Stoke Unit (6 ERD A), Neurologische Normalstation (1.II)
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Mein Wahltertial des Praktischen Jahres habe ich in der Klinik für Neurologie des Klinikums St. Georg Leipzig verbringen dürfen. Nach Absolvierung der organisatorischen Dinge am ersten Tag des PJs und einer Vorstellung auf Station und im Kliniksekretariat beginnt man das PJ-Tertial am Folgetag in der Regel auf der neurologischen Normalstation.
Hier startet der Arbeitstag in der Regel mit einigen Blutabnahmen, dem Legen von Flexülen (in überschaubarer Zahl) und einer Morgenbesprechung des gesamten Teams der Normalstation (i.d.R. 3 AÄ, 1-2 OÄ, Pflege, Case-Management). Um 8 Uhr folgt die ärztliche Morgenbesprechung der Klinik (inkl. CA, LOÄ, Team der Stroke Unit; aktuell online), in der die Aufnahmen des Vortages und des Dienstes besprochen werden. Es schließt sich die Visite an, bei der man sich einer/m der drei ärztlichen KollegInnen anschließt und gemeinsam visitiert. Weitere Aufgaben im Verlauf des Tages umfassen z.B. die Durchführung verschiedener klinischer Untersuchungen und Tests (UPDRS, MoCA, BDI, Besinger-Score usw.), die Aufklärung von Pat., das Schreiben von Epikrisen sowie die stationäre Aufnahme der elektiven Pat., die im Anschluss mit dem ärztlichen Team nachbesprochen werden. Auch Lumbalpunktionen werden regelmäßig durchgeführt.
In der Regel erfolgt gegen 12 Uhr ein gemeinsames Mittagessen (bei gutem Wetter auf dem sonnigen Balkon). 13:30 Uhr findet die Radiologie-Demo (aktuell leider online) statt. Um 15:30 Uhr endet der Arbeitstag pünktlich.
Während des PJ-Tertials ist eine Rotation der PJ-Studierenden durch die verschiedenen Bereiche der Normalstation vorgesehen. Nach dem Beginn auf der Normalstation rotiert man auf die Stroke Unit und anschließend auch für mehrere Wochen fest in die zentrale Notaufnahme. Auch eine elektrophysiologische Rotation und ein Besuch der neurologischen Ambulanz der Klinik (mittwochs, in Wermsdorf) ist möglich. Am Ende des Tertials kommt man auf die Normalstation zurück. Auf besondere Wünsche der PJ-Studierenden wird seitens der PJ-Koordinatorin jedoch stets eingegangen.
Auf der Stroke Unit lernt man verschiedene Krankheitsbilder der Akutneurologie (Schlaganfall, Hirnblutungen, Meningitis/Enzephalitis) kennen. Es erfolgen im Frühdienst zwei Visiten, denen man als PJ-StudentIn beiwohnt. Zudem stehen auch hier Aufklärungen, z.T. (sehr wenige) Blutabnahmen oder Untersuchungen auf dem Programm. Rettungsdienstlich angekündigten neurologischen Schockräumen (Stroke o.ä.) kann man als Studierender stets beiwohnen und je nach den Ergebnissen der Diagnostik auch folgenden Interventionen (Thrombektomie, OP) zuschauen.
Insbesondere die Rotation in die ZNA hat mir persönlich großen Spaß gemacht, da man hier sehr viele verschiedene neurologische Krankheitsbilder sieht und das Spektrum des klinischen Fachs ersichtlich wird. Man arbeitet hier Hand in Hand mit den die ZNA betreuenden ÄrztInnen zusammen und kann, wenn gewünscht, eigenständig PatientInnen untersuchen und differentialdiagnostische Überlegungen anstellen. Auch Lumbalpunktionen werden regelmäßig in der Notaufnahme durchgeführt.
Die klinikinternen Fortbildungen finden i.d.R. montags (PJ-Seminar zu verschiedenen Themen aus der Neurologie) und donnerstags (Journal-Club) statt, auch wenn diese nicht immer stattfanden. Zusätzlich ist am St. Georg das einmal im Monat stattfindende Format 2days4you etabliert, welches (wie im Übrigen das gesamte Praktische Jahr am Klinikum) hervorragend durch Frau Tuczek, die PJ-Koordination des Klinikums, geplant wird. Während meines Tertials fanden in diesem Rahmen PJ-Fortbildungen in der Chirurgie, der Inneren Medizin und der Pädiatrie/Anästhesie statt. Am ersten Tag erfolgen i.d.R. theoretische Fortbildungen, am zweiten Tag verschiedene praktischere Übungen in kleinen Gruppen.
Am Klinikum sind 3 Fehltage pro Tertial frei verfügbar. Zudem sind in der Neurologie durch die Teilnahme an Diensten zusätzliche Freizeitausgleiche möglich.
Zusammenfassend kann ich das neurologische PJ-Tertial am Klinikum St. Georg wärmstens empfehlen. Man erhält eine sehr gute Betreuung durch das ausgesprochen nette Team der Klinik und sieht eine große Bandbreite neurologischer Erkrankungen. Ich habe mich während meines PJ-Tertials an der Klinik sehr wohl gefühlt und werde mich immer gern an die schöne Zeit zurückerinnern. Danke an das gesamte Team!
PRO:
+ tolles Team!
+ große Bandbreite neurologischer Erkrankungen
+ gute Einbindung als PJlerIn in das Team der Klinik
+ pünktliches Ende des Arbeitstages
+ regelmäßige Fortbildung (z.B. PJ-Seminar, 2days4you)