Zuerst zur Station 28/ Neuropädiatrie
Die Einteilung erfolgt vorab, die super nette Lehrsekretärin fragt vorher per Mail die Wünsche ab und gibt dann alles, diesen möglichst gerecht zu werden. Ich wollte gerne in die Neuropädiatrie und bin dementsprechend voller Vorfreude an meinem ersten Tag angekommen. Dann war ich zunächst erschrocken. Das Arbeitspensum auf der 28 ist echt hoch und obwohl die Assistenzärzt*innen von Anfang an bemüht waren mich mitzunehmen waren die ersten Tage ein ziemliches Durcheinander. Zu Beginn meiner Zeit dort gab es auch nur Assistent*innen, die vor 2-8 Monaten ihre Weiterbildung begonnen haben und erst einige Wochen auf der 28 waren. Nach und nach kam ich aber besser im Alltag dort an und dann war es wirklich wunderbar. Ich durfte so ziemlich alles machen, was man als Ärztin eben macht. Ich habe die Kinder alleine aufgenommen, Blut abgenommen und Flexülen gelegt, die Briefe geschrieben, sie eigenständig mit den OÄ besprochen, mit Kolleg*innen z.B. der Kinder- und Jugenpsychatrie besprochen und am Ende auch entlassen. Es war zudem mehrfach möglich eigenständig Liquorpunktionen durchzuführen. Dir "Kehrseite" von so vielen Aufgaben, die man erledigen kann und darf, ist dass ich selten vor 16:00/16:30 Uhr gegangen bin und auch das Mittagessen immer gut planen musste. Mir ist während der gesamten Zeit aber sowohl von oberärztlicher als auch von stationsärztlicher Seite immer Wertschätzung und Dankbarkeit entgegen gebracht worden. Zum allgemeinen Ablauf kann man sagen, dass die Assistent*innen ab 9:00 Uhr eigenständig ihre Patient*innen visitieren, dann die Aufnahmen eintrudeln und dann jeder Tag ein bisschen anders verläuft. Dienstags kommt die Chefärztin zur Visite, dort kann man selber Patient*innen vorstellen, wenn man möchte. Donnerstags ist immer eine große Visite mit dem zuständigen OA. Die Krankheitsbilder, die man hier sieht sind wirklich unfassbar vielfältig und auch z.T. super selten. Es ist sicherlich hilfreich, wenn man dafür auch ein Faible hat. Der Kontakt zur Pflege war manchmal etwas schwierig, aber hat am Ende doch immer ganz gut funktioniert. Insgesamt hatte ich eine sehr, sehr lehreiche, schöne Zeit auf der 28.
Zur Station 40i:
Hierbei handelt es sich um die "normale" Neo des CVK. Wichtig zu wissen, wenn man Pädiatrie am CVK bucht und gerne in die Neo will, kann es auch sein, dass man diese Zeit auf der 108i am CCM absolviert!
Anders als auf der 28 hat die 40i immer min. 1 PJ. Für mich hätte der Kontrast zur arbeitsreichen, selbstständigen Zeit auf der 28 nicht größer sein können. Neo bedeutet v.a. zu Beginn hinterherlaufen und zuhören. Durch den Schichtbetrieb und den viel, viel geringeren Patientenumsatz ist er Tag meistens deutlich ruhiger und entspannter (zumindest als PJ). Die Ärzt*innen sind alle unfassbar nett und immer versucht, einen viel lernen und machen zu lassen. Durch das minimal-handling und die notwendige Absprache mit der Pflege für jedwede Interaktion mit den Babys gibt es jedoch einfach nicht allzu viel, was man täglich praktisch machen kann. Im Durchschnitt habe ich pro Tag entweder 1 Kinder untersucht oder 1 Ultraschall gemacht. Häufiger erhebt man mit den Müttern/ Eltern Anamnese und arbeitet an den Arztbriefen mit. Gelegentlich kann man auch ein Rea-Training mit den Eltern machen, was auch für einen selber eine gute Wiederholung ist. Wenn Erstversorgungen im Kreissaal gibt, kann man immer mit gehen und je nach Situation auch selber die U1 durchführen. Da es noch eine High-Intense-Care Neo gibt, werden die kleineren Frühchen in der Regel von den Ärzt*innen dort versorgt. Man kann aber immer sagen, dass man da auch gerne mal hinmöchte, dann werden die gebeten uns zu informieren. Ich hatte leider ein Sommerloch erwischt, sodass ich keine frühe Frühchen-Erstversorgung sehen konnte.
Die zuständige OÄ geht jeden morgen mit bei der Visite, sodass man viele Fragen stellen kann oder auch direkt was erklärt wird für einen. Dienstags ist immer CA-Visite mit dem wohl nettesten Chef, den ich jemals erlebt habe. Hier ist gewünscht, dass man einen Patienten vorstellt und man bekommt direkt gutes Feedback und wird in den weiteren Entscheidungsprozess mit einbezogen. Blutentnahmen darf man mitmachen, ist aber nicht so häufig. Während meiner Zeit waren wir 2 PJs und fast jede Woche kamen Blockpraktikanten, was für die Station einfach zu viel war... Ich habe in meiner Zeit viel theoretisches zur Neo lernen können, aber wer möglichst viel praktisch machen möchte, ist hier nicht unbedingt richtig.
Dann ist es am CVK so, dass alle, die nicht eh 2 Monate in die RST rotieren eine Woche Spätdienste in der RST machen müssen. Das war eine sehr coole und lehrreiche Erfahrung, weil man endlich mal viele Kinder hintereinander untersuchen kann. Die Assistent*innen versuchen auch trotz hoher Arbeitsintensität alles kurz zu besprechen und fragen auch, was man jetzt machen würde.
PJ-Unterricht
Ich hatte hier den besten PJ-Unterricht meines ganten PJs. Jede Woche gibt es eine Lehrvisite auf einer anderen pädiatrischen Station, immer durchgeführt durch OA oder CA. Dabei gibt es nicht trockenen frontalen Unterricht, sondern man geht immer gemeinsam zu Kindern und bespricht interaktiv die verschiedenen Krankheitsbilder. Zusätzlich gibt es alle zwei Wochen einen "flipped classroom". Hier stellen sich die PJs gegenseitig interessante Fälle vor und sprechen darüber. Das ganze wird immer von Ärzt*innen supervidiert. So kann man Patientenvorstellungen üben und Krankheitsbilder besser verstehen.
Und man muss wirklich Frau Equitz loben! Sie steht einem als Lehrsekretärin immer zu Seite und macht alles möglich.