Ich finde die Gesamtsituation wirklich nicht so einfach beurteilbar, weil ich mich extrem schwer getan habe und insgesamt auch schlecht zurechtgekommen bin. Das lag aber vermutlich an mir.
Das ärztliche Personal ist schon sehr freundlich zu mir gewesen und es haben sich auch alle Zeit genommen, mir etwas zu erklären, wannimmer es möglich war. Und das Pflegepersonal ist wirklich das allernetteste, was ich je erlebt habe. (Auch in meinen Famulaturen bin ich mit der Pflege immer gut ausgekommen, aber so hilfsbereit, angenehm und nett wie hier war's wirklich nirgendwo sonst!)
Man bekommt einen Mentor zugeteilt, ich habe meinen allerdings erst in der dritten Woche bekommen und es war ein Arzt, der eigentlich nur einmal wöchentlich auf der Station war; das war für mich insofern ein bisschen schwierig, als ich dann Hemmungen hatte, anderen Ärzten Fragen zu stellen.
Ich denke nicht, dass ich den Anforderungen gerecht geworden bin, ich hätte z.B. mehr Aufnahmen machen sollen. Das hätte ich auch gern getan, aber mir ist auch jetzt, in der Retrospektive, völlig unklar, woran das gescheitert ist. Ich habe versucht, regelmäßig nachzufragen, ob die aufzunehmenden Patienten sich bereits auf der Station befinden, die Antwort war meisten "noch nicht" oder "die wurden schon von [Arzt] aufgenommen". Den Zeitpunkt dazwischen habe ich irgendwie immer wieder verpasst.
Mir ist auch immer noch unklar, ob es eigentich ok war, dass ich meistens zur Visite mitgegangen bin. Oder ob das erwartet wurde. Generell ist mir auch im Nachhinein etwas unklar, was die Anforderungen an mich gewesen wären, obwohl ich mehrfach versucht habe, danach zu fragen. Vermutlich waren meine Formulierungen nicht ausreichend präzise.
Interventionen hätte ich gern mal gesehen, aber mir war nicht klar, wen ich danach hätte fragen müssen. Dasselbe gilt für die Ambulanz.
Insgesamt war es dennoch fachlich und menschlich sehr lehrreich.
(Letztlich bin ich dankbar dafür, wie es gelaufen ist - meine Schwierigkeiten mit dem Stationsalltag waren schlussendlich nämlich diagnostisch wegweisend, zum Ende meiner Zeit dort wurde bei mir das Asperger-Syndrom festgestellt. Was natürlich auch die Hypothese sehr stützt, dass alle Komplikationen an mir lagen.)
Mir erscheint ein Tertial auf der Angiologie jedenfalls lehrreich und empfehlenswert.
Bewerbung
Ich habe im Februar gefragt und war im Mai dort. Ich vermute aber, dass das einfach Glück war und nicht immer so schnell geht.