Eine Zusammenfassung vornweg: Ich habe das Tertial sehr genossen und kann es jedem, der erwägt Neurologie als Wahlfach zu machen, empfehlen es am UKJ zu absolvieren. Das Team rund um die Lehre ist sehr motiviert und bemüht sich, dass man aus dem Ganzen etwas mitnimmt. Auch die restlichen Ärzte sahen einen als einen Teil des Teams an und intergrieten einen schnell, so dass es auch von Kollegialer Seite schnell aufgenommen wurde. Die Vielfalt an Krankheitsbildern war einer Universitätsklinik entsprechend und demnach gab es den ein oder anderen spannenden Fall ebenso wie z.B. den "Standart-Stroke".
Die Neurologie in Jena ist auf 4 (bzw. 5 Stationen, falls man die ITS mitzählt) aufgeteilt. Eine davon ist die Stroke Unit, mit der ich damals angefangen habe. Routiert bin ich jedoch über alle Stationen und konnte mir die Zeiten gemeinsam mit der anderen PJlerin relativ frei einteilen. Auch die ITS und die Ambulanzen waren eine mögliche Routation, falls man Interesse daran gezeigt hätte.
Der Arbeitstag begann immer gegen 8:00 mit einer Morgenbesprechung aller Stationen, bei der die über Nacht hinzugekommenen Patienten übergeben wurden. Danach erfolgte die Vorbereitung der Visiten. In der Zeit fielen auch die täglichen Blutentnahmen, welche jedoch nie sonderlich viele waren. Durchschnittlich vielleicht 3-6 je nach Station. Demnach waren sie meist schnell erledigt und selbst wenn es mal mehr waren, erwartete niemand von einem deswegen die Visite oder andere spannenden Aktivitäten zu verpassen. Ebenso ging es auch mit Flexülen / Viggos zu. Im Verlauf erhielt man schnell seine eigenen Patienten, die man unter Aufsicht betreut hat, und hat demnach auch für diese die Visite vorbereitet und sie auch visitiert hat. Zweimal die Woche war hierbei auch ein Oberarzt dabei.
Danach ging es an den Stationsalltag. Man teilte sich mit den Assistenztärzten die anfallenden Aufnahmen auf, durfte unter Aufsicht fleißig Liquorpunktionen durchführen, Briefe (hier jedoch vor allem jene von den eigenen Patienten) schreiben, Entlassung und was ansonsten so anfiel. Mittags ging es gemeinsam in die Mensa und danach zur Röngtendemo. Danach ging es mit den Stationsaufgaben weiter, bis der Oberarzt/die Oberärztin kam, um die heutigen Aufnahmen zu sehen. Je nachdem wie viel es zu tun gab, durfte man danach gehen. Dies war je nach Station und Tag zwischen 15 und 16 Uhr.
Ein großes Plus ist, dass die Uniklinik Jena neben einer Vergütung auch einen Studientag hat, den man in der Neuro vollkommen flexibel einmal die Woche nehmen darf. Der PJ Unterricht fand knapp 1x/Woche statt und war meist von sehr guter bis guter Qualität. Natürlich gab es hier und da mal etwas knappere, aber eigentlich waren alle motiviert und bemüht einem etwas zu vermitteln. Ebenso gehörte auch die Teilnahme an den Assistenzarztweiterbildungen zum Programm. Weiterhin ist erwähnenswert, dass einem gleich zu Beginn ein Mentor unter den Assistenzärzten zugeteilt wurde, mit dem man bei mehreren Gesprächen im Verlauf den momentanen Stand und Lernziele formuliert. Gerade wenn derjenige/diejenige bereits etwas erfahrener ist, kann es einem einen guten Einblick auf mögliche Aktivitäten geben.
Bewerbung
Bewerbung über PJ-Portal zu den dort entsprechenden Zeiten. Bei uns waren bis zum Ende freie Plätze verfügbar
