Man wird vorab einer Station (= Fachrichtung) zugeteilt. Rotation unter den Innere-PJler*innen ist kein Problem, organisiert man untereinander. Die Erfahrung in den einzelnen Fachrichtungen war sehr unterschiedlich.
Wer etwas lernen möchte, sollte definitiv schauen, dass er/sie möglichst viel Zeit auf der Nephrologie verbringt. Der Chefarzt ist sehr präsent im Stationsalltag. Man kann eigene Patient*innen betreuen und direkt mit ihm Rücksprache halten. Wenn man möchte, ergibt sich so täglich die Möglichkeit für 1:1 Teaching mit dem Chefarzt, der wirklich sehr engagiert ist. Zweimal die Woche hält er eine abteilungsinterne Fortbildung. Wie bei jeder anderen Gelegenheit fragt er dabei vor allem die PJler*innen ab. Da kommt man schonmal ins Schwitzen, aber letztlich habe ich es als Privileg empfunden, dass so viel Lehre stattfindet. Wie wir leider alle wissen, ist das alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Auch am Humboldt...
In der Gastro und der Kardio verbringen die Oberärzt*innen und Chefärzte ihre Tage in der Funktionsdiagnostik. Lehre (abseits von PH-Fortbildungen) Fehlanzeige. Wenn man da total hinterher ist, kann man sich sicherlich auch hier was erkämpfen, aber hinsichlich des Angebots ist es ein Unterschied wie Tag und Nacht zur Nephro. Damit ist der PJ-Alltag letztlich hauptsächlich von den betreuenden Stationsärzt*innen abhängig, die allerdings alle 6-12 Monate rotieren, sodass es müßig wäre, an dieser Stelle darauf einzugehen. Bei manchen wurde ich gut eingebunden, bei anderen schaut man eher nur zu oder erledigt Feißarbeit. Bei manchen zieht man durch bis 16:30, bei anderen darf man ziemlich früh gehen. Ich persönlich hatte deutlich mehr Spaß auf der Gastro als auf der Kardio. Wer kein Interesse an Innere hat und eher ein entspanntes Tertial verbringen möchte, ist v.a. auf der Kardio, aber auch auf der Gastro sehr gut aufgehoben. Insofern sollte am HUK für alle was dabei sein.
Insgesamt muss man sagen, dass am HUK ziemlich gute Bedingungen für PJler*innen herrschen. Vieles des Folgenden sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, aber ist nunmal leider ein Privilieg. Es gibt eine Aufwandsentschädigung. Es gibt regelmäßige und gute Fortbildungen. Den EKG-Kurs mit Dr. Bach werde ich aufgrund seiner Geschichten wahrscheinlich bis an mein Lebensende nicht vergessen. Außerdem gibt es Phlebotinstinnen, die alle BEs und Zugänge bis 12 Uhr machen. Sollten die mal krank oder im Urlaub sein, muss man selbst ran, aber sonst eben nicht.
Insgesamt ein gutes Tertial, empfehlenswert insbesondere in Anbetracht der Alternativen in Berlin.