Wenn man chirurgieinteressiert ist, ist das Vivantes Neukölln super! Man kann vorher Wünsche zur Rotation angeben und kriegt diese meistens auch erfüllt (ansonsten kann man auch nochmal persönlich nachfragen). Bei mir war es je ein Monat Rettungsstelle, Gefäßchirurgie, Viszeralchirurgie und Kinderchirurgie.
Rettungsstelle: Die Rettungsstelle ist in chirurgisch und internistisch geteilt. Man soll sich mit den anderen Studierenden absprechen, damit nicht mehr als einer pro Schicht da ist. Frühschicht beginnt um 8 Uhr, es gibt Zwischenschichten mit 9 oder 11 Uhr Arbeitsbeginn, Spätdienst etwa 14/15 Uhr, Nacht 22 Uhr (habe es nicht mehr ganz im Kopf). Insgesamt sind die super entspannt mit den Zeiten und man kann auch mal später kommen, solange man seine 8 Stunden anwesend ist. Man muss leider sagen, dass die Notaufnahme maximal chaotisch ist und 80% der Ärzte Leasingkräfte sind. Man kann also ein bisschen Glück oder Pech haben, schaut am besten auf dem Plan wer arbeitet. Ansonsten kann man recht eigenverantwortlich arbeiten und eigene Patienten betreuen. Der Schockraum ist super und gerade in Neukölln erlebt man da einiges.
Gefäßchirurgie: Dieses Fach hatte ich mir eigentlich nicht gewünscht und daher auch anfangs wenig Lust drauf. Aber das Team ist super entspannt und nett, auf Station gibt es eine Phlebetonistin und eine Pflegekraft für die Verbandswechsel, sodass man insgesamt wenig Stationsarbeit hat (wenig Briefe, Blutentnahmen und Zugänge schon, kaum Verbandswechsel, mal beim VAC-Wechsel assistieren) und viel und flexibel mit in den OP darf. Wenn man sich da ganz gut anstellt, darf man auch immer wieder was machen. Mein Highlight war, dass ich eine Zehenamputation machen durfte. Ansonsten kann man auch in die Ambulanz. Morgens beginnt es um 8 Uhr mit Visite und danach ist man ziemlich flexibel in der Tagesgestaltung.
Viszeralchirurgie: Dort hat es mir wirklich sehr, sehr gut gefallen. Das Team ist super und man wird integriert! Es beginnt morgens um 7 Uhr mit Visite, Frühbesprechung und Blutentnahmen soweit man kommt bevor man in den OP kommt. Insgesamt schon etwas stressig, aber es lohnt sich. Die Ärzte bringen einem viel bei, wenn man Interesse zeigt und man darf wirklich viel im OP assistieren (Assistenz bei Laparoskopie, viel Nähen, einmal durfte ich sogar den Bauchschnitt vornehmen). Unbedingt Dienste mitmachen, weil man da erste Assistenz sein kann oder auch mal selbst operieren darf! Die Tage sind schon lang und gut gefüllt, aber für chirurgiebegeisterte super.
Kinderchirurgie: Die Rotation in die Kinderchirurgie innerhalb des Chirurgietertials war für mich der Grund warum ich in dieses Krankenhaus wollte. Die Abteilung ist eher klein und überschaubar. Das Team ist ganz nett. Haltet euch an gewisse Ärzte, die haben richtig Ahnung und bringen euch gerne was bei! Insgesamt ist es sehr entspannt, weil es keine festen Aufgaben für PJler gibt. So viele Patienten gibt es gar nicht, aber man kann immer in der Notaufnahme oder Ambulanz mithelfen. Ansonsten könnt ihr flexibel mit in den OP. MVZ ist auch interessant und manchmal fährt man in die Vivantes Friedrichshain und operiert dort. Ich war überrascht, dass man als PJler bei den Kids doch mehr machen durfte als ich zunächst angenommen hatte. Dort wird weniger Kindertraumatologie gemacht, aber das fand ich eigentlich ganz gut so. Beginn ist um 8 Uhr mit Frühbesprechung, Visite und dann kann man selbst entscheiden auf was man Lust hat. Um 15 Uhr ist Nachmittagsbesprechung, danach kann man meistens gehen.
Bewerbung
Ich habe meinen Platz erst wenige Wochen vor Tertialbeginn nochmal gewechselt, weil ich unbedingt an dieses Krankenhaus wollte.
