Unterkunft:
Zimmer im Jodquellenhof, einem ehemaligen Hotel nahe der Klinik. Die Unterkunft wurde durch die Klinik organisiert und war so lala. Pluspunkte waren die jeweils privaten Badezimmer und Balkone, aber die Zimmer waren in mäßig gutem Zustand und teilweise nicht gereinigt bei Ankunft. Handtücher und Bettwäsche wurden gestellt. Und es gibt eine Waschmaschine. Bei Reparaturbedarf wurde dies zumindest meistens direkt umgesetzt. Wenn ihr kochen wollt: man muss alles selber mitbringen! Es gibt lediglich, Kühlschrank, Mikrowelle und 2 Elektroplatten im Zimmer. Kein Wasserkocher, kein (Koch)Geschirr usw. Fahrräder haben wir im Zimmer abgestellt. Es werden einem 100€ für die Endreinigung vom ersten Gehalt abgezogen.
Es gibt 3x täglich kostenfreies Essen (idem mit Patient:innenessen, könnte definitiv besser sein) und 400 € Gehalt.
Jede:r hat am ersten Tag einen Spint in der Umkleide bekommen, Schlüssel und Poolwäsche-Karte
PJ-Unterricht:
Fanden nur durch die OÄ und Chefärzte der Inneren statt, 1x die Woche (Mittwoch 14:00-15:00). Dazu regelmäßig mittwochs am Morgen 30min Vortrag zu kardiologischen Themen. Insgesamt waren die PJ-Unterrichte leider sehr theoretisch und es gab keine Unterrichte durch andere Abteilungen.
Arbeitszeit von 7:30-16:00 Uhr, auf der ITS Beginn um 7:00Uhr.
Es gibt pro Tertial 4 Innere PJ-Plätze, also max. 8 PJler:innen. Wir waren max. 6 PJs und haben uns dann auf 4 Bereiche aufgeteilt.
Es gab leider fast keinen Blutentnahmedienst mehr, wurde also von uns+ Assistenzärzt:innen gemacht. Es wurde aber darauf geachtet, dass man dadurch nicht die Visite oder ähnliches verpasst.
Man kann im Spätdienst, an Wochenende oder an Feiertagen arbeiten und bekommt dafür einen Tag unter der Woche frei. Das ließ sich immer unkompliziert mit den jeweiligen Assistenzärzt:innen regeln.
Es gibt leider nur 2 PJ-Telefone, manchmal konnten wir Telefone von AÄ im Urlaub nutzen.
ZNA: Bester Teil des PJs. Man betreut die Patient:innen eigenständig, ergo Anamnese und körperliche Untersuchung und orientierenden Ultraschall machen, Verdachtsdiagnosen stellen, weitere Diagnostik n. Rücksprache anmelden und im Laufe der Zeit sehr selbstständig arbeiten, was mir persönlich viel Spaß gemacht hat. Fast jeden Tag kommen auch Schockräume rein, bei denen man zuschauen und manchmal auch helfen kann.
ITS: Interdisziplinäre Intensivstation mit 14 Betten und sehr freundlichen und fachlich guten Oberärzt:innen von internistischer und anästhesiologischer Seite. Man darf Punktionen jeglicher Art (ZVK, Arterie, Aszites, Pleura,...) machen, wenn nicht gerade ein/e AÄ in der Einarbeitung noch üben möchte und kann viel Ultraschall am Bett machen. Manchmal ist der Alltag etwas langwierig da viel dokumentiert werden muss und man auf die Visiten der versch. Abteilungen wartet. Dann konnte ich aber auch immer in den Funktionsbereichen vorbeigehen oder in der ZNA helfen.
Kardiologische Station: Man geht mit auf Visite und hilft anschließend bei den anfallenden Aufgaben. Ich konnte auch hier eigene Patient:innen betreuen in Zusammenarbeit mit einer/m AÄ. Außerdem konnten wir auch hier die Pleurapunktionen machen. Es gibt leider ca. 2 elektive Aufnahmen am Tag, die von uns PJler:innen gemacht werden sollten, eher zeitintensiv als gewinnbringend für einen selber. Man konnte auch mit in die Funktionsdiagnostik und HKU, EPUs oder Echos anschauen. Je nach Arzt und Zeitplan auch selber Echo oder Carotis-Sonografie unter Anleitung üben.
Gastroenterologische Station: Auch hier ist man morgens mit auf Visite, für die sich je nach Assistenzärzt:in viel Zeit für Erklärungen und Durchsprechen genommen wird. Man kann richtig viel lernen und auch selber Visite machen. Auch da kann man eigene Patient:innen betreuen, punktieren (Aszites, Pleura), viel schallen und natürlich in die Funktionsdiagnostik gehen. Das Team im Endosono hat uns sogar extra angerufen für bestimmte Patient:innen, wenn wir am morgen darum gebeten hatten und haben besondere Punktionssets aufgehoben, um sie uns später noch einmal zu erklären.
Leider gibt es im Haus keine Hämato-onkologische Abteilung.
Generell war das ärztliche Team, insbesondere die Assistenzärzt:innen, sehr nett und motiviert uns mitzunehmen. Man konnte immer fragen und es war ein angenehmes zusammenarbeiten. Ich hatte nicht das Gefühl ständig für die ungeliebten Aufgaben herhalten zu müssen. Hatte man schon 2 elektive Aufnahmen gemacht, wurde auch mal die nächste von einer/m AÄ gemacht. Untereinander schien eine gute Stimmung zu herrschen, auch beim Assistent:innen-Treffen mit anderen Abteilungen, zu dem wir eingeladen wurden. Auch mit den Kolleg:innen von pflegerischer Seite war es fast immer ein angenehmes miteinander. Es ist eine kleine Abteilung, dadurch kannte man schnell die meisten im Team, was in meinen Augen perfekt ist fürs PJ.
Der größte Pluspunkt an diesem Tertial ist natürlich die Landschaft um Bad Tölz. Wir waren Wandern, Bergsteigen, Klettern, Fahrrad fahren, in einem der vielen Seen baden... Ein Auto ist praktisch um mal ins Karwendel und nach Österreich zu fahren, aber es gibt auch Busse und Bahn. Auch wenn die Unterkunft im Jodquellenhof etwas seltsam ist, war es cool an einem gemeinsamen Ort zu wohnen.
Ich hatte eine gute Zeit in der Klinik und in den Bergen drum herum!