Zuerst mal die guten Punkte:
Zürich ist eine wunderschöne Stadt, die Klinik ist super modern und eine der besten orthopädischen Kliniken in Europa. Man kann die Ärzte sehr gut kennenlernen und bekommt Einblicke in die Spitzenmedizin. Es gibt mit 1400 CHF ein relativ gutes Gehalt, Überstunden werden mit 20 CHF/h vergütet. Man kann die Fitnessangebote in der Klinik nutzen und bekommt das wirklich sehr gute Essen für einen vergünstigten Preis. Es gibt mehrere Wohnheime. Ich war mit meinem Wohnheim zufrieden. Es war sauber, ich hatte nette Mitbewohner und es war das nötigste da. Wir waren sowohl im OP als auch auf der Station eingeteilt. Die Arbeit im OP war sehr gut, aber auch anstrengend und anspruchsvoll. Wer Lust auf den OP hat, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Die Stationstage waren sehr entspannt und könnten meiner Meinung nach etwas arbeitsintensiver sein. Die einzige richtige Aufgabe für die Unterassistenten ist das Ausfüllen von Eintrittschecklisten, Eingeben von Nebendiagnosen ins Computersystem und eine kurze Visite der Patienten am Nachmittag. Der Unterricht war, wenn er stattgefunden hat, sehr gut und informativ.
Und nun zu den negativen Punkten: Leider gab es das Unterrichtsangebot nur ein Mal die Woche und es ist häufig ausgefallen. Außerdem mussten wir uns wirklich jede Woche aktiv darum kümmern, dass der Unterricht stattfinden kann. Insgesamt ist das Teaching meiner Meinung nach zu kurz gekommen. Man kann zwar im OP ein paar Tipps und Tricks für sich mitnehmen und bei dem ein oder anderen Arzt auch zunähen, insgesamt bleibt die Praxis allerdings auf der Strecke. Die Betreuung der Unterassistenten war anfangs ganz gut, später kam es aber zu einem krankheitsbedingten Ausfall und es gab keinen Ersatz, das fand ich sehr schade.
Insgesamt hat mir die Zeit in der Schulthess Klinik Spaß gemacht und ich würde den Leuten, die orthopädisch interessiert sind, ein Tertial in der Klinik empfehlen. Allerdings gibt es hier und da Verbesserungsbedarf bei der Betreuung und Organisation der Lehre.
