OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Das PJ-Tertial in der Pädiatrie der Hedwigsklinik war nach der Inneren mein zweites PJ-Tertial. Für mich war es eine tolle Erfahrung: Man verbringt zwei Wochen in der Notaufnahme, 8 Wochen auf der Station K2 (je 4 auf der Neuro- und Pulmoseite der Station), 4 Wochen auf K1 (Neonatologie) und 4 Wochen am KUNO-Standort UKR (Hämatoonko oder Lebertransplant-Station).
Ich verbrachte die ersten beiden Wochen in der Notaufnahme. Diese ist aufgeteilt in eine Kinderchirurgische und Pädiatrische Seite. Je nach Engagement kann man entweder eine:n Assitentärzt:in begleiten und zugucken oder die Kinder selbstständig voruntersuchen/Anamnese erheben, um dann eine Übergabe zu machen. Letzteres war super hilfreich, um ein Gespür für den AZ der Kinder zu bekommen und eine Korrektur des erhobenen Befundes zu bekommen.
Auf Station K2 war selbständige Mitarbeit vom ersten Tag an gefordert. Hauptaufgabe ist es hierbei, die elektiven Aufnahmen für Station zu machen, Kurven vorzuschreiben, die Patienten körperlich zu untersuchen, ggf. Blut abzunehmen und den Arztbrief vorzuschreiben. Das Gefühl, auf der Station als Arbeitskraft einplant zu sein, war nicht nur subjektiv. Zugegebenermaßen ist die Einarbeitung hierfür eher dünn und man muss sich viel erfragen und über try & error vorhangeln - bei dringenden Fragen kann man zumindest via Telefon auf der Station rückfragen. Wenn man den (grundlegenden) Dreh aber mal raus hat, macht es auch echt Spaß. Neben all den Aufnahmen sollte man jedoch darauf achten, nicht nur Aufnahmen zu machen, sondern auch was von der Station mitzubekommen - gar nicht so einfach bei 3-6 Aufnahme pro Tag!
Auf Station K1 geht's deutlich ruhiger zu: Hier bestehen die Aufgaben aus U2s machen, Blut abnehmen und Arztbriefe schreiben. Die Assistent:innen und OA nehmen sich auf Nachfragen immer Zeit zu erklären. Meldet Euch für die Zeit auf der K1 auch unbedingt auf der Neonat-Intensiv, dann werdet ihr für Erstvorsorgungen im Kreissaal informiert und könnt dorthin mitgehen - super spannend!
Hämatoonko: Hier verbrachte ich leider nur 2 der 4 Wochen wegen Urlaub. Man trifft hier auf ein junges, aufgeschlossenes Team, das stets ein offenes Ohr für Fragen hat. Die Krankheitsbilder sind super selten und interessant (ALL, Neuroblastome, Sichelzellanämie), es gibt aber wenig eigenständiges Arbeiten und man läuft das Groh der Zeit mit.
Jede Woche gibt es einmal PJ-Unterricht und zweiwöchentlich eine Fallbesprechung (Ferien ausgenommen). Fehltage werden sorgfältig dokumentiert. Das Essen ist abwechslungsreich und lecker - man muss aber auch selbst bezahlen.
Zusammenfassung: Ich würde mein PJ-Tertial in der Hedwig jeder Zeit wieder machen. Von allen Tertialen hatte ich dort das Gefühl, dass es dem Berufsalltag des Assistenzarztes am nächsten lag - meinem ursprünglichen Wunsch an das PJ. Natürlich bedeutet das einerseits, einen langen Tag und öfters Stress zu haben, anderseits auch einen guten Lern- und Wissensfortschritt und stabiles Rüstzeug fürs M3. Empfehlen würde ich die Hedwig nicht unbedingt als erstes Tertial, aber für Leute, die sich ernsthaft für Pädiatrie interessieren und nicht nur reinschnuppern wollen, ist es eine tolle Zeit in einem sehr kompetenten Team.