PJ-Tertial Geriatrie in Oberhavel Kliniken - KH Hennigsdorf (9/2022 bis 12/2022)

Station(en)
36
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein Innere-Tertial in Hennigsdorf auf der Geriatrie verbracht. Dies ist möglich, wenn man sich vor Tertialbeginn bei dem Chefarzt der Geriatrie per Mail meldet und darum bittet. Für die Organisation ist die Sekretärin zuständig (zu meinem Start war diese leider krank, aber ansonsten kümmert sie sich sicherlich gut). Man bekommt Schlüssel für das Arztzimmer, die Umkleide, Wäsche und eine Parkkarte, um auf den Mitarbeiterparkplatz zu fahren. Außerdem bekommt man eine Aufwandsentschädigung über 400€ monatlich gezahlt. Ein Mittagessen wird jeden Tag gestellt, dafür trägt man sich in einer Liste in der Kantine ein. Man kann zwischen den 3 Hauptgerichten wählen, die übernommen werden. Leider ist meist nur ein vegetarisches Gericht dabei, was dann auch öfter mal aus ist, wenn man nicht früh genug da ist.

Station: Die Station 36 ist die Geriatrie und hat ca. 60 Betten. Diese werden im Normalfall unter 4 Assistenzärzten aufgeteilt. Morgens werden als erstes die Blutentnahmen gemacht, es wird schon erwartet, dass man als PJler möglichst viele übernimmt, aber wenn es mal zu viele sind, dann helfen die ÄiW auch gerne. Danach geht es meistens zur Röntgenbesprechung, das schafft man eigentlich auch immer, da man ansonsten die BEs auch später zu Ende machen kann. Um 9 Uhr ist immer Teambesprechung mit der Pflege und den Therapeuten, da gibt es zu jedem Patienten eine kurze Übergabe. Danach ist dann Visite. 1x wöchentlich gibt es eine Chefarzt- und 1x wöchentlich eine Oberarztvisite. Das klappt eigentlich immer und ist auch nicht nur eine Kurvenvisite, sondern tatsächlich eine richtige Visite. Dementsprechend lange dauern die Visiten auch, teilweise >3,5h. Das kann manchmal ganz schön anstrengend sein, aber auch sehr lehrreich. Wenn man nur mit den ÄiW Visite läuft, hängt es sehr vom Assistenzarzt ab, wieviel man lernt.
Nach der Visite schreibt man entweder Briefe oder erledigt andere kleine Aufgaben. Mittagspause kann man meist mit den anderen Ärzten zusammen in der Kantine machen.
Nach dem Mittag sind meist die Aufnahmen da, davon übernimmt man als PJler meist 1-2 pro Tag. Die Aufnahmen in der Geri sind relativ ausführlich und dauern deswegen auch einen Moment. Man erhebt eine ausführliche Anamnese und normalerweise auch einen kompletten körperlichen Untersuchungsbefund. Danach wird dies dokumentiert und die verschiedenen Therapie und Diagnostik angeordnet. Hier darf man relativ selbstständig arbeiten.
Im Laufe der Zeit kann man auch eigene Patienten übernehmen, diese visitieren und ist dann auch für Arztbrief etc. zuständig.
Einmal wöchentlich gibt es eine Teamsitzung, in der alle Patienten, die in der Komplexbehandlung sind, ausführlich besprochen werden. Dort kann man eigene Patienten auch selber vorstellen.
Teilweise muss man auch in der Tagesklinik und in der Gerontopsychiatrie aushelfen, das ist aber eher die Ausnahme.
Die Betreuung durch die ÄiW und Oberärzte ist immer sehr gut und freundlich und man wird wertschätzend behandelt.

Team: Das ärztliche Team ist sehr freundlich und man fühlt sich schnell wohl. Auch der Kontakt zur Pflege ist in den meisten Fällen gut. Außerdem arbeitet man mit vielen Therapeuten zusammen.

Notaufnahme: Auf Wunsch kann man 1-2 Wochen in die Notaufnahme rotieren. Dies ist nicht prinzipiell vorgesehen, sondern man muss sich selber darum kümmern und beim Leiter der Notaufnahme anrufen. Man soll dies aber wenn dann eher zum Ende des Tertials machen, wenn man schon etwas mehr Erfahrung hat. Leider war meine Zeit in der Notaufnahme katastrophal. Ich hatte aber anscheinend auch sehr viel Pech mit den Ärzten, die zu dem Zeitpunkt dort waren. Keiner hatte Lust mir etwas beizubringen, ich wurde oft einfach irgendwo stehen gelassen und durfte meist auch nur zugucken. Die Erfahrung war leider so schlecht, dass ich vorzeitig wieder zurück auf Station gegangen bin.
Funktion: Leider ist es nicht vorgesehen, dass man auf die Funktion rotiert. Deswegen kann ich dazu leider nichts berichten.

Unterricht: 1 x wöchentlich fand PJ-Unterricht für alle PJler und ggf. Famulanten statt. Dieser ist ab und zu ausgefallen (meist chirurgisch), aber hat auch oft stattgefunden. Durch die kleine Runde war immer eine gute Atmosphäre und man konnte viele Fragen stellen. Der Unterricht hat mir gut gefallen.

Insgesamt: Das Team und die Station haben mir gut gefallen. Auch die unterschiedlichen Krankheitsbilder und die Komplexbehandlung auf der Geriatrie waren super, um einen Überblick über die Innere Medizin zu bekommen. Nur leider hat mir die Struktur gefehlt, weder gab es einen vorgesehen Rotationsplan mit Notaufnahme und Funktion, noch hatte man einen wirklichen Ansprechpartner mit dem man z.B. Feedback-Gespräch führen konnte. Das Logbuch fand auch hier leider keine Beachtung. Wenn diese Punkte noch umgesetzt werden würden, wäre die Lehre in der Geriatrie sehr gut.
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal, Mail an den Chef der Geriatrie, damit man nicht automatisch in die Kardiologie eingeteilt wird.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Repetitorien
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2