PJ-Tertial Neurochirurgie in Universitaetsklinikum Tuebingen (5/2022 bis 9/2022)

Station(en)
22/23/50
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
PJ wurde im Rahmen des Pflichttertials Chirurgie abgeleistet.

Die feste Aufgabe des PJ ist das Blutabnehmen. Man wird dafür auch auf dem PJ-Telefon angerufen (dabei wird man meist ohne Namen als "der PJler" angesprochen). Patienten aufnehmen heißt ebenfalls, dass man ihnen das Kreuzblut abnimmt. Wenn es Lehre gibt, so wird erwartet, dass man diese nach Dienstende wahrnimmt - alle OPs, Punktionen etc. wurden mir für nach Dienstende angeboten. In der Neurochirurgie gibt es viele Kündigungen und starke Unterbesetzung. Wegen fehlendem Personal wurde das PJ mehrmals auch als OTA eingesetzt und fest eingeplant.

Anfangs wurde durch den PJ-Beauftragten vollmundig ein PJ-Curriculum versprochen, für den es gar einen Lehrpreis gegeben habe. Tatsächlich bekam man einen Stapel Papier mit einem Presi draufgedruckt, in dem für jede Woche Lernziele und sogar Testate festgeschrieben waren, so wie auch im Logbuch. Nach diesem Gespräch wurde dies nie mehr thematisiert, auch auf Rückfrage bzgl. der Testate wurde geantwortet, es gäbe eben keine Zeit. So verkam diese eigentlich erfreuliche Ankündigung zum blanken Hohn an die PJler.

Generell herrscht eine Ablehnung gegenüber Studenten. Anstatt sich zu fragen, wieso bei mehreren PJlern die Motivation im Laufe des Tertials dramatisch abnahm, diese nunmehr ewig Mittagspause machten, zu spät kamen oder gleich alle ihre Fehltage auf einmal nahmen, wurde von Faulheit gesprochen. Dass das PJ an sich sowieso nur deswegen unter Mindestlohn bezahlt werden *darf*, weil es eigentlich Teil des Studiums ist, wird hier als fehlende Motivation belächelt. Meine persönliche Meinung ist, dass wenn man als Hilfskraft fest für Blutentnahmen oder OTA eingeplant wird, dann sollte man Mindestlohn zahlen. Sonst sollte die Arbeitszeit einen Mehrwert im Sinne von Lehre haben. Andernfalls ist es einfach Ausbeutung.

Rein vom Personal kann man nicht klagen. Die Ärzte sind zumeist sehr freundlich, solange man den Kopf unten hält und sich nicht offen beschwert. Von allen 5 PJlern, die zu meiner Zeit hier waren, würde keiner eine Weiterbildung in dieser Abteilung beginnen, selbst der eine nicht, der Chirurgie machen will.

Bewerbung
0 Tage, Pflichtzuteilung der Heimatuni
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
550

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
5
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.07