Die zweite Tertialhälfte meines ersten Tertials habe ich auf der geschlossenen Frauenstation C2 in der Nußbaumstraße absolviert. Das ärztliche Team bestand aus zwei Vollzeit- und einer Teilzeitstelle.
Da ich bereits auf der I11 in der ersten Tertialhälfte sehr gut eingearbeitet wurde, kam mir das hier nun sehr zugute. Um ehrlich zu sein, wäre es ansonsten nicht ganz einfach gewesen, in den Stationsalltag der C2 reinzukommen, da die Einarbeitung auf der C2 nicht wirklich gut war.
Der Stationsalltag ging morgens ab ca. 8 Uhr mit ein paar Blutentnahmen los. Wenn man diese fertig hatte, durfte man um 8:30 Uhr zur Morgenkonferenz und gegen 9:15 Uhr zur Übergabe mit der Pflege. Montags findet immer Oberarztvisite statt. Dienstags, donnerstags und freitags sind Einzelvisiten, während mittwochs Kurvenvisite und interdisziplinäre Besprechung ist. Bei den Visiten muss man als PJler dokumentieren und es ist gern gesehen, dass man die Kurvenvisite ebenfalls durchführt. Bei Neuaufnahmen sollten körperliche Untersuchungen erfolgen und EKG, EEG sowie cMRT angemeldet werden. Wenn Zeit ist und Entlassungen anstehen, sollten die Arztbriefe auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Gelegentlich kann man auch bei EKTs zuschauen. Die Ärzte waren sehr nett und haben immer gerne erklärt, wenn man nachgefragt hat.
Leider haben wir kaum Einblicke in die psychotherapeutischen Einzelsitzungen bekommen. Selbst die Psychologiestudentinnen auf Station durften bei keinem Einzelgespräch dabei sein, mussten aber bei Krankenstand selbst Einzelgespräche führen. Man durfte aber bei den meisten Gruppentherapien teilnehmen. Auch Teilnahme an Musik- und Ergotherapie waren nach Absprache möglich.
An den hausinternen Fortbildungen durfte man teilnehmen, leider war aber genau während meiner Rotation Sommerpause (Ende Juli bis Mitte September).
Mit den Essensmarken kann man in der Portalklinik (Ziemsenstraße) Mittagessen. Allerdings war das Essen aus meiner Sicht sowohl von der Qualität als auch von der Quantität eine Art Almosen und drei Mal während traten bei mir in zeitlichem Zusammenhang mit dem dortigen Essen gastrointestinale Beschwerden auf.
Kurz zusammengefasst die Pros und Contras der geschlossenen Frauenstation C2
Pro:
- Nettes und kollegiales Team
- Man darf viel selbst machen und erhält viele Einblicke in die Arbeit anderer Berufsgruppen
- Teilnahme an hausinternen Fortbildungen
Contra:
- Schlechte Einarbeitung
- Mittagessen in der Portalklinik
- Kein Einblick in die psychotherapeutischen Einzelsitzungen
Bewerbung
Bewerbung über das PJ-Portal. Man erhält eine Mail von der PJ-Beauftragten, bei der man seine Präferenzen angeben kann. Nach 8 Wochen darf man rotieren, muss aber nicht. Essensmarken und Transponder erhält man ebenfalls von der PJ-Beauftragten.