Heide ist um seine PJler sichtlich bemüht. Die Organisation und Einführung ist sehr gut und man fühlt sich direkt willkommen. Auch das drumherum ist gut durchdacht, also Unterkunft, Gehalt, Fahrräder zum Mieten, 10€ Essensgeld pro Tag, kostenfreie Nutzung des Rehasportzentrums etc.
Auf den Stationen ist es sehr unterschiedlich und auch abhängig von den Assistenzärzten wie viel man selbst machen darf. Problem dabei, man rotiert sehr viel und ist maximal 3 Wochen auf einer Station. Dafür soll man einen guten Überblick über die gesamte Innere Medizin erhalten. Für mich fing dadurch jedoch das Einarbeiten immer wieder von vorne an, sodass ich wenig selbstständig arbeiten konnte, wie ich es aus einem vorherigen Tertial kannte. So war auch das Betreuen von eigenen Patienten schwierig, da entweder man selbst oder der Assistenzarzt mit dem man sich abgesprochen hatte in der nächsten Woche schon wieder woanders war. Ich würde empfehlen ganz am Anfang mit dem Chef (der die Einteilung macht) zu besprechen, dass man vielleicht mindestens 4 Wochen pro Normalstation bleibt. Offiziell gibt es MFAs die bezahlt werden, die Blutabnahmen und Flexülen übernehmen und das somit keine Aufgabe für Studenten ist. In der Praxis waren diese jedoch in 80% meiner Zeit auf den Stationen entweder krank oder im Urlaub, sodass es an uns hängen blieb, und das waren schon nicht wenige, sodass man da gerne mal 2 Stunden beschäftigt war. Das war schon sehr nervig.
In der regulären Einteilung sind außerdem 2 Wochen Intensivstation und eine Woche Funktion, Dialyse oder IMC vorgesehen. In die Notaufnahme rotiert man nicht regulär! Wenn man das möchte, muss man eine oder beide Wochen Fremdrotation, die einem zustehen, dafür opfern. Lohnt sich aber definitiv, da man dort am eigenständigsten arbeiten kann (Pat. aufnehmen, untersuchen, Sono, selbstständig Gedanken machen, übergeben...) Ansonsten kann man diese dazu nutzen in eine bzw. zwei der anderen Fachrichtungen im Haus zu schnuppern, oder Notarzt mitzufahren.
Täglich (auch recht zuverlässig) findet Unterricht statt, der häufig Fallbesprechung oder Prüfungsvorbereitung ähnelt und in der Regel ziemlich gut ist. Es ist auch eine gute Möglichkeit einer nervigen Station zu entfliehen. Anwesenheit wird nicht kontrolliert ;)
Das beste an Heide war definitiv die PJ-Gemeinschaft, Grillabende, Ausflüge, Wohngemeinschaften. Damit wird es in einem kleinen Ort wie Heide auch nicht langweilig.
Bewerbung
PJ-Portal
Für die Unterkunft soll man sich ca. einen Monat vorher melden, dazu bekommt man eine Mail (jeder PJler soll einen Platz haben, also nix mit "wir haben leider kein Zimmer mehr frei")