Das chirurgische Tertial im Hospital Luis Vernaza ist auf jeden Fall zu empfehlen, aber nur wenn man mehr oder weniger sicher spanisch spricht.
Das Team ist super nett und die OAs sorgen dafür, dass man einen guten Start hat. Es wird sehr viel erklärt und gezeigt und wenn man nachfragt noch viel mehr. Meist ist man einem OA zugeteilt, dem wiederum 1-2 AAs direkt zugeteilt sind. Die Rotationen gehen immer einen Monat, also kann man wenn man sich mit einem AA gut versteht gleich mitrotieren. Im Endeffekt ist aber alles nach dem Motto alles kann nichts muss. Mit dem AA teilt man sich etwas die Aufgaben auf, die vor oder nach der Visite anstehen, dazu gehören: Kreuzblutabnehmen, Pflasterwechsel und Wundkontrolle bzw Wundreinigungen und das abklemmen bzw ziehen von Thoraxdrainagen. Bei den OPs darf man sich immer mit einwaschen und darf von Tag zu Tag mehr machen. Wenn man für Nachtschichten bleibt dann darf man besonders viel mache: z.b. angeleitet zvk legen oder eine Thoraxdrainage und im OP bei Laparotomien helfen. Vor Ort gibt es auch einen Bereitschaftsraum, wo man dann auch einfach schlafen kann, wenn man möchte.
Im Generellen gibt es keine festen Strukturen, aber viele motivierte Leute und sobald man Interesse zeigt, wird einem extrem viel geboten und sehr viel 1zu1 Unterricht gegeben - theoretisch sowie praktisch.
Die Stadt Guayaquil leidet gerade sehr unter den Narcos, weshalb man an manchen Orten und zu manchen Zeiten etwas aufpassen muss. Da wissen die Leute vor Ort immer am besten Bescheid. Abgesehen davon ist die Stadt super! Es gibt vieles zu sehen, leckeres zu essen und super nette Leute. Und vom Bus-Terminal aus lässt sich ganz Ecuador bereisen am Wochenende.
Bewerbung
Die Bewerbung kostet etwas nerven, aber man muss einfach dranbleiben und einen Katalog an Dokumenten einreichen. Das meiste lässt sich aber recht flott erledigen. Es sollte auch ein Referenzschrieben auf Spanisch, von einem Chefarzt der Abteilung in der man das Tertial absolvieren möchte unterschrieben, eingereicht werden. Vor Ort muss dann eine Gebühr gezahlt werden um die 300 Dollar für den Aufenthalt. Kittel soll man selber mitbringen, sonst wird darunter normale Straßenkleidung getragen oder eigene Scrubs.
