Ich hab die zweite Hälfte meines Chirurgietertials in Linz in der Allgemeinchirurgie absolviert.
Man kriegt einen eigenen Spind, Telefon und Kleidung gestellt, sowie 650€ Brutto - d.h. es werden noch s o ca. 100€ abgezogen leider. Aufgaben waren hauptsächlich Patienten morgens aufnehmen und untersuchen, Aufklärungen (Gastro, Kolo etc.), Anmeldungen von Untersuchungen und Konsilen, sowie das Diktieren von Arztbriefen. Blutentnahmen und PVKs legen macht die Pflege und man muss nur selten mal ran, wenn es nicht klappt. Ansonsten werden die Turnusärzte der Station angerufen, wenn Assistenz im OP gebraucht wird. Dann muss man schnell runter, oft ohne zu wissen, was für eine OP das ist oder wie lange die geht. Das heißt man sollte immer genug trinken und davor nochmal aufs Klo, ansonsten hat man auch Zugriff auf den OP-Plan und kann dort ggf. nochmal reinschauen. Die Operationen, die die BHS machen sind sehr vielfältig (Schilddrüse, Darm, Mamma, Gallenblase etc.) und es gibt auch täglich einige Tumoroperationen, teilweise auch mit daVinci. Man wird eigentlich überall mal dazugerufen und darf je nach Operateur mal mehr, mal weniger machen (Haken halten, Kamera halten, Nähen etc.). Die Stimmung ist meistens gut, alle sind sehr nett und in Österreich wird auch der Patient schon von der OP-Pflege vorbereitet, d.h. man kann sich direkt einwaschen und loslegen, wenn man abgerufen wird. Erklärt wird einem leider nicht viel... generell fiel das Teaching (auch dadurch, dass es keine Fortbildungen gab) eher gering aus.
Morgenbesprechung ist um 7 Uhr (muss man aber nicht teilnehmen, aber ist oft sehr unterhaltsam), gemeinsam mit den Elisabethinen, und geht teilweise bis 8 Uhr (wenn's mal hoch hergeht und viel diskutiert wird). Dann geht man auf Station und macht die Aufnahmen und je nachdem geht man halt in den OP. Mittagessen war eig fast immer möglich, kostet 2,81€. Dafür kriegt man Salat, Suppe, Hauptgericht und Nachspeise und es schmeckt echt ziemlich gut. Wir sind auch immer gemeinsam mit den Turnusärzten von unserer und den anderen Stationen essen gegangen. Ende war dann immer so gegen 16 Uhr (eig muss man aber nur 35h in Österreich arbeiten). Neben Station konnte man auch an Aufnahmetagen in die Notaufnahme, Endoskopie oder in die Sprechstunde schauen. Man kann immer wenn man möchte einen Dienst mitmachen oder sich für eine Rufbereitschaft eintragen lassen. Man wird selten angerufen und kriegt 100€ pro Bereitschaft bzw. 200€ für einen Einsatz von mehr als 4h.
Insgesamt ein cooles Krankenhaus mit vielfältigen OPs und sehr netten Ärzten. Andererseits etwas wenig Teaching und wir haben wohl immer etwas zu viel gearbeitet. Wegen Urlaub muss man im Voraus Bescheid geben und sich mit den anderen PJlern absprechen, weil immer 1-2 PJler anwesend sein müssen. Kanns aber auf jeden Fall empfehlen, man lernt im Endeffekt sicher auch mehr als man denkt!
Die Bescheinigung stellt das Krankenhaus aus, das Siegel setzt nur die Uni Wien drauf (alle anderen Unis, deren Lehrkrankenhaus die BHS sind, stellen sowas nicht aus). Außerdem muss man hierfür auch unbedingt die Bescheinigung aus Wien nehmen, da die nur da ihr Siegel drauf setzen. Ich würde vorher beim Prüfungsamt nochmal nachfragen, ob die die auch nehmen. Da steht aber genau das Gleiche drauf wie bei unseren, sollte als eig kein Problem sein.