Allgemein ist man im Innere Tertial in Erlangen eine Woche in der Notaufnahme. Hier habe ich Patienten schonmal aufgenommen und teilweise Berichte selbst geschrieben, manchmal aber auch nur den Ärzten über die Schulter geschaut.
Jeden Dienstag um 13:30 gibt es eine PJ-Fortbildung der gesamten Inneren Medizin, wo abwechselnd die PJ der einzelnen Kliniken Fälle vorstellen und anschließend eine tiefergehende Diskussion mit einem Oberarzt zu dem jeweiligen Thema stattfindet.
Meine erste Tertialhälfte habe ich in der Hämato-Onko verbracht. Es waren insgesamt nur 3 PJs da, weshalb wir die ganzen 8 Wochen nur auf Station eingesetzt wurden. Also keine Rotationen in die Ambulanz oder auf die Knochenmarktransplantationsstation. Früher gab es mal einen Studientag in der Med5, seit das PJ am UK Erlangen "fürstlich entlohnt" wird, gibt es die nicht mehr und man muss stempeln. In der Med5 wird das Stempeln sehr ernst genommen, zu viele Minusstunden sollte man nicht ansammeln. Damit hatte ich kein Problem, da man meistens sowieso die volle Arbeitszeit und mehr mit Aufnahmen und Blutentnahmen (dauert morgens ca. 1-1,5 h) beschäftigt ist.
Zum Fachlichen: Man ist morgens für die Blutentnahmen zuständig und später macht man dann die stationären Aufnahmen, sprich Anamnese, Zugang legen/Port anstechen und vollständige körperliche Untersuchung und EKG. Eine strukturierte Untersuchung lernt man hier also sehr gut. Knochenmarkpunktionen passieren regelmäßig, grundsätzlich sollte jeder PJ auch selbst eine machen. Darüber hinaus passiert nicht viel Lehre, man ist voll eingebunden und es wird erwartet Aufnahmen kurz vor oder kurz nach Dienstende zu machen, sodass man regelmäßig Überstunden macht. Ich hab mich recht gut mit dem Team verstanden, grade die Assistenzärztinnen/-ärzte mit denen ich dort waren einer der Hauptgründe, dass ich es dort ausgehalten habe.
Rundum gibt es bessere Möglichkeiten, sein Innere Tertial zu absolvieren.
Meine zweite Tertialhälfte habe ich in der Nephrologie verbracht. Hier beginnt der Morgen mit sehr vielen Blutentnahmen, wenn genug PJ da sind, wie in meinem Falle, ist das kein Problem. Danach ist man einem Assistenzarzt auf Station zugeteilt oder man rotiert ins Sono oder auf die Dialysestation. Wenn man auf die Intensivstation möchte, muss man zeitig Bescheid sagen, am besten vor Tertialbeginn. Es gibt einen Arzt, der den ganzen Tag für die Neuaufnahmen zuständig ist, wenn man da eingeteilt ist, kann man Patienten selbst untersuchen und die Anamnese machen. Bei den Stationsärzten kann der Tag sich recht langweilig gestalten, da man nach dem Blutabnehmen keine richtigen Aufgaben mehr hat, aber die Ärzte besprechen die (sehr ausführliche) Visite mit einem, man lernt also schon gut etwas. Wir hatten jede Woche (inoffiziell) einen Studientag, solange genug PJ da waren, um die Blutentnahmen etc. zu erledigen. Da wir teilweise 9 PJ waren in meiner Zeit war das auch dringend nötig, sonst hätten wir kaum Platz gehabt und nur dumm rumgestanden. Blutabnehmen/Nadeln legen lernt man hier wirklich sehr gut, viele Patienten habe einen sehr schlechten Venenstatus plus Shuntarm und kriegen jeden (zweiten) Tag Blut abgenommen.
Es gab einen Assistenzarzt aus der Med1, der grade auf die Med4 rotiert war, der jeden Morgen ein EKG of the day ins Stationszimmer gehängt hat und es am Nachmittag mit allen PJ ausgewertet und besprochen hat.
Rundum ein absolut empfehlenswertes Tertial und nicht ohne Grund die möglicherweise begehrteste Klinik für PJ in der Inneren in Erlangen.
PS: Kurz nachdem mein PJ vorbei war, sind die Sono/Dialyse/Aufnahme Rotationen und der Studientag gestrichen worden, was die Bewertung natürlich erheblich verschlechtert, wenn ihr Kontakte habt, einfach mal unter den letzten PJ umhören wie es jetzt gerade ist.