Mein Innere-Tertial im FNK war das Beste überhaupt. Ich kann wirklich behaupten, hier auf den Ärzt:innenberuf vorbereitet worden zu sein, was, glaube ich, keine allzu häufige Erfahrung im PJ ist. Es sind, wie in vorherigen Berichten beschrieben, viele Bes und Viggos zu erledigen, aber ich hatte einfach extremes Glück mit meinen Stationsärzt:innen, weshalb ich trotzdem echt viel viel gelernt hab. Man ist 8 Wochen in der Inneren/Onko (IM) und 8 Wochen in der Pulmo/Kardio (PK) eingeteilt. In der IM kann man auf Privatstation landen (1:1 Betreuung durch die dortige Assistenzärzt:innen, Chef geht jeden Tag auf Visite und erklärt viel) oder auf der großen gemischten Station (bunter Misch aus verschiedenen Krankheitsbildern, viele kleine invasive Sachen die man machen kann wie Aszites- oder Pleuradrainage). Hier hab ich außerdem ziemlich oft sonographieren können und finde mich jetzt gar nicht mal so schlecht zurecht im Abdomen. Der Tag startet um 8 Uhr mit Besprechung vom Dienst und dann Röntgendemo, dann BEs+Viggos, Visite, Aufnahmen, weitere Untersuchungen, Briefe anlegen usw.
In der PK gibt es drei Stationen, 1 davon privat, auch hier sind alle, mit denen ich zu tun hatte, mega nett und wollen einem was beibringen, auch hier, wenn man will, häufig Sonos und Pleuradrainagen möglich, viele Erstdiagnosen mit Bronchial-Ca, d.h., man bekommt auch mal bad news Gespräche mit. Hier fängt es um 7:30 an, auf meiner Station gab es eine Stationssekretärin, sodass ich die BEs nur machen musste, als sie im Urlaub war. Hier hatte ich dann in meinen letzten Wochen des Tertials meine eigenen 2 Zimmer, also 4 Patient:innen, die ich (mit guter Supervision) alleine versorgt habe. Einmal hab ich sogar bronchoskopiert. Mit der Kardio hat man sehr wenig zu tun, kann sich aber jederzeit bei Interesse auch mal ins Echo oder ins Herzkatheterlabor mit reinstellen und zuschauen. Obwohl ich motiviert war, war ich trotzdem häufig vor 15 Uhr raus, wenn nichts mehr zu tun war, sehr fair alles. Eine PJ-Kollegin ist prinzipiell um 14 Uhr gegangen, funktioniert im FNK auch. Ich finde Innere cool und war super zufrieden, aber ich denke auch wenn man Innere nicht mag, kann man hier ein gemütliches Tertial verbringen, sich bei Bedarf auch easy „verstecken“ und früh nach Hause gehen. Wer einen Dienst mitmacht, geht man 16 Uhr mit in die Notaufnahme, bleibt so lange man möchte und bekommt den nächsten Tag frei.
Der PJ-Unterricht ist immer Dienstag 15 Uhr, doofe Zeit, weil man oft schon nachhause gehen könnte, die Seminare sind unterschiedlich gut und man kann auch mal eins skippen.
Die einzigen minikleinen Minuspunkte:
- kein eigenes Diensthandy, manchmal muss man seine Ärzt:innen suchen, um was Cooles zu sehen
- Notaufnahme nur nachmittags/abends im Dienst möglich, weil zu viele Blockpratikant:innen und Famus
- Intensiv so gut wie gar nicht möglich, nur nach längerem betteln und ausnahmsweise
- keine flexiblen Studientage
- Essen in der Cafeteria teuer und nicht geil