Mein Tertial im Josephstift war eine außergewöhnliche Erfahrung und definitiv mein bestes Tertial! Als PJ-ler fühlte ich mich äußerst geschätzt und integriert. Das gesamte Team hat sich intensiv darum bemüht, mir Wissen zu vermitteln und mich optimal auf den Klinikalltag vorzubereiten. In den ersten beiden Monaten arbeitete ich ausschließlich in der Gynäkologie, wodurch ich mich am Ende im Op wie zu Hause fühlte. Meine Aufgaben reichten von einfachen Tätigkeiten wie Patientenbetreuung und Hakenhalten bis hin zur Assistenz bei komplexen Eingriffen und laparoskopischen Eingriffen, inklusive Kamerabedienung. Ich habe gelegentlich auch laparoskopische Instrumente bedient, subkutane und intrakutane Nähte gelegt, Drainagen angebracht und vernäht, Knoten geknüpft und Anordnungen vorbereitet. Es gab sogar Gelegenheiten, bei denen ich unter Aufsicht kleinere Eingriffe durchführen durfte.
Die Mitwirkung in den Sprechstunden hing oft von dem betreuenden Arzt ab. Hier konnte ich Erfahrungen in Ultraschalluntersuchungen, Tastuntersuchungen, Anamnesegesprächen und anderen ärztlichen Tätigkeiten sammeln.
Den Rest meiner Zeit habe ich in der Geburtshilfe verbracht. Das Team legt großen Wert auf das Wohl werdender Mütter. Die Hebammen sind einem anfangs etwas weniger wohl gesonnen, jedoch mit Charme und Freundlichkeit kann man sich auch unter den Hebammen gut stellen, die dann sehr engagiert sind Wissen zu vermitteln. Der Kreißsaal war manchmal recht voll, mit drei Hebammen, einem Arzt, dem PJ-ler, einem Famulus, einer FSJ-lerin und bis zu drei Hebammenauszubildenden/Studenten. Trotzdem haben die Ärzte sich stets bemüht sicherzustellen, dass man viele Geburten miterleben konnte. Und es gab fast täglich Kuchen und Snacks – ein echtes Highlight!
Wir mussten uns morgens und nachmittags per Fingerabdruck einscannen, wobei der volle Arbeitstag ab 13 Uhr gezählt wurde. Es war kein entspanntes Tertial, aber definitiv eines, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.