Ja, wo soll ich anfangen? Vielleicht noch vor dem PJ. An sich wollte ich eigentlich ganz woanders hin, aber ein guter Freund, der in der Nähe des Krankenhauses wohnt, hatte mich drauf gebracht. Er war grad im 1. Tertial und schließlich wohne ich auch nicht weit entfernt.
Am ersten Tag haben wir zunächst unsere komplette Ausstattung bekommen (Telefone, Ausweise, Seminar- und Rotationsplan, Schlüssel für die Spinde, Kleidung und für die, die auf dem Parkplatz des Hauses parken wollten, eine Parkkarte (10 € / Monat)), im Anschluss eine Führung und zuletzt wurde bei einem ausgelassenen Frühstück über alles Wichtige an Organisatorischem und Gepflogenheiten die man im Krankenhaus beachten sollte, besprochen.
Die Organisation und eure Einbindung sind echt tadellos. Ihr habt immer einen Ansprechpartner, habt ihr bestimmte Wünsche, könnt ihr fast immer mit einem Entgegenkommen rechnen. Darüber war ich echt happy. Auch die separate Umkleide und eigene Spinde sind ein wirkliches Plus, außerdem könnt ihr auch duschen gehen und es liegen stets frische Handtücher aus. Das war besonders hilfreich, da ich häufig mit dem Rad gekommen bin. Die Kleiderausgabe ist jeden Tag geöffnet, häufig erwischt Ihr das Personal auch noch nach den Öffnungszeiten dort.
Die erste Rotation hatte ich in der Pneumologie. Das war eine tolle, lehrreiche Zeit. Ein gutes Team, welches aus drei Oberärzt: innen besteht und zu dem damaligen Zeitpunkt auch aus 3 Assistenzärzt:innen. Man hat morgens mal häufiger, mal seltener die Blutabnahmen und die Vigo' s, das war aber sehr unterschiedlich. Dann konnte ich Patienten betreuen und bei Bronchoskopieren zuschauen und selber mal ran. Zusätzlich zu den regelmäßigen Dienstagsseminaren haben die Oberärzte der Abteilung, wenn die Zeit es zuließ, teaching mit uns gemacht. Insgesamt war die Atmosphäre stets angenehm und entspannt, es gab immer mehrere Personen, die einen betreut haben. Ich konnte hier nochmal richtig viel lernen. Auch wollte ich noch einmal den Chefarzt der Abteilung erwähnen, welcher wirklich immer ein offenes Ohr für euch hat und viel für euch möglich macht.
Dann ging es in die Kardiologie, hier konnte ich, neben den üblichen PJ Aufgaben auch wieder eigene Patienten betreuen und in die Funktionsabteilung gehen. Das war dann so, dass ich selbstständig TTEs, TEEs und normale EKGs durchführen durfte. Natürlich unter Aufsicht und immer mit Feedback. Auf Station ist es aufgrund des hohen Patientendurchsatzes immer etwas wuseliger, aber trotzdem hatten die Assistent:innen Zeit mich zu betreuen, mich mit auf Visite zu nehmen, mir Fragen zu beantworten und Feedback zu meinen Patienten zu geben und dem, was ich da fabriziert hab. Wenn man dann noch Zeit hat, kann man in das Katheterlabor und die EPU gehen. Das war ein toller Aufenthalt, der wirklich Spaß gemacht hat.
Meine dritte Rotation war in der Onkologie, hier war es ähnlich wie zuvor. Sehr gute Betreuung und Anleitung. An sich gibt es jedoch nicht viele unterschiedliche Aufgaben, die ihr hier erledigen könnt, das liegt aber am Fach selbst. Was mir außerdem sehr gefallen hat, waren die ausführlichen Oberarztvisiten und die Besprechungen, da konnte man nochmal sehr viel mitnehmen.
Meine vorletzte Station war die Gastroenterologie. Hier war ich leider nur zwei Wochen lang, aber auch hier kann ich überwiegend Positives berichten. Ihr habt zwar mehr Blutabnahmen, aber alles im machbaren Bereich. Hier fand ich es richtig gut nochmal die Feinheiten beim Sonografieren zu lernen. Gefühlt war die Station etwas dünner besetzt, dementsprechend gab es immer was zu tun. Mehr kann ich bedauerlicherweise nicht mehr berichten, da mein Aufenthalt relativ kurz war.
Zuletzt war ich auf der Internistische Intensivstation. Das war auch nochmal eines meiner Highlights. Intensive Betreuung und Rückmeldung, sowie Anleitung bei praktischen Tätigkeiten wie ZVK legen, Aszites punktieren, ZVK und Arterien ziehen und Bronchoskopieren. Häufig durfte ich bei anderen Interventionen auch assistieren, Thoraxdrainagen, Intubationen, Anlage von Trachealkanülen usw. Das war sehr toll. Vielen lieben Dank nochmal an der Stelle an die verantwortlichen Ärzte.
Insgesamt möchte ich noch einmal die Zusammenarbeit und Aufnahme ins Team hervorheben. Sowas habe ich bis jetzt noch nicht erlebt. Das war wirklich sehr, sehr gut. Man ist nicht nur der dumme PJler, der da irgendwie herumwuselt und blöde Aufgaben erledigt. Ihr könnt vieles machen, ihr bekommt viel Rückmeldung und Anleitung. Jedes Mal, wenn ihr irgendwie Fragen oder Anregungen habt, ist jemand für euch da. Man kennt euch mit Namen, es gibt viele Angebote der Ärzte selbst an euch irgendwo hinzugehen, bei irgendwas zuzuschauen, etwas selbst zu machen. Man fühlt sich sehr gut aufgehoben und integriert.