Die Rotation in der Notaufnahme war Teil meines Tertials in der Inneren in Greifswald. Ãœblich sind 4 Rotationen, also habe ich hier einen Monat verbracht.
In einer Famulatur hatte ich zuvor gute Erfahrungen gemacht, weswegen dies auch eine Wunsch-Rotation war. Leider hatte sich seitdem viel im Team verändert.
Positiv an der Notaufnahme ist, dass man viel eigenständig arbeiten kann (Aussuchen eines Patienten, Ananmnese, Untersuchung, Ultraschall). Man stellt den Patienten dann dem jeweils zuständigen Arzt vor. Man sieht so viele Krankheitsbilder und ein breites Spektrum an Patienten. Wer viel arbeiten will, kann viel arbeiten. Es ist auch immer möglich, in die Mensa und zu Seminaren zu gehen. Generell war der Umgang im ärztlichen Team immer höflich und freundlich, wer Zeit hatte, hat auch gern erklärt.
Nun zum Negativen. Eine Einarbeitung fand nicht statt und hätte ich nicht schon vorher einen Monat dort gearbeitet, wäre ich komplett verloren gewesen. Generell ist die Notaufnahme eher schlecht organisiert. Es arbeiten oft Ärzte mit Arbeitserlaubnis(ohne Approbation) dort, die ein großes Spektrum an Kompetenz mitbringen. Die Fach- und Oberärzte sind oft eher desinteressiert was die Lehre/Studententen angeht oder haben schlichtweg keine Zeit. Dementsprechend hängt es vom Dienstplan ab, wie gut der Tag läuft und wie viel man lernen kann.
Das Team der Pflege ist zu 20% sehr nett und kollegial, zu 80% abweisend bis aggressiv. Studenten werde eher als Störfaktor statt als Hilfe wahrgenommen, das Arbeitsklima war oft sehr schlecht. Ein ewiges Politikum war das Tragen weißer Kasacks statt der dort üblichen blauen, was den Studenten noch einmal effektiv abgrenzt.
Ein Konzept für studentische Lehre scheint nicht zu existieren. Man nimmt den Ärzten Arbeit ab, und wenn man Glück hat, passiert die Lehre nebenbei.
Insgesamt ist die Rotation nicht zu empfehlen.
Bewerbung
über das PJ-Portal für das Tertial, über das Sekretariat der Inneren für die einzelnen Rotationen