Mein Tertial in der Psychiatrie der Uniklinik war wirklich gut, weswegen ich es nur weiterempfehlen kann. Die Hierarchien sind sehr flach und alle Assistenten sowie OÄ wirklich nett. Auch zur Pflege ist das Verhältnis im Allgemeinen sehr gut. Im Regelfall wird man die erste Hälfte der Zeit auf einer offenen und die zweite Hälfte auf einer geschlossenen Station eingesetzt. Je nach Interesse, kann man auch in die verschiedenen anderen Bereiche wie die Tagesklinik, die Poliklinik oder das FETZ reinschnuppern, was ich jedem/-r empfehlen würde :)
Zum Tagesablauf: Der Arbeitstag startet gewöhnlich um 8 Uhr morgens - meist mit einer kurzen Übergabe von Seiten der Pflege, was am Wochenende/im Spätdienst/im Nachdienst noch Wichtiges auf Station passiert ist. Um 8.15 Uhr gibt es eine Morgenbesprechung mit allen Ärzten und Vertretern der Psychologen und des Case Managements. Je nach Tag findet Dienstag im Anschluss eine Fortbildung statt. Freitags hingegen werden von den Assistenten meist Kurzvorträge zu relevanten oder aktuellen Studien vorgetragen. Jeden Donnerstag gibt es darüber hinaus ein gemeinsames PJler Frühstück und nach dem Mittagessen eine Patientenbesprechung mit dem Chefarzt Prof. Dr. Jessen, bei der jeder PJler mal einen spannenden Patientenfall von Station vorstellen kann. Ihr braucht hier jedoch keine Sorge zu haben, Herr Jessen ist sehr nett und die Stimmung immer ganz entspannt.
Ein paar Worte zum Stationsalltag:
Hier wurden zunächst die Blutentnahmen gemacht (meist zwischen 3-10) und ggf. Viggos gelegt, sollten EKT Behandlungen auf dem Plan stehen (meistens Mo, Mi, Fr und maximal 1-2 Zugänge - also alles in Maßen). Außerdem hat man die Chance langsam in die EKG-Auswertungen einzusteigen, was für Beginner wie mich ganz dankbar war, da wenig Zeitdruck geherrscht hat und man sich so gut einen brauchbaren EKG-Auswertungsleitfaden zurechtlegen konnte. Zu den weiteren Aufgaben gehörten natürlich auch die Aufnahme von Patienten/-innen mit entsprechender Anamnese und körperlicher/neurologischer Untersuchung. Je nach Assistenzarzt/-ärztin habt ihr vielleicht Glück eine Neurologin/einen Neurologen auf Station zu haben, der/die euch einige Tipps zur Durchführung geben kann - das auf jeden Fall nutzen! Wenn man einige Wochen dabei ist, kann man auch eigene Patienten/-innen übernehmen und entsprechend mit den Ärzten/-innen durchsprechen sowie weitere Vorgehen festlegen. Je nach Patientenklientel hat man hier auch die Chance bei LPs mitzumachen oder vielleicht auch selber welche durchzuführen.
Zweimal wöchentlich findet Visite statt: dienstags meist mit den Oberärzten/-innen und freitags dann nochmal mit den Assistenten bevor es dann ins Wochenende geht. Besagte Visiten sind meist recht lang (meist von 9.30Uhr bis etwa 12.30Uhr), weswegen man anschließend oft direkt in die Mittagspause startet. Diese verbringt man in der Regel mit den Assistenten und den PJlern von anderen Stationen in der Mensa.
Nach dem Mittagessen gibt es jeden Tag verschiedene Psychoedukationsgruppen zu denen PJler gehen können. Diese sollen die Patienten über ihre Krankheit/-en schulen und dauern meist ca. 50min. Feierabend war in der Regel zwischen 14.30Uhr und 15.30Uhr.
Der Studientag ist der Mittwoch. Studientage können nicht gesammelt werden, was für mich in Ordnung war, jedoch andere PJler aufgrund von Promotionsterminen schon mal ihre Schwierigkeiten hatten.
Alles in allem war ich sehr happy über meinen PJ Start, da das Arztklientel doch nochmal deutlich anders interagiert, als man es vielleicht aus der Somatik kennt. Zudem gibt es ausreichend Zeit für Teaching, was auch nicht selbstverständlich ist. Was ich persönlich ebenfalls als hilfreich empfunden habe ist, dass man als Pjler - zumindest auf meinen Stationen - einen eigenen PC zur Verfügung hatte. Somit konnte man Patientenakten einsehen, Verläufe/Therapien besser nachvollziehen und was für mich am relevantesten war, auch selbstständig arbeiten.
Bewerbung
Über das Köln-interne Vergabeverfahren. Achtung, zum Teil recht frühe Bewerbungsfristen beachten!