Mein Tertial in der Hämatoonkologie habe ich mit sehr gemischten Gefühlen abgeschlossen.
Ich war für das gesamte Tertial auf einer der Stationen eingeteilt. Die dort zuständigen Assitent/-innen und auch die Pflege und die MFA waren wirklich sehr nett und hilfsbereit. Wenn man sich motiviert zeigt und Interesse hat an der Hämatoonko, kann man hier auch wirklich viel Hands-On machen von KMP, Ports anstechen über LP bis hin zum assistieren beim Legen eines ZVKs. Die Themengebiete auf Station sind natürlich relativ eingeschränkt und man sieht wenig "allgemeininternistische" Patienten, ich denke das sollte einem bewusst sein. Falls einen die Hämatoonko und gerade die Hämatologie jedoch interessiert, ist man hier sicher thematisch richtig. Ansonsten ist man für BEs zuständig, die meist relativ einfach sind, da viele Patienten einen ZVK oder Port haben. Außerdem ist man für die Untersuchung/BEs/EKG-schreiben der neuaufgenommenen Patienten zuständig. Bei Interesse und wenn gerade nicht so viel Personalwechsel auf Station ansteht gibt es auch die Möglichkeit, eigene Pat. zu betreuen, hier muss man aber etwas Glück haben, dass die äußeren Bedingungen passen. Der Kontakt zu den OÄ der Station ist sehr unterschiedlich je nachdem auf welcher Seite man landet kann hier die Stimmung sehr gut und lehrreich oder auch sehr angespannt und schwierig sein.
Was das PJ-Tertial zusätzlich zum schwierigen Kontakt mit einigen Stations-OÄs zusätzlich aus meiner Sicht überschattet hat war eine stark mangelnde Wertschätzung der PJler/-innen seitens der zuständigen OÄ. Es wurde häufig argumentiert und auch einem wiederholt zu verstehen gegeben, dass man jetzt ja eine Aufwandsentschädigung erhalte und daher das PJ hauptsächlich "Arbeit" sei. Mit dieser Begründung soll man dann auch ruhig auf von der Fakultät angebotene Lehrangebote verzichten, wenn der Stationsbetrieb dies verlange. Hierzu zählten auch eigentlich als Pflichtveranstaltung geltende PJ-Seminare und Skillskurse (eines von PJlern für PJler, in dem sich die OÄ auch selbst nicht beteiligte wodurch ein Lerneffekt quasi nicht vorhanden war), für die man als PJler eig. freigestellt werden soll. Ich war für das gesamte Tertial auf einer der Stationen eingeteilt, eine Rotation in andere Bereiche der Med5 ist von Seiten der für die PJler zuständigen OÄ nicht gewünscht, auch wenn dies sicherlich sinnvoll wäre aus meiner Sicht. Ich finde so ein Verhalten gegenüber Studierenden schon sehr unangebracht und dies schlug schon sehr auf die Stimmung auch unter den PJlern. Mit mehr Wertschätzung würde man hier auch mehr Eigenwerbung für die eigene Klinik bei angehenden Kollegen betreiben können, aber diese Chance wird nicht genutzt.
Wenn es unbedingt die Hämatoonko sein soll, kann man das Tertial dort schon machen, aber möglicherweise tut man sich eher einen Gefallen an ein anderes Haus zu gehen in dem der PJler etwas mehr Ansehen genießen.
Bewerbung
Über das PJ-Portal, Einteilung auf einzelne Kliniken läuft im Vorfeld des Tertials über eigene Online-Buchung ab