PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Rigshospitalet (5/2023 bis 7/2023)

Station(en)
Organchirurgie und Transplantation
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Das Rigshospitalet ist ein sehr großes und spezialisiertes Krankenhaus. Ich habe 8 Wochen PJ in der Klinik für Organchirurgie und Transplantation gemacht, wo jeden Tag große OPs wie Whipples, Ösophagus-, Magen-, oder Leberresektionen und auch regelmäßig Lebertransplantationen durchgeführt werden.
Am ersten Tag wurde ich sehr, sehr herzlich von Pieter (er ist Oberarzt und zuständig für internationale Studierende) empfangen. Er hat mir eine Führung durch das Krankenhaus gegeben und sich darum gekümmert, dass ich OP-Schuhe und einen Transponder bekomme. Er ist die ganze Zeit über mein Ansprechpartner gewesen, was super hilfreich war. Morgens ging es immer um 7:45 Uhr mit der Übergabe und Früh- und Röntgenbesprechung los, dann wurden 1-2 Patient:innen visitiert und gegen 9/9:30 Uhr fingen dann die OPs an. Schluss war spätestens um 15 Uhr (dann gehen auch die Assistenten nach Hause), oft konnte ich aber auch schon was früher gehen. Dadurch hatte ich wirklich auch viel Freizeit, was für mein Auslandstertial perfekt war und wodurch ich viel Zeit hatte, Kopenhagen zu erkunden :)

Die ersten Wochen habe ich vor allem im OP verbracht und mir die unterschiedlichsten Operationen angeschaut. Ich habe mich auch als Kontaktperson bei der Transplantationskoordination eintragen lassen und wurde dann benachrichtigt, wenn eine Lebertransplantation anstand. Man kann sich auch verschiedene Endoskopien anschauen, da das in Dänemark auch die Chirurgen machen, oder kann mit in die Sprechstunde gehen, was vor allem Sinn macht, wenn man mit dem Dänisch ein bisschen besser zurechtkommt. Es gibt auch eine sehr enge Verbindung zur Kinderchirurgie, so dass ich auch zwei Wochen dort verbracht habe, was mir super gut gefallen hat. Dort durfte ich ein bisschen nähen und knoten und da man bei den kleinen OPs dann die erste Assistenz ist, sieht man auch viel mehr. Auch da kann man in die Sprechstunde gehen, was auch ganz spannend ist, um viele verschiedene Patient:innen zu sehen. In meiner letzten Woche war ich auch ein paar Tage bei der Aufnahmen und der Voruntersuchungen der Patient:innen dabei, was mir super gut gefallen hat, da ich bis dahin im Rigshospitalet kaum Patient:innen selbst untersucht hatte. Insgesamt habe ich wirklich viel und auch sehr komplexe Fälle gesehen, allerdings habe ich praktisch nur sehr wenig selbst gemacht und habe vor allem zugeschaut. Die dänischen Studierenden meinten zu mir, dass sie das ähnlich erleben und dass das an kleineren Krankenhäusern wohl ganz anders sei.

Das Team in der Klinik ist wirklich toll, es gibt kaum Hierarchie, alle gehen sehr nett, hilfsbereit und respektvoll miteinander um. Die meisten Ärzt:innen waren sehr freundlich, haben gerne etwas erklärt und waren sehr interessiert und ich konnte sie alles fragen. Insgesamt hat mir das Arbeitsklima im Krankenhaus sehr, sehr gut gefallen und ich durfte wirklich überall hin mitgehen. Es gab dort auch einfach nicht so viel Stress, wie ich es schon in deutschen Krankenhäusern erlebt habe. Das liegt bestimmt auch daran, dass das Rigshospitalet keine richtige Notaufnahme hat (das läuft alles über die anderen Krankenhäuser), sondern nur ein Traumazentrum für wirklich große Sachen und davon gibt es zum Glück nicht so viele.

Ich kann das PJ am Rigshospitalet wirklich nur empfehlen und für mich war es ein sehr sachter Einstieg ins PJ. Ich bin mir aber auch sicher, dass ich keine Chirurgin werden möchte, von daher war es für mich wichtiger, dass das Arbeitsumfeld nett ist, als dass ich viel praktisch lernen werde.
Bewerbung
Ich habe mich ca. 2 Jahre im Voraus per Mail beim Chefarzt der Abteilung beworben.
Das Rigshospitalet nimmt internationale Studierenden nur in den dänischen Sommerferien (Juni-August), da sie sonst selbst viele Studierende in der Abteilung haben. Da man den Aufenthalt selbstständig mit der Klinik organisiert und es sich um ein Praktikum handelt, kann man sich für die Zeit nicht an der Uni in Kopenhagen einschreiben. Da man aber nicht eingeschrieben ist, kann man am Ende des Tertials auch keinen Stempel von der Uni/vom Dekan auf der Tertialbescheinigung erhalten. Das muss man wissen und man sollte unbedingt vorher mit dem LPA abklären, dass einem das Tertial trotzdem anerkannt wird. (https://healthsciences.ku.dk/education/student-mobility/erasmus-traineeship/)
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2