radsport, klettern oder wandern- man findet hier alles. Ich war 4 Monate und bin sehr aktiv. Trotzdessen habe ich nicht alles geschafft. Wem LXB an sich nicht reicht, kann auch schnell mal nach Belgien oder Frankreich fahren.
Lebenshaltung: Allgemein ist es in Luxemburg sehr teuer. Da ich aber 4 Monate hier war hatte ich Anspruch auf Erasmus Praktikum. Außerdem ist die Unterkunft kostenlos für Studierende. Man muss sich nur sehr zeitig darum kümmern, damit man einen Platz bekommt.
Die Sprache: Luxemburg ist Multilingual und super international. Ich würde empfehlen zumindest zwei Sprachen (Deutsch/ Französisch, Deutsch/ Englisch) zu können. Ich hatte zwar Französisch in der Schule, aber wieder alles vergessen. Ich habe daraufhin hier angefangen, französisch wieder zu sprechen. Am Ende konnte ich soweit alles verstehen und in den Konsultationen übersetzen. Die Luxemburger freuen sich auch, wenn man zumindest die Grundlagen von luxemburgisch kennt. Zum Schluss konnte ich die Sprache beinahe komplett verstehen. Um sich die Internationalität vorzustellen: In der Visite kam es z.B. mal vor, dass man 5 Sprachen verwendet: luxemburgisch- französisch- deutsch - englisch- portugiesisch (weil hier viele Portugiesen leben). Also lasst euch einfach darauf ein :)