Es ist möglich durch alle drei Bereiche Allgemein-, Gefäß- und Unfallchirurgie zu rotieren. Dabei wird auch berücksichtigt, wo man gerne wie lange wäre.
Gefäßchirurgie:
Die drei Wochen in der Gefäßchirurgie waren recht entspannt. Morgens sind es nur wenige Blutabnahmen, bis zur Visite kann man den ersten Kaffee in Ruhe trinken. Während der Visite darf man selber Verbände wechseln, Drainagen ziehen und den ABI messen. Die Abteilung besteht nur aus vier Ärzten, die sich freuen wenn jemand Interesse an ihrem Fach hat. Man kann mit in die Sprechstunde und ist auch immer gerne im OP gesehen. Die Eingriffe dauern meist mehrere Stunden, man darf aber immer mit an den Tisch und ist eigentlich immer die erste Assistenz. Hier werden auch große BAA-Eingriffe gemacht. Das Team ist etwas eigen aber nett dabei!
Allgemeinchirurgie:
Hier habe ich die meiste Zeit verbracht. Das Team ist wirklich ein Traum, es sind alle super nett und auch der Chefarzt achtet im OP darauf, dass man gut steht und man gut sehen kann. Man kann sich in dem Rahmen einbringen wie man möchte. Nach der Frühbesprechung geht man immer mit auf Visite und macht danach die Blutabnahmen. Man ist eigentlich jeden Tag im OP dabei und darf auch je nach Oberarzt mal selber zunähen. Die Eingriffe sind eher Standard-Eingriffe, einen Whipple o.ä. wird man hier nicht sehen. Man kann alle Fragen stellen, die einem durch den Kopf gehen. Es gibt auch einen Laparoskopietrainer, da zeigen einem die Oberärzte verschiedene Übungen zu. Wenn man möchte ist immer Zeit mit in die ZNA zu gehen, man kann bei der Stationsarbeit helfen und wenn man einfach mal einen Tag entspannt angehen will, ist das auch kein Problem. Alles kann, nichts muss.
Unfallchirurgie:
Hier ist man viel im OP, darf hier aber auch sehr viel machen: Bohren, Schrauben, Nähen, etc. Die Oberärzte leiten einen sehr gut an und bringen einem auch erstmal die Basics bei, wir hält man welchen Haken kraftsparend, wann kann man mal locker lassen, wie schneidet man welchen Faden etc. Alleine ist es zum Teil schon recht viel, hier fallen die meisten Blutabnahmen und Vigos an. Aber wir waren die meiste Zeit zu zweit, so kann man sich alles gut aufteilen. Die Oberärzte und der Chefarzt geben sich richtig viel Mühe einem alles zu zeigen. Bei den Assistenzärzten kommt es ein wenig drauf an wer da ist, nett sind aber alle. Meistens ist man aber mit den Oberärzten unterwegs.
Allgemein:
Die PJ-Koordination könnte besser nicht sein. Die PJ-Beauftragte ist wirklich die Beste und macht alles möglich. Sie setzt sich sehr für die Belange der PJler ein, und es wird einem dadurch viel Wertschätzung entgegengebracht. Es gibt sogar extra PJ-Kuchen zur Begrüßung und zum Abschied! Die Stimmung unter den PJlern war auch super und wir hatten eine gute Zeit als Kohorte. Die Hierarchie im Krankenhaus ist extrem flach und in keinem anderen habe ich eine so gute Stimmung wahrgenommen.
2 Dienste pro Monat gehören im chirurgischen Tertial dazu, weitergehende werden auch vergütet. Pro Dienst bekommt man einen Tag als Ausgleich frei.
Man kann auch NEF mitfahren. Das Essen mittags gibt es gratis. Wenn man mal im OP steht, wird einem aber etwas hinterlegt von den anderen PJlern.
Man hat einen eigenen Spind, eigene Wäsche, die einem sogar ins Fach gebracht wird, Dosimeter, Telefon und es gibt einen PJ-Aufenthaltsraum. Der PJ-Unterricht ist meistens gut, schade war allerdings, dass oft 1-2 pro Woche ausfallen.
Rundum ziehe ich eine sehr positive Bilanz und kann es nur jedem ans Herz legen das Tertial in Euskirchen zu machen.
