Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Für mein PJ in Bad Reichenhall habe ich mich neben dem Wunsch auf ein kleineres Haus auch hauptsächlich wegen der Umgebung und dem Freizeitwert entschieden. Ich kann das Innere-Tertial hier nur wärmstens empfehlen, ich wurde überrascht wie gut sich hier um die PJler gesorgt wurde und wie viel Eigenverantwortung man hier übernehmen durfte. Die Hierarchien sind hier ungewohnt flach und man kennt nach kurzer Zeit die meisten Gesichter in der Klinik. Wenn man Eigeninitiative zeigt, wird das schnell und dankbar angenommen und man lernt sehr viel.
Internistische Notaufnahme:
Hier lernt man wirklich sehr viel, die betreuende Chefärztin ist extrem engagiert und ein großes Vorbild, sowohl menschlich als auch fachlich. Ich war motiviert neue Dinge zu lernen und durfte nach kurzer Zeit eigene Patienten betreuen und von der Aufnahme über die Diagnostik (Sono, etc.) bis zur Verlegung alles eigenständig unter Aufsicht der Ärzte machen. Obwohl es ein kleines Haus ist, sieht man viele verschiedene Krankheitsbilder und ist selten unterfordert. Das assistenzärztliche Team wechselt recht häufig aufgrund der hausinternen Rotationen, die Zusammenarbeit hat trotzdem immer Spaß gemacht.
Pneumologie:
Auch hier lernt man sehr viel und darf schnell Eigenverantwortung übernehmen. Als Student:in darf man ein eigenes Patientenzimmer betreuen und wird vom zuständigen Oberarzt betreut. Man wird schnell integriert und wird ernstgenommen. Jeder ist bemüht, den Studierenden eine angenehme Zeit zu machen, für regelmäßige Eiskaffe-Pausen am Nachmittag wird gesorgt. Der motivierte Chefarzt, der gleichzeitig die Leitung der Inneren Medizin übernimmt, ist sehr nett und bemüht sich um eine gute Lehre auf Augenhöhe. Für jegliche Kritik ist man hier dankbar und offen.
Gastroenterologie:
Auch dort hatte ich eine gute Zeit, allerdings scheint die Gastro am wenigsten strukturiert zu sein. Das assistenzärztliche Team war nicht immer so kompetent, wie ich es mir vorgestellt hatte. Man hatte dennoch viele Freiheiten und konnte mit Eigeninitiative auch viel lernen.
Intensivstation:
Die Intensivstation ist eine gemischte Station mit internistischen und chirurgischen Patient:innen. Das assitenzärztlicher Team wechselt recht oft, aber auch hier habe ich überwiegend eine gute Betreuung erfahren. Man darf sehr viele praktische Dinge unter Aufsicht machen, z.B. Punktionen, Intubationen, Arterien legen, ZVKs anlegen, usw. Praktisch lernt man extrem viel und ich bin sehr dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen. Auch hier darf man eigene Patient:innen betreuen, wenn gewünscht.
Wohnsituation:
Man lebt auf einer ehemaligen Station in ehemaligen Patientenzimmern. Diese sind rustikal eingerichtet, aber man hat alles was man braucht. Bei voller Belegung müssen leider manche Studierende in Doppelzimmer, das finde ich ehrlicherweise nicht ganz ideal. Die Küche ist leider etwas klein für die recht vielen PJler, aber es ist noch akzeptabel.
Insgesamt bin ich sehr positiv überrascht von der entgegengebrachten Herzlichkeit und dem tollen Arbeitsklima. Man kann extrem viel lernen und selber machen, wenn man seinen Fokus auf mehr Freizeit legt ist das aber auch für jeden in Ordnung. Klare Empfehlung!