Ich war auf der allgemeinchirurgischen Seite der Station B320, daneben gibt es den gefäßchirurgischen Teil. Der Tag beginnt 7 Uhr mit Blutentnahmen und Flexülen, 7.35 Uhr (7.15 Uhr am Dienstag) beginnt die Morgenbesprechung bzw. -fortbildung. Danach geht es in den OP oder zurück auf Station. Auf Station sind meist die Blutentnahmen zu vervollständigen, Briefe zu schreiben oder was sonst so anfällt. Die Visite findet meist parallel zu den Blutentnahmen statt, sodass man sich mit anderen Studis absprechen muss, wer mal aushelfen kann, sodass man zumindest gelegentlich eine Visite mitbekommt. Im OP ist die Stimmung unterschiedlich, je nach OP-Team. Gerne kommen auch Fragen zur OP, da hilft es, sich vorher etwas anzuschauen, vornehmlich Anatomie - das hilft aber auch beim Verständnis und bei der Übersicht. Ein bisschen Nähen darf man auch gelegentlich. Wenn man einmal weiß, mit welchen Operateuren man gut zurechtkommt, lässt sich auch ein wenig steuern, zu welchen OPs man eingeteilt wird oder sich selbst einteilt, damit wird die Fragerunde im Saal und vor allem die Stimmung etwas berechenbarer. Schade nur, wenn sich oft die OPs verschieben, weil Transplantationen dazwischen kommen oder der OP-Plan übervoll ist. Da wir einige PJs und Famulierende waren, war es durchaus möglich, untereinander die Einsätze im Saal zu tauschen. Wenn man sich im Vorfeld oder im Zusammenhang mit der entsprechenden OP nochmal ein paar Dinge anliest, wird man auch auf jeden Fall einiges mitnehmen. Die Qualität der Betreuung schwankt etwas, ich hatte allerdings das Glück, an Ärztinnen und Ärzte zu geraten, die sich trotz Stress und Workload die Zeit genommen haben, mir immer was beizubringen und auch abseits des rein Medizinischen mit auf den Weg zu geben.
Auch wenn der Tag regulär erst 16.30 (freitags 16.00) endet, war ich oft schon deutlich früher draußen, auch dank oben genannter Kolleg*innen. PJ-Seminare finden immer Dienstags 14 Uhr statt und sind qualitativ gar nicht schlecht. Neben OP und Station kann man im Rahmen des chirurgischen Tertials auch mit in die verschiedenen Ambulanzen, die IMC, die Sonografie und die Endoskopie gehen. Dienste gehören entsprechend des Logbuchs auch mit dazu, am Wochenende ist das meist recht entspannt, die Nachtdienste ab morgens enden aber gerne auch erst gegen Mitternacht und bestehen meist aus irgendwelchen Komplikationen von ITS (zumindest in meiner Erfahrung). Zwar sieht man in dem Rahmen auch manchmal Patient*innen in der ZNA, aber in Summe hat es mir an "klinischem" Kontakt zu nicht aufgeschnittenen Menschen eher gemangelt. Die Dienste in der ZNA zu absolvieren funktioniert allerdings auch, Einschreibung über Dosis.
Alles in allem kommt man auch mit wenig Operations-Begeisterung ganz gut durch das Tertial. In den Saal zu müssen, lässt sich zwar nicht vermeiden, aber wenn man immer schön freundlich ist, sich allen immer brav vorstellt (zur Not auch mehrmals) und nichts unsteril macht, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Wie viel man letztlich aus dem Tertial mitnimmt, bleibt letztlich bis auf Ausnahmen in weiten Teilen einem selbst überlassen.
Bewerbung
Bewerbung über PJ-Portal für die Chirurgie, Wünsche bezüglich der Fachrichtung im Vorfeld an OA König (Unfallchirurgie). Diese werden bestmöglich versucht, umzusetzen.