PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Diako Bremen (11/2022 bis 6/2023)

Station(en)
2A, 2B,
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Ich habe mein PJ in der Chirurgie am DIAKO in Teilzeit abgeleistet. Noch vor Beginn des Tertials hat mich der Chefarzt persönlich angerufen und mit mir besprochen, dass sie den Ablauf familienfreundlich ermöglichen werden. Das wurde auch 100% so umgesetzt! Ich habe jeweils 2 ganze Tage die Woche am DIAKO verbracht und mich mit den Studientagen der anderen PJler*innen abgesprochen. So war eine flexible Planung der Arbeitstage über den gesamten Zeitraum möglich. Es wäre aber auch okay gewesen, über den gesamten Zeitraum an festen Tagen die Woche zu erscheinen.

Zu Beginn meiner PJ-Zeit herrschte etwas Personalmangel durch Krankheitsausfälle, wodurch die Einführung in die Räumlichkeiten und Abläufe leider etwas kurz gekommen ist. Da gilt im Zweifel einfach: Fragen! Mit Glück gibt es auch die Tertialüberschneidungen und die "alten" PJler*innen können einem alles am ersten Tag zeigen. :-)

Trotz meiner Teilzeit-Regelung war ich regelmäßig im OP. Dort werden PJler eigentlich täglich eingeplant. Je nach Besetzung der PJler*innen war man mehr oder weniger im OP. Man hatte die Möglichkeit unter den PJler*innen zu klären, wer welche OP machen möchte, konnte sich zum Essen auswechseln/ alternativ Essen zurückstellen lassen und ich hatte immer die Möglichkeit pünktlich zu gehen. Das habe ich auch bei den anderen PJler*innen so mitbekommen. Trotzdem sind wir manchmal länger geblieben und haben die OP noch zu Ende assistiert. Dafür konnte man an anderen Tagen nach der Besprechung auch mal etwas früher gehen- das war echt gar kein Problem!

Die Stimmung im OP war personenabhängig, aber zumeist gut! Abhängig von Operateur*in und OTA hat man unterschiedlich viel erklärt bekommen. Die Aufgaben im OP bestanden aus Hilfe beim Lagern, Kameraführung, Nähen, Haken halten, Faszie schneiden. Für meine Vorkenntnisse (Keine!) war es ein angemessener Rahmen, in dem ich beim Operieren eingebunden wurde. Und obwohl Chirurgie vorher echt mein "Ansgt"-Tertial war, hat der OP viel Spaß gemacht. Vor allem der ambulante "kleine" OP-Tag dienstags hat mir gefallen! Viel gesehen und erklärt bekommen und zwischen den OPs Kaffee- und Sitzpausen von 5-10 Minuten!

Wenn man nicht im OP war, standen Stationsalltag, Notaufnahme, Sprechstundenbereich oder Rotationen auf dem Plan.

Auf Station hat man morgens um 7.00 Uhr die Frühbesprechung für alle, anschließend Visite, wo die PJler*innen als Schreibkraft am PC oder Zuschauer teilnehmen. Danach bestanden unsere Aufgaben aus Briefen schreiben, Zugängelegen (wenn man wollte), Aufnahmen dokumentieren und Kaffeetrinken. Eigene Patienten habe ich nicht betreut. Durch viele PJler*innen und Rotationen war die Einarbeitung auf Station teilweise schwierig. Ich denke, wenn man Lust hat, eigene Patient*innen zu betreuen, sollte man auf zu viele Rotationen verzichten und sich an die Assistent*innen auf den Stationen halten, dann ist ziemlich viel eigenverantwortliches Arbeiten nach Absprache möglich!! Die Assistent*innen waren super nett und ich habe die Zeit auf Station sehr genossen! Nachmittagsbesprechung ab 14.30 Uhr, danach Feierabend.

Alternativ konnte man die Zeit in der Notaufnahme verbringen und Patient*innen untersuchen. Dabei hatte man immer eine*n Ansprechpartner*in aus dem Assistenzteam. Da man mit den anderen Fachrichtungen (Innere, Ortho, z.T. Uro und Gyn) im selben Arbeitszimmer sitzt, war es auch möglich dort Patient*innen mit anzuschauen. Notaufnahme ist bei allen 2 Wochen im Rotationsplan gewesen. Allerdings konnte man auch von Station in die Notaufnahme gehen, wenn es etwas Spannendes zu sehen gab. Außerdem gibt es die Möglichkeit nach Rücksprache einen Tag mit dem NEF mitzufahren.

Im Sprechstundenbereich war ich ein paar Mal, allerdings eher als Zuschauerin. Dort habe ich nicht selbst untersucht. Herniensprechstunde, Adipositassprechstunde, Darmsprechstunde, allgemeine Sprechstunde. Habe überall mal einen Vormittag reingeschaut- das war willkommen!

Ansonsten gab es jeden Mittwoch von 14.00-15.00 Uhr eine Tumorkonferenz an der man teilnehmen konnte. Jeden 2. Donnerstag eine interne Fortbildung des Chirurgie-Teams mit Frühstück. Wochenend-, Feiertags- und Nachtdienste waren nach Absprache mit den anderen PJler*innen möglich. Solange immer 2 von uns unter der Woche anwesend waren, hatten wir sehr viele Freiheiten was Dienste und Rotationen betrifft.

Die Pflege auf Station, in der Notaufnahme und überwiegend auch im OP war super und bemüht, einen in den Arbeitsalltag einzubinden! Im OP gab es ein/zwei Leute, mit denen ich nicht so gut klar kam. Das gibt es aber denke ich überall. Und aus dem Weg gehen war meistens möglich.
Generell gilt: Eigeninitiative und Nachfragen ist Trumpf, wenn man viel mitnehmen will.

Der PJ-Unterricht wird von allen Fachrichtungen, die es im DIAKO gibt, angeboten. Teilweise auch mal nach Feierabend der Chirurgie (ist ja früher als in anderen Fachbereichen). Wenn es einem zeitlich nicht passte, konnte man aber auch gehen. Meistens hat sich Bleiben aber gelohnt! Und länger als 16.00 Uhr ging es nicht. Oft mussten wir hinterher telefonieren, wann und ob der Unterricht stattfindet. Durch die gute Besetzung der PJler*innen über das halbe Jahr, war es aber aus meinen Augen kein Problem und nicht übermäßig aufwendig. Außerdem hat man so die Möglichkeit, die Terminfindung mitzugestalten.

Urlaubswünsche und Rotationen wurden von unserem Chef sehr gut umgesetzt. Gehalt sind 400 Euro im Monat, Monatsticket wird erstattet, Fahrtkosten mit dem Auto leider nicht. Spind und Umkleide sind vorhanden.

OP-Spektrum: Hernien, Gallen, Appendektomien, Fundoplicationes, Hemi-Colos, Simga, Rektum, Magenbypass, Magen-Sleeve, Lymphknoten- Proben, Stoma, Debridements, VATS, Nebenniere, Amputationen, Explorationen. Wenn man Glück hat: Schilddrüse. Mittwochs ist ein plastischer Chirurg da, der immer einen Platz für PJler*innen hat, wenn man mitmachen möchte.

In anderen OP-Sälen (bei mir Gyn, MKG) war man gerne gesehen und hat auch etwas erklärt bekommen, wenn man interessiert war.

Fazit: Wenn man motiviert ist und Initiative zeigt, kann man viel mitnehmen. Wer keine Lust auf OP hat, kommt aber auch gut drum herum. Wer bemüht ist, seinen Teil zum Gelingen der Arbeit beizutragen, hat im Gegenzug viele Freiheiten ohne sich zu überarbeiten! Wenn man seine Lernziele an die Assistent*innen heranträgt, hat man meiner Erfahrung nach die besten Chancen eingebunden zu werden und "unter Beobachtung" selbstständig zu arbeiten und zu lernen!

Ich würde immer wieder für Chirurgie ans DIAKO gehen! :-)
Bewerbung
über das PJ Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Repetitorien
Bildgebung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13