Mein viermonatiger Aufenthalt in Uganda, in dem ich mein medizinisches Praktikum und einen Teil der Chirurgie absolvierte, war eine äußerst prägende Erfahrung, die ich nicht gegen etwas anderes austauschen möchte.
Krankenhaus
Im Krankenhaus muss man sich bewusst sein, dass Uganda, insbesondere Mbarara, ein Entwicklungsland ist und die Bedingungen dort stark variieren. Man wird täglich mit tiefgreifenden Krankheitsfällen konfrontiert, was für eine intensive Lernerfahrung sorgt. Das Team der Ärzte ist außerordentlich freundlich und aufnahmebereit, und man erhält Hands-on-Erfahrungen in einem Maße, das in anderen Kontexten unvorstellbar wäre. Trotz einiger Abweichungen von den deutschen Standards und Leitlinien habe ich enorm viel gelernt. Eines der Hauptprobleme ist jedoch das Fehlen von medizinischem Material. Daher würde ich dringend dazu raten, vorab um Spenden wie Nahtmaterial, Handschuhe, Desinfektionsmittel und sterile Handschuhe zu bitten. Eigene OP-Kleidung und Masken mitzubringen ist ebenfalls empfehlenswert.
Dresscode Im Krankenhaus
In Uganda folgen die Ärzte, insbesondere die Chirurgen, einem Business-Casual-Dresscode mit Kittel. Aufgrund der niedrigen Hygienestandards haben wir uns jedoch dafür entschieden, Kasacks zu tragen, was völlig akzeptiert wurde. Dies bot uns zudem den Vorteil zusätzlicher Taschen, um unser eigenes Material mitzubringen.
Leben außerhalb des Krankenhauses
Das Leben in Uganda ist vielfältig und bereichernd, besonders wenn man sich auf die lokale Kultur einlässt. Die Menschen in Mbarara, obwohl sie nur über begrenzte Ressourcen verfügen, strahlen eine bewundernswerte Zufriedenheit und Herzlichkeit aus. Sie haben mich willkommen geheißen und in ihre Gemeinschaft aufgenommen. Die Stadt bietet verschiedene Bars und Restaurants, und die Straßen sind voll von kostengünstigem Streetfood.
Wohnsituation
Uns wurde auf Nachfrage ein geräumiges Haus direkt am Unicampus und gegenüber vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt. Wir waren zu dritt und das Haus bot alles, was wir für den Alltag brauchten.
Kosten
Die Lebenshaltungskosten in Uganda sind insgesamt sehr niedrig, sobald die Kosten für den Flug, die Versicherung und Impfungen gedeckt sind. Die Universität Mbarara erhebt eine Gebühr von 100 Dollar für den viermonatigen Aufenthalt und die Unterbringung im Haus gegenüber dem Krankenhaus kostet 5 Dollar pro Nacht, Stand 2023.
Sicherheit
In Mbarara habe ich mich generell sehr sicher gefühlt, sogar bei nächtlichen Ausflügen. Die Befolgung bestimmter Grundregeln, wie die Nutzung von Taxis oder Boda-Bodas (lokale Bezeichnung für Motorrad-Taxis), die kostengünstig und leicht zu finden sind, trug zu diesem Sicherheitsgefühl bei.
Gesamtfazit
Zusammenfassend kann ich sagen, dass meine Zeit in Uganda eine außerordentlich bereichernde Erfahrung war, die ich nicht missen möchte. Sowohl auf menschlicher als auch auf fachlicher Ebene habe ich tiefgreifende und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Ich freue mich schon darauf, in Zukunft wieder dorthin zurückzukehren.
Bewerbung
1 Jahr im Vorlauf über das MUST International relations office