PJ-Tertial Visceralchirurgie in St. Claraspital (7/2023 bis 9/2023)
Station(en)
Viszeralchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Auf der Viszeralchirurgie ist man definitiv hauptsächlich als Hakenhalter angestellt, der Laden würde ohne Unterassistenten auch nicht laufen, weil man fix als zweite Assistenz eingeplant wird, hat mir die sehr nette Oberärztin erklärt, die mich am ersten Tag rumgeführt hat und für die UHUs (Unterhunde, die wir sind) zuständig ist bezüglich Dienstplan etc.
Im OP hängt es sehr davon ab, mit wem operiert wird, was entscheidet, wieviel man mitnimmt an Teaching. Grösstenteils wird gar nichts erklärt, auf Anfrage lassen sich in ruhigen Lagen Antworten aus der Nase ziehen, selten wird man selbst abgefragt, am meisten lernt man von den Chefs oder motivierten Assistenzärzten - mit den Oberärzten habe ich tendenziell eher gemischte Erfahrungen gemacht, man wird gerne angefahren, wenn was nicht passt beim Halten, aber davon ist nichts (denke ich) persönlich gemeint ;) Sehr viel Darm-, Schilddrüsen- und Magenchirurgie, Leber- und PankreasOPs finden hingegen meist im Unispital Basel statt, beide Kliniken bilden den Clarunis-Verbund, der seinen Unterassistenten 1080 CHF zahlt, während der Rest des Claraspitals 1500 CHF erhält :(
Der Tag beginnt mit Frührapport um 7:15 und endet offiziell um 18 Uhr. Meistens sind wir nach dem Nachmittagsrapport um 15:45 gegangen, auf Station werden wir zwar offiziell gewünscht für Eintritte/Aufnahmen machen (beschränkt sich auf Anamnese und Untersuchung, keine Blutabnahme etc.), aber oft braucht man uns da nicht und wir haben im eigenen Unterassistentenbüro entspannt. Gemeinsames Mittagessen war eher schwierig, weil wir stets unterschiedlich eingeteilt haben, die Dachterrasse ist aber sehr schön und ab 17 Uhr 50% reduziert. Desserts und Sandwiches sind bei 4 CHF erschwinglich, Hauptgericht bei 10 CHF eher teuer, aber ganz gut meistens.
Jede Woche hat man einen Tag Bereitschaft bis zum nächsten Morgenrapport, alle paar Wochen auch mal einen Wochenenddienst, wo man vormittags auf der Notaufnahme eingeteilt ist und bis Montagmorgen Bereitschaft hat. All dies wird auch zusätzlich vergütet. Das Wohnheim ist 5min entfernt und sehr zu empfehlen, nigelnagelneu und suffizient eingerichtet mit Kochnische und eigenem Bad, Küchenutensilien müssen aber selbst mitgebracht werden.
Basel ist insbesondere im Sommer eine wundervolle Stadt mit viel kulturellem Angebot im Dreiländereck. Teachingtechnisch nicht zu empfehlen, die Aufgabe Hakenhalten ist jedoch sehr klar aufgeteilt und die Arbeit auf der Notaufnahme (ohne Schockraum etwas entspannter wie ne grosse Ambulanz) hat mir besonders viel Spass gemacht durch das interdisziplinäre Arbeiten. Auch hat man hier mal mehr Kontakt zu den Assistenzärzten und ist nicht ganz abgeschottet :)
Bewerbung
8 Monate vor Antritt gabs ne Absage mit Verweis auf 2025, 2 Monate vor Antritt gab es dann doch Plätze :) Also entweder sehr lang- oder sehr kurzfristig bewerben.