F8/Gastro: Hier habe ich mein Tertial begonnen, wollte ursprünglich selbst mal Gastroenterologin werden, hat da aber auch niemanden so richtig interessiert. Ärzte massiv unterbesetzt, schlechte Stimmung im Team. Der Stationsarzt hat Zitat " Einfach keinen Bock auf diese scheiß Stationsarbeit" und hängt lieber in der Endoskopie ab. Merkt man auch, denn er ist meistens nicht da und auf Patienten mag er auch nicht so, was er sie auch spüren lässt. Zurückgeblieben sind die Rotandin und ich, die mir in Woche 2 dann nachdem wir PJ ihr alle PVKs, Aufklärungen und BEs abgenommen haben - manchmal durften wir sogar Akten ordnen, danke für die 6 Jahre Studium an der Stelle - freundlich erklärt hat, dass wir PJler*innen nur denken würden wir seien hier um etwas zu lernen, aber viel mehr Arbeitskräfte für die Ärzte seien. An den einzigen freien Arbeitsplatz neben ihr setzen war auch eher nicht so gut, das war ihr persönlich zu nah. Gute Startvoraussetzungen. Nachdem ich in der Endo zu einer Reanimation mitgerufen wurde, drückte sie mir ein Blutkreuzprobe in die Hand mit den Worten, eine Reanimation würde ich dann schon lernen, wenn ich sie das erste Mal selber machen würde. Unispirit 1A, kann ich da nur sagen. Davon hat man insofern dann auch viel gemerkt, weil ich in 90% der Fälle nicht wusste welche Patienten weshalb da waren und mir auch nichts dazu erklärt wurde, sondern man meisten zusammen mit den Wochenpraktikanten ignoriert in der Ecke zurückgelassen wurde. Das war so mittel erfreulich, habe ich dann rückgemeldet und durfte schließlich auf die Privatstation wechseln.
F21/Gastro: Im Vergleich 1000 x mal besser, allerdings nach obigen Schilderungen auch nicht schwer. In der früh zusammen mit MTA BEs + Flexülen- die MTA wirkt vielleicht am Anfang genervt, aber sie ist einfach der Gerät und eine super Hilfe. Danach macht man die Aufnahmen z.T Aufklärungen, und legt 1-2 Briefe an. Hierzu kam leider nur wenig Rückmeldung, aber ich empfehle einfach sich an bereits geschriebene Formate zu halten, dann passt es schon ungefähr. Visite 1-2x/Woche mit Chefärztin, die, man mag es kaum glauben, manchmal etwas erklärt. Nachmittags ist nicht mehr viel los, Kurvenvisite, gegen 16.00 -16.30 konnte man gut gehen. Super viel habe ich leider auch hier nicht gelernt, aber wurde zumindest nicht mehr die Dreck behandelt. Ah und wenn man mag, kann man auf jeden Fall einige Aszitespunktionen mitnehmen.
F5/Häm-Onko: Ich war super schockiert als ich dor thinkam, denn die Ärzte waren wirklich nett zu mir. Man hat als PJ nochmal viel mehr Wertschätzung erhalten als auf der Gastro und die Stimmung im Team war gut. Leider teilweise auch ziemlich unterbesetzt mit Anfängern, die alleine waren, und relativ wenig Oberarztbetreuung, aber Assistenzärzte mit 4 Monaten Berufserfahrung alleine auf einer Station mit Schwerkranken Patient*innen werken zu lassen ist in Deutschland wohl leider nicht gerade ungewöhnlich. Auch hier BEs in der früh 7:30 mit MTA - auch sie ist der Gerät und weiß ne Menge über zentrale Zugänge - Aufnahmen, Ports anstechen, dann Aufnahmen, (davon gibt es im Vergleich wirklich wenige, weil so viele Langlieger), Briefe, ggf. KM- oder Liquorpunktion, auch hier mit viel Engagement darf man mal etwas selber machen, z.T Anrufe. Ich bin selten nach 15.30 gegangen. Patienten und Ärzteteam im Vergleich zur Gastro eine Wohltat, sehr dankbar.
Orga: Gehalt bekommt man frühestens nach 2 Monaten, es ist mega der Aufwand, die Sachbearbeiter*innen zum Teil extrem unfreundlich.
Zusammenfassend würde ich mein Tertial nie wieder an dieser riesigen Uniklinik machen. Es gibt sehr viel Lehrangebote, die super sind, aber auf Station wird euch niemand irgendwas zu den Patient*innen und ihren Krankheiten erklären. Innere will ich langfristig auch nicht mehr machen, denn man wird verbrannt wie billiges Sperrholz. Es gab gute Momente, die schlechten haben aber leider eindeutig überwogen. Wer also viel lernen möchte, ist hier leider falsch.