Für eine ausführliche Beschreibung wie der Alltag in eurem PJ aussieht schaut euch gerne den ausführlichen Bericht von 3/2023 bis 7/2023 an.
Ich möchte euch nur ein paar meiner Eindrücke schildern. Ich habe mein 1. Tertial hier gemacht und es war definitiv ein intensiver aber fantastischer Einstieg ins PJ und ich wollte am Ende nicht gehen.
Die Ärzte: Von Assistenzarzt bis Chefarzt sind alle super! So ein tolles Team findet man selten. Die Hierarchien sind flach und es herrscht ein entspanntes und wertschätzendes Miteinander. Man fühlt sich schnell als vollwertiger Teil des Teams. Abende im Biergarten haben da bestimmt auch geholfen :)
Aufgaben auf Station: Blutentnahmen morgens (10-20 auf jeder Station) sind gar kein Problem wenn man zu zweit (in den Semesterferien auch mit Famulanten) ist, Zugänge legen (ist aber auch niemand genervt wenns mal nicht klappt), VIEL Sonos inkl TRUS was mir sehr viel Spaß gemacht hat, Drainagen/ ZVKs/ Nifis ziehen, Entlassgespräche und Aufklärungsgespräche zusammen mit den Assistenten. Sobald man eingearbeitet ist hat man die Möglichkeit sehr eigenständig zu arbeiten, was mir viel Spaß gmeacht hat. Die Assistenten danken einem Hilfe und Engagement mit Teaching und Arbeitsatmosphäre auf Augenhöhe.
Poliklinik: Hier war ich leider nur einzelne Tage und während den Diensten. Man darf viel selber machen, kann bei Prostatastanzen zuschauen und Patienten selbstständig aufnehmen.
Chemo Ambulanz: Ist auf jedenfall empfehlenswert für einige Tage. Man kann auch mit in die Tumorsprechstunden gehen. Aus den Arzt- Patienten- Gesprächen habe ich viel mitgenommen!
OP: Ich muss ehrlich sagen, ich war vor dem Tertial noch nie steril am Tisch und hatte am Anfang davor auch großen Respekt. Die OP Pflege ist super und erklärt und zeigt am Anfang alles. Einfach ehrlich sagen, wenn man Dinge nicht kann. Mir hat das Assistieren dann überraschend viel Spaß gemacht. Immer als 1. Assistenz und man darf immer Subkutan/ Intrakutan zunähen, und je nach Operateur und eigenem Können auch andere kleine Aufgaben übernehmen (Fasziennaht, Drainagen annähen, ...). Durch die viele Zeit die man mit den Oberärzten und auch dem Chefarzt am Tisch steht ist auch Zeit für Teaching und man lernt sich gegenseitig sehr gut kennen, was ich sehr zu schätzen wusste. Zudem kennt man die OPs am Ende teilweise im Schlaf. Insgesamt ist die Stimmung im OP sehr entspannt und lustig. Auch mit der Anästhesie ist das Verhältnis super und der OA der Anästhesie kocht einem auch einen Kaffee in den Pausen wenn man lieb ist ;) In der Endourologie habe ich auch ein paar mal zugeschaut und fast jeden Eingriff einmal sehen können.
Dienste/ Wochenende: Man kann Dienste mitgehen bis ca 22/23 Uhr und bekommt dafür einen Tag frei. Das sind dann schon sehr lange Tage, ich habs trotzdem gerne gemacht. Am Wochenende war ich einige Male zum Blutabnehmen da und habe da dann noch bei den Entlassungen bis ca 11Uhr geholfen. Auch dafür gibts einen Tag frei.
Teaching: Es ist täglich eine ausführliche Frühbesprechung mit den Radiologen/ Nuklearmedizinern aus der ich viel mitnehmen konnte. Donnerstags ist 1/2 h Fortbildung für alle Ärzte. Theoretisch ist für 1x/wtl ein PJ Seminar angesetzt. Das hat nicht wirklich regelmäßig stattgefunden. Einerseits weil die Ärzte oft keine Zeit haben, und man als PJler oft im OP steht. Die Seminare die stattgefunden haben waren aber super. Dafür gab es ca alle 2 Wochen ein spontanes Teaching auf Station wenn zwischendurch Zeit war. Zudem gab es bei mir einige Nachmittagsvisiten auf denen anhand der Fälle teaching statt fand.
Ich möchte definitiv Urologie machen und war deshalb auch sehr gerne in der Klinik. Da wir aber nur zwischen 2-3 PJlern waren und immer wieder 1 Famulant war es oft auch stressig und anstrengend. Es ist schon auch mal passiert, dass man morgens die BEs alleine macht und dann noch 8h im OP steht, auch mal bis 18/19 Uhr. Man weiß dann abends schon was man gemacht hat. Mit mehr PJlern ist es sicher entspannter und es gab auch einige Wochen in denen weniger los war und man pünktlich oder etwas früher gehen konnte. Ich war nie da ohne dass es auch wirklich etwas zu tun gab und man wird immer gleich heimgeschickt wenn man nicht mehr gebraucht wird oder wenig los ist. Langeweile hatte ich die 3,5 Monate definitiv nicht.
Insgesamt würde ich jedem das Tertial hier empfehlen der Interesse an der Uro hat und/ oder Spaß am OP. Wer einfach nur ein entspanntes Wahlfach machen möchte ist hier falsch. Und ich würde es als 2. Tertial empfehlen, vor allem wenn man noch wenig Erfahrung mit BEs/ Viggos und allgemein dem Klinikalltag hat und erstmal entspannter ins PJ starten möchte.
Dr. Autenrieth, der PJ Beauftragte OA ist auch immer für die PJler da!