Die Anästhesie in Lünen liefert optimale Voraussetzungen, um alle Bereiche des Fachs kennenzulernen: OP mit 6 Sälen, Intensivstation (ca. 15-20 Betten), 3 NEFs (1x Klinikum, 1x Feuerwache, 1x Nachbarstadt Werne), einen RTH (leider keine PJler:innen), Schockraum (für 2 Patienten), Ambulanz (zur präoperativen Untersuchung von Pat.) & eine ambulante Schmerzmedizin.
Direkt zu Beginn des PJ fand ein Gespräch mit der Chefärztin statt, in der die Rotationen besprochen wurden. Dabei teilen sich die 16 Wochen ca. Hälfte/Hälfte auf OP und Intensivstation auf. In der Regel verbringt man die erste Zeit im OP, da in meinem Fall zwei PJler:innen gestartet haben, habe ich auf der Intensivstation angefangen. Zusätzlich bin ich eine Woche in die ambulante Schmerzmedizin rotiert und NEF mitgefahren.
Im OP:
Beginn ist um 7:30 im Aufwachraum mit einer Besprechung bezüglich des OP-Plans, bei der alle Ärzt:innen anwesend waren. Dabei wurde ich immer einem Saal bzw. dem zugehörigen Arzt/Ärztin zugeordnet. Gemeinsam begleitet man die Patienten durch jeweiligen OPs und darf abhängig vom Weiterbildungsstand des Arztes/der Ärztin unterschiedlich viel machen, wenn verfügbar wurde zum Teil auch ein Facharzt dazu geholt, damit ich mehr Aufgaben übernehmen durfte. Bei Privatpatienten übernimmt die Chefärztin die Einleitung, erklärt dabei aber viel. Insgesamt durfte ich während der Anleitung Viggos und Arterien legen, Maskenbeatmung übernehmen und häufig auch intubieren. ZVK habe ich während der Zeit im OP einmal gelegt, PDKs werden nicht von PJler:innen gelegt. Während der OP gab es viele Erklärungen & zum Teil auch Teaching im Sinne kleiner Fallbeispiele und man konnte verschiedene Tätigkeiten übernehmen wie das Führen des OP-Protokolls, Anpassung der Beatmung + Narkose, Aufziehen von Medikamenten, Perfusoren anpassen, BGA abnehmen etc.. Bei der Ausleitung konnte man gelegentlich extubieren. Generell fand alles unter Supervision statt und ich konnte in einer geschützten Arbeitsatmosphäre viel ausprobieren und lernen. Abhängig vom OP-Programm war man zwischen 15:15 und 16:00 Uhr fertig.
Auf der Intensivstation:
Der Tag beginnt um 07:00 mit der Besprechung aller Patienten auf der Intensivstation. Anschließend werden die Patienten mit den Chefärzten anderer Fachrichtungen visitiert (z.B. ICBs mit der Neurochirurgie). Als PJlerin habe ich ab der ersten Woche eigene Patient:innen betreuen dürfen, dazu gehörte die Vorstellung in der Visite und zur Übergabe, die tägliche Untersuchung, die Analyse von Laborwerten, das Anmelden von Untersuchungen und das Fertigstellen der Arztbriefe bei Verlegung (Arztbriefe selbst werden i.d.R. vom Nachtdienst geschrieben). Auf der Intensivstation durfte ich unter Supervision arterielle Zugänge und ZVKs legen sowie eine perkutane Dilatationstracheotomie durchführen. Als PJler:in bekommt man das zweite REA-Telefon, sodass man bei den hausinternen Notfällen mitlaufen kann.
PJ-Seminare:
Die Seminare finden i.d.R. Dienstag - Donnerstag nachmittags statt und werden vom Anästhesie-Sekretariat organisiert. Die Themen sind über alle Fachrichtungen verteilt und von guter Qualität!
Status PJler:in:
In der AINS in Lünen wird das Thema Lehre großgeschrieben und man als PJler:in sehr wertgeschätzt. Nahezu alle Mitglieder des ärztlichen Teams haben Spaß an der Lehre und erklären von sich aus sehr viel und gut. Genauso hatte ich immer das Gefühl Fragen stellen zu können, wenn ich mir unsicher war und hatte stets gute und geduldige Supervision bei praktischen Tätigkeiten. Auch die Oberärzt:innen und die Chefärztin waren immer als Ansprechpartner verfügbar.
Man hat die Möglichkeit kostenlos im PJ-Haus zu wohnen, dieses besteht aus 2 Wohnungen in einem Haus. Die untere Wohnung ist deutlich moderner und angenehmer eingerichtet, es gibt jedoch nur eine Küche, die sich in der oberen Wohnung befindet.
Im Krankenhaus gibt es kostenloses Frühstück und Mittagessen, mittags essen gehen ist auf jeden Fall täglich möglich. Dabei kann man sich aus 4 Gerichten alle Komponenten so zusammenstellen, wie man möchte. Auch Nachtisch + Getränke sind kostenlos.
An Tag 1 bekommt jeder ein Telefon zur Verfügung gestellt und auch einen Spind, wenn viele PJler:innen da sind, muss man sich zum Teil einen Spind teilen, das war bei mir aber nicht der Fall. Auch eine Röntgenplakette wird zur Verfügung gestellt.
Zusätzlich erhält man eine kostenlose Parkkarte für das moderne/neue Parkhaus direkt am Klinikum (hier findet man immer einen Platz).
Zusammenfassung:
Ich kann das PJ in der AINS Lünen jedem empfehlen, man gewinnt Einblicke in alle Bereiche der Anästhesie und ist stets ein wertgeschätztes Mitglied des Teams. Man bekommt freie Unterkunft, Verpflegung, Aufwandsentschädigung, Telefon, Röntgenplakette und Parkkarte. Mir hat das Tertial in meine Facharzt-Entscheidung sehr weitergeholfen und möchte nun auch in der Anästhesie als Assistenzärztin anfangen.
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
EKG Sonst. Fortbildung Bildgebung Fallbesprechung
Tätigkeiten
Braunülen legen Punktionen Patienten untersuchen Eigene Patienten betreuen Untersuchungen anmelden