Allgemein
Man rotiert ca. 1 Woche pro Monat 7 Tage in die Notaufnahme. Daraufhin hat man dann Mo-Mi frei, die Tage kann man sich aber leider nicht wann anders nehmen. Die restlichen Wochen verbringt man auf der internistischen Normalstation. Für ein ganzes Tertial haben wir 8 Urlaubstage bekommen, welche nicht als Fehltage angerechnet werden.
Der Tag beginnt mit der Frühbesprechung und anschließend folgt der Röntgen-Rapport. Es wird viel Wert auf Pausen gelegt, nach dem Rapport geht es erstmal gemeinsam Kaffee trinken. Zur Mittagszeit finden Di-Do Fortbildungen statt (Fallvorstellung, Journal Club, Clinical Reasoning). Es gibt keinen speziellen UA-Unterricht. Unregelmäßig findet auch eine EKG-Fortbildung statt.
In der Schweiz gilt die 50h-Woche, weshalb ein regulärer Arbeitstag eigentlich von 8-18 Uhr geht. Meistens kann man jedoch früher gehen.
Die Organisation war sehr gut, am ersten Tag bekamen wir Badge, Kleidung und Passwörter für das System.
Station
Die Stationen sind nicht nach Fachrichtung aufgeteilt, man ist einer Person zugeteilt und betreut Patienten auf mehreren Stockwerken. Zu den UA-Aufgaben gehören u. a. Visite durchführen und dokumentieren, Untersuchungen anmelden, Medikamente (unter Aufsicht) beginnen/stoppen, stationäre Aufnahmen und Anamnese. Auch hier gibt es die typischen PJler Aufgaben wie MMST und Schellong. Venöse Blutabnahmen werden durch die Pflege gemacht, arterielle Punktionen durch die Ärzte. 2x/Woche ist OA-Visite und die Patienten werden jeden Tag mit dem OA durchgesprochen.
Ich habe mehrmals gefragt und angesprochen, ob ich denn nicht eigene Patienten übernehmen könnte. Leider hat das in der ganzen Zeit nicht wirklich geklappt, oft wurden „meine“ Patienten dann doch von den AAs betreut. Bei anderen UAs hat das aber besser geklappt. Teaching gab es hier wenig, da die meisten Assistenten frisch angefangen hatten und sich selbst noch orientieren mussten.
Die Zeit auf Station war sehr abhängig von den zuständigen AAs und OAs und war mal mehr und mal weniger gut.
Notaufnahme
In der Notaufnahme hat es mir am meisten Spaß gemacht, hier kann man relativ selbstständig arbeiten. Meistens sieht man zuerst die Patienten, macht Anamnese und Untersuchung und präsentiert diese anschließend einem Assistenten oder Oberarzt mit Diagnostik/Therapievorschlägen. Gelegentlich gibt es die Möglichkeit zum Sono oder einer Punktion (wobei Punktionen hier relativ selten durch die UAs gemacht werden dürfen, da die meisten AAs selbst noch wenige gemacht haben).
Wenn mal weniger los ist hat man auch die Möglichkeit, den chirurgischen Kollegen zu helfen und man kommt auch zum Nähen.
Weitere Aufgaben
Zu den UA Aufgaben gehört die somatische Untersuchung und Interpretation der EKGs der stationären Psychiatriepatienten. Teilweise sollten wir bis 3x/Woche am Nachmittag mehrere Patienten untersuchen.
Gehalt, Wohnen, Freizeit
Es gibt 1213 CHF plus Wochenendzuschläge, wenn man in der Notaufnahme arbeitet. Das Wohnheim kostet 460 CHF. Die Küche im Wohnheim ist sehr schlecht ausgestattet, man muss alles Nötige zum Kochen und Geschirr mitbringen. Die Zimmer sind mit Bett, Schrank und Schreibtisch ausgestattet. Bettwäsche wird gestellt.
In Langenthal selbst geht nicht so viel, man ist aber mit dem Zug in 30 min in Bern. In 10 min ist man in Olten, von hier kommt man schnell mit dem Zug in die ganze Schweiz.
