Ein Tertial in Bozen ist in jeglicher Hinsicht wirklich jedem zu empfehlen.
Egal ob man möglichst viel seine Freizeit nutzen möchte (um Italien zu erkunden, zu wandern und zu klettern oder um die Doktorarbeit zu schreiben) oder ob man viel operieren und praktisch lernen möchte. Meiner Meinung nach ist es sehr abhängig davon was man selbst will und wie viel man bereit ist sich selbst dafür einzusetzen. In der Neurochirurgie wurde viel von mir erwartet, es war sehr hierarchisch, womit ich auch so einige Probleme hatte, allerdings durfte ich auch wirklich viel am Tisch mitoperieren nachdem ich gezeigt habe, dass ich mich wirklich für das Fach interessiere. Ähnlich war es bei Freund*innen von mir auch in der Unfallchiurgie die durchaus einige Operationen mehr oder weniger selbständig unter Aufsicht durchführen durften.
Sollte man allerdings wirklich keinerlei Interesse an der Chirurgie haben so ist das auch kein Problem, einige der anderen PJler*innen waren z.T. nach der ersten Woche kaum anwesend oder verzogen sich nach der Morgenbesprechung schnell in die Bib oder kamen nur zu Mittagessen.
PJ Unterricht gab es nach Nachfrage meist 1x/Woche, v.a. in der Gefäßchirurgie ist der Primar sehr engagiert und studierendenfreundlich.
Italienisch ist zwar eigentlich Deutsch gleichgestellt, aber durch die vielen Ärzte die zur Rotation aus Verona kommen wird hauptsächlich italienisch gesprochen, je nach Team wird aber mehr oder weniger gern übersetzt oder auch englisch gewechselt. Man kommt schnell rein, weil das Italienisch in Südtirol sehr verständlich ist, aber dennoch helfen grundlegende Kenntnisse sehr viel weiter.
Alles in allem hatte ich ein wunderschönes Tertial, das Sozialleben in Bozen ist super, durch die vielen PJler*innen findet man schnell Anschluss, es gibt unglaublich viel zu tun dort und es wird einem wirklich niemals langweilig.
Die Wohnungssuche ist tatsächlich sehr schwierig. Es gibt einige Vermieter*innen die bereits stadtbekannt sind und wirklich fragwürdige Verträge aufsetzen, daher möchte ich die kommenden Suchenden auf eine Frau Gasser und Heidi aufmerksam machen- beide verlangen überdurchschnittlich viel, haben sehr fragwürdige Klauseln in ihren Verträgen und kümmern sich nicht wirklich um ihre Mieter*innen. Empfehlen kann ich v.a. über Instagram bei @spotted_unibz, zusätzlich kann man im Krankenhaus für das Wohnheim des Krankenhauses anfragen sowie über die Uni Bozen für ihre Wohnheime, bei beiden Stellen sollte man wirklich penetrant sein und mehrfach nachfragen (man wird schnell vergessen).
Bewerbung
Entgegen den meisten anderen habe ich 2-3 Monate vorher angerufen und nachgefragt und spontan einen Platz bekommen.
Ich denke es ist das gleiche Phänomen wie überall, die Leute halten sich viele Plätze frei und daher wird spontan einiges frei, daher kann man auch spontan Glück haben.