Während meiner achtwöchigen Praktikumszeit war ich vor allem in der Chirurgie. Ich besuchte aber auch andere Fachrichtungen wie Innere Medizin, Kinderheilkunde, Gynäkologie, Augenheilkunde und Zahnheilkunde. In der Inneren Medizin half ich bei den Visiten und in der Ambulanz (Outpatient’s Department). Während dieser Zeit sah ich Krankheitsbilder, die man in Deutschland selten sieht, wie zum Beispiel Tuberkulose, Malaria und opportunistische Infektionen im Rahmen von einer HIV-Erkrankung. Die meiste Zeit verbrachte ich in der Chirurgie, wo man montags, mittwochs und freitags im OP half
und an den restlichen Tagen bei den Visiten bzw. Notfall-OPs dabei war. Vor allem die „Senior Doctors“ kamen mir sehr gut ausgebildet vor, was mir während der OPs, aber auch in Fragerunden mit den Assistenzärzten und Studenten auffiel. Die „Senior Doctors“ operierten alles von Schädelchirurgie über Viszeralchirurgie bis Unfallchirugie. Für die Patientengespräche brauchte ich meistens eine / n Übersetzer / in, da die Menschen in der „Eastern Province“ nur Bruchstücke Englisch sprechen und meistens ihre Stammessprachen bevorzugten. Zum Glück war die allgemeine Krankenhaussprache Englisch, sodass ich immer jemanden für die
Übersetzung fand. In der Chirurgie arbeitete man meistens von 7 bis maximal 17 Uhr, abhängig davon, wie viele Operationen auf dem Plan standen und ob noch Notfälle dazu kamen.
Mittags und abends waren wir zum Essen in der „Mess“, was als Treffpunkt für alle Volunteers diente. An einem Wochenende machten wir mit zwei andern Volunteers einen Ausflug zum South Luangwa Nationalpark. Ein paar Wochen später machten wir dann noch einen Ausflug nach Malawi, um am Lake Malawi zu entspannen. Am Ende unseres Aufenthalts fuhren wir zu den Victoria Falls, wo wir zuerst im Ort Victoria Falls (Simbabwe) und dann in Livingstone (Sambia) waren. Die Wasserfälle sind sehr beeindruckend und es lohnt sich definitiv, beide Seiten zu besichtigen.
Fazit
Was ich definitiv in Sambia gelernt habe, ist, dass Dinge, die für uns in Deutschland selbstverständlich sind, nicht selbstverständlich sind. Gerade in der medizinischen Versorgung sind die Unterschiede mit am größten. Viele Erkrankungen, die bei uns behandelbar oder auch heilbar wären, werden in Sambia aufgrund fehlender Ressourcen und begrenzter finanzieller Möglichkeiten der Patienten palliativ behandelt.
Bewerbung
Ungefähr anderthalb Jahre vor Beginn meines Tertials haben wir, eine Freundin und ich, eine formlose Bewerbung per E-Mail an Fred Ntongwe geschickt (fred.ntongwe@yahoo.com). Der E-Mail-Kontakt verlief sehr schleppend, weshalb ich mir zusätzlich Informationen in der SFMH Facebook Gruppe holte. Sambia liegt im Malariagebiet und es wird empfohlen während des gesamten Aufenthaltes Antimalariaprophylaxe (z.B. Malorone) einzunehmen. Nach Sambia kann mal als deutscher Staatsbürger dreimal für dreißig Tage innerhalb eines Jahres mit einem „visa on arrival“ einreisen. Wichtig ist, dass man das Touristenvisum erhält und nicht das sehr teure Business Visum. Das Krankenhaus berechnet für Verpflegung, Unterkunft sowie Wäsche einen Betrag von 15 Pfund/Tag, den man am besten bar vor Ort bezahlt. Nach Katete gelangt man dann am günstigsten und komfortabelsten mit einem Reisebus der Firma UBZ oder Zambia-Malawi Bus.